Der Landkreis Bamberg wurde 50

Im Titelbild: Staatsminister Joachim Herrmann trägt sich beim Festakt „50 Jahre Landkreisgebietsreform“ in das goldene Buch des Landkreises Bamberg ein. Mit im Bild (stehend von links): Altlandrat Dr. Günther Denzler, Landrat Johann Kalb, stellvertretender Landrat Johannes Maciejonczyk und Erzbischof Dr. Ludwig Schick.

Bayerns Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann hat am Dienstag dem Landkreis Bamberg zum 50-jährigen Bestehen gratuliert und lobte dabei die Umsetzung der Kreisgebietsreform: „Die Verantwortlichen haben bei dem Neuzuschnitt der Landkreise versucht, die historisch gewachsenen örtlichen und strukturellen Gegebenheiten vor Ort soweit möglich zu berücksichtigen“.

Zum 50-jährigen Jubiläum sei der Landkreis Bamberg nun weltoffen, modern, traditionsbewusst und menschlich. Herrmann lobte: „Im Landkreis Bamberg erleben wir einen Einklang von Natur und Kultur, der seinesgleichen sucht. Und wir erleben die harmonische Verbindung von Tradition und Innovation“. Zugleich sei der Landkreis Bewahrer einer bodenständigen oberfränkischen Tradition und Kultur.

„Der Landkreis Bamberg hat stark von der Gebietsreform profitiert und konnte sich in der Folge sehr gut entwickeln“, ging Landrat Johann Kalb auf den Zuwachs von 17 Gemeinden, 10.000 Einwohnern und rund 200 Quadratkilometern ein. „Seit 1972 stieg die Zahl der Einwohner von rund 95.000 auf nun 149.000, die Umlagekraft von 8,8 Millionen Mark auf 191 Millionen Euro, das Haushaltsvolumen von 25 auf 149 Millionen Euro.“ Auch vor 50 Jahren hat man sich nach den Worten von Landrat Kalb schon mit Personalproblemen in den Krankenhäusern befasst und deshalb den Einsatz indischer Schwestern diskutiert. Das Müllheizkraftwerk, vor Jahrzehnten als „Entsorger“ konzipiert, sei nun ein wichtiger Energielieferant für die Region. Die Giechburg, vor rund 50 Jahren für 200.000 Mark gekauft, werde noch heute restauriert und renoviert.

Die Frage, ob eine weitere Gebietsreform notwendig sei, beantwortete Landrat Kalb mit einem klaren „Nein“. „Wir sind kleinteiliger organisiert als Kommunen in anderen Bundesländern. Das ist jedoch auch eine Stärke.“ Im Übrigen arbeite man in Zweckverbänden, Allianzen oder mit zahlreichen Partnern gut zusammen. Dies reiche von den Schulen, dem Rettungswesen, dem Tourismus über das Gesundheitswesen und den Klimaschutz bis zu den Naturparken und europäischen Partnerschaften.

Saskia Kunder und Elijah Donovan erläutern für den Jugendkreistag ihre Vorstellungen von der Zukunft des Landkreises Bamberg.

Der Landkreis Bamberg, so Staatsminister Herrmann in seiner Festrede, „ist ein leistungsstarker und aus einer jahrhundertelangen Tradition gewachsener Wirtschaftsstandort mit einer gesunden Mischung aus effizienten Handwerksbetrieben und Dienstleistern, einem innovativen Mittelstand und weltweit agierenden Großunternehmen.“ Die vorhandene Infrastruktur biete mit insgesamt drei Autobahnen, der Nähe zum Flughafen Nürnberg sowie der Anbindung zum Main-Donau-Kanal optimale Bedingungen für die Unternehmen. Auch im Blick auf die Gesundheitsvorsorge sei der Landkreis mit der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft gut aufgestellt. Mit ihren zwei Kliniken, drei Medizinischen Versorgungszentren sowie insgesamt elf Seniorenzentren stünden den Bürgerinnen und Bürgern ein breites Angebot an medizinischer sowie pflegerischer Versorgung in der Region zur Verfügung.

Bekannt sei der Landkreis zudem für seine artenreiche und unberührte Natur, so Herrmann. Das Landschaftsbild werde geprägt durch drei ganz unterschiedliche Naturräume, die ein touristisches „Traumland“ seien – die Fränkische Schweiz, den Steigerwald und die Haßberge. „In diesem Umfeld lässt es sich für Jung und Alt gut leben. Gerade das Miteinander und Zusammenstehen der Bürgerinnen und Bürger macht den Landkreis zur lebens- und liebenswerten Heimat.“

Zum Geburtstag eine Torte: Das Bild zeigt (von links) Altlandrat Dr. Günther Denzler, Minister Joachim Herrmann, Landrat Johann Kalb, stellvertretender Landrat Johannes Maciejonczyk und Erzbischof Dr. Ludwig Schick.

Zwei kurze Programmpunkte waren einem Rück- und einem Ausblick gewidmet. Klaus Motschenbacher, von 1969 bis 2016 in verschiedenen Funktionen bis zum Kämmerer für den Landkreis Bamberg tätig, berichtete aus dem Alltag der Verwaltung. Saskia Kunder und Elijah Donovan vom Jugendkreistag skizzierten ihre Vorstellungen von der Zukunft des Landkreises. Ein Streichquartett der Bamberger Symphoniker umrahmte den Festakt im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Bamberg musikalisch.

Landratsamt Bamberg

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