Beim „Gospelday“ am Samstag, 19. September um 12.00 Uhr werden mehrere tausend Sänger gemeinsam an über 200 Orten in Deutschland dasselbe Lied singen. Auch Bamberg wird mit vertreten sein. „Coloured Voices“ aus Hallstadt und „Good News“ aus Bad Staffelstein machen zum fünften Mal bei dem Chorereignis mit, an dem sich auch Gruppen aus Afrika, den USA, Asien und Südamerika beteiligen.
Die Chöre wollen mit dem Lied „We are changing the world“ (Wir verändern die Welt) auf Hunger, Armut und Sklaverei aufmerksam machen. Die Entwicklungsorganisation Brot für die Welt hat zu der Aktion aufgerufen. „Es ist ein tolles Gefühl, mit so vielen anderen im Gesang verbunden zu sein. Unser Lied wird um die Welt gehen!“ freut sich Chorleiter Wolfram Joh. Brüggemann. „Coloured Voices“ und „Good News“ werden die Gelegenheit für ein Konzert von rund einer Stunde, von 11:30 bis 12:30 Uhr, nutzen.
„Armut und Hunger sind ein weltweites Problem. 800 Millionen Menschen hungern weltweit jeden Tag“ fasst Chorleiter Wolfram Brüggemann das Anliegen des Gospelday zusammen. „In diesem Jahr steht eine Folge der Armut im Mittelpunkt: Die Sklaverei.“ Laut einer Studie gibt es heute rund 27 Mio. Sklaven, mehr als jemals zuvor. Zwar ist Sklaverei in jedem Land der Erde verboten, aber Zwangsarbeit, Zwangsprostitution, Menschenhandel oder andere Formen der Entrechtung sind in jedem Land zu finden. Die Spenden des Tages sind für ein Kinderheim in Bangladesch bestimmt. In der Hauptstadt Dhaka finden ehemalige Sklavenkinder im „Happy Home“ ein Zuhause. Das Heim wird von Brot für die Welt unterstützt.
Der Aktionstag bietet nicht nur Gesang, sondern auch viele Infoveranstaltungen.
Gospel für eine gerechtere Welt
Der Gospelday ist Teil der Aktion Gospel für eine gerechtere Welt, einer Initiative von Brot für die Welt und der Stiftung Creative Kirche. Unterstützt wird er von den Versicherern im Raum der Kirchen. Neben Infoveranstaltungen mit praktischen Tipps zu Energiesparen, Fairtrade und nachhaltiger Geldanlage treten die Chöre mit Benefizkonzerten auf. So wurden seit 2010 mehr als 330.000 Euro für die Arbeit von „Brot für die Welt“ ersungen. Mehr als 500 Gospelchöre haben sich bisher an der Aktion beteiligt.
Die Aktion knüpft an den Ursprung der Gospelmusik an: Sie entstand im 19. Jahrhundert aus den Gesängen der schwarzen Sklaven in Nordamerika. Ungerechtigkeit und Verfolgung waren von Anfang an zentrale Themen. Gospel ist christliche Musik. Das Wort selbst bedeutet „Gute Nachricht“. In Deutschland singen laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rund 100.000 Menschen in etwa 3.500 Gospelchören.