Ein Kleinod erstrahlt in neuem Glanz

Im Itzgrund zwischen dem Bundesgold-Dorf Mürsbach und der Bundesstraße B4 steht eine kleine Feldkapelle, die seit Jahrzehnten zusehends verfiel. Das Kleinod fränkischer Volksfrömmigkeit befindet sich im Besitz des Marktes Rattelsdorf, der die Sanierung Jahr um Jahr verschoben hat. Im vergangenen Jahr beschlossen die Mürsbacher, die Sandsteinkapelle, die im Überschwemmungsgebiet des Flusses steht, selbst wieder herzurichten, bevor der Schaden irreversibel wird.

Ehrenamtlich und denkmalgerecht sanierten die Mürsbacher Kirchenwichtel unter der Leitung von Waldemar Müller das Kleingebäude; die Männer leisteten dafür rund 150 Arbeitsstunden, das notwendige Material finanzierte die Gemeinde. Bei den Bauarbeiten wurden die Kirchenwichtel tatkräftig von dem Kapellennachbarn Franz Leißner und den Aktiven des Obst- und Gartenbauvereins unterstützt. Die neue Tür nach dem Vorbild der historischen Friedhofseinfriedung fertigte und spendierte Joachim Angerer, der Mürsbacher Besitzer der Schlosserei Heim in Hallstadt. Die Marienstatue, eine Lourdes-Madonna, schließlich restaurierte das Ehepaar Heiko und Yvonne Ortlauf.

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Bis zum April 2013 war die Kapelle im Wiesengrund bei Mürsbach dem Verfall preisgegeben. Dann ergriffen Franz Leißner und Waldemar Müller die Initiative und organisierten die ehrenamtlich durchgeführte Sanierung.

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Waldemar Müller, Chef der Mürsbacher Kirchenwichtel und Leiter der Sanierung der Kapelle im Wiesengrund, beim Einsetzen der restaurierten Madonna.

Eben solche erfolgreichen Initiativen bürgerschaftlichen Engagements sind ein wichtiger Grund für das Bundesgold, das Mürsbach im vergangenen Jahr im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gewonnen hat. Die Dorfgemeinschaft, die gerne in und mit ihren Denkmälern lebt, freut sich sehr über die weithin sichtbare Strahlkraft, die die kleine Marienkapelle im Überschwemmungsgebiet der Itz nun wieder gewonnen hat.

Zum Abschluss der Sanierungsarbeiten organisierte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Dietmar Aman eine Maiandacht mit anschließender Segnung der Kapelle durch Pfarrvikar Michael Weck. Der Itzgrund, den Johann G. Herder schon 1788 als „das schönste Wiesental“ beschrieben hat, bildete einen stimmungsvollen Rahmen für die Gebete und Marienlieder, intoniert von der Blaskapelle Mürsbach.

Kapelle Mürsbach 2014 (1)
Der Himmel drohte, aber verschonte die Gläubigen. Das Sonne-Wolkenspiel erfüllte den Itzgrund bei der Maiandacht mit Segnung der Kapelle im Itzgrund mit einer ganz besonderen Stimmung. 

Sabina Sitzmann-Simon
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