Bürger sind sich ihrer Macht nicht bewusst

Die Jahreshauptversammlung des Dachverbandes der Bürgerinitiative (BI) „Das bessere Bahnkonzept“ im Schützenhaus der Brauerei Kraus in Hirschaid war überaus gut besucht. Themen waren vor allem die laufende Baustelle zwischen Ebensfeld und Zapfendorf sowie das Anhörungsverfahren, das im Sommer stattgefunden hatte.

Vorsitzender Stefan Kabitz, Zapfendorf, begrüßte neben der Hausherrin, der Zweiten Bürgermeisterin von Hirschaid Elke Eberl, auch Bürgermeisterim Sigrid Reinfelder, Breitengüßbach und die Bürgermeister Matthias Schneiderbanger, Zapfendorf, Wolfgang Desel, Strullendorf, Karl-Heinz Wagner, Altendorf, Jürgen Karmann, Buttenheim und den Zweiten Bürgermeister Ludwig Wolf, Hallstadt. Nicht zu vergessen den Ehrenvorsitzenden der BI, Heinz Schielein. Zu Beginn überbrachte Elke Eberl die herzlichen Grüße des Ersten Bürgermeisters des Marktes Hirschaid, Klaus Homann und bedankte sich bei der Vorstandschaft der BI „Das bessere Bahnkonzept“ für ihr 22-jähriges Engagement für die Bürgerinnen und Bürger an der ICE-Trasse von der Landesgrenze Thüringen bis nach Nürnberg.

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Die beiden Anhörungsverfahren, abgehalten durch die Regierung von Oberfranken in der Stadthalle in Lichtenfels für den Bereich Zapfendorf – Hallstadt, und in der Jahnhalle ich Forchheim für die Stadt Forchheim bis Eggolsheim brachten zumindest im Lärmschutzbereich eine gewisse Wende. Das technische Sachgebiet der Regierung von Oberfranken und das Bayerische Landesamt für Umweltschutz haben detailliert nachgewiesen, dass die Berechnungen der DB zumindest im Freibereich (Balkone, Freisitze und Hofplätze) nicht korrekt berechnet wurden. Hier liegt ein Ansatzpunkt, den heuer noch erwarteten Planfeststellungsbeschluss zu erschüttern. Stefan Kabitz bedankte sich an dieser Stelle für die mehreren tausend Einwendungen aus der betroffenen Bevölkerung.

Es hat sich auch gezeigt, dass der Zusammenschluss der verantwortlichen Bürgermeister aus der Region von Zapfendorf bis Altendorf und Buttenheim schon jetzt eine gewisse Wirkung zeigt, die Informationen durch die DB fließen stärker. Großen Eindruck bei der Veranstaltung hinterließen die Bilder, die Kabitz von der Großbaustelle im Bereich Ebensfeld – Zapfendorf präsentierte, vor allem waren die riesigen Traktoren mit Doppelachsanhänger Gesprächsthema, die an Lenk-und Ruhezeiten der LKW-Fahrer nicht gebunden sind.

JHV BI Das bessere Bahnkonzept 2014
Stefan Kabitz (links) und Robert Bartsch trugen vor.

Frau Huml, bitte melden …

Robert Bartsch, Sprecher von Bahnsinn Bamberg, zeigte in einer Präsentation sehr einprägsam und nachvollziehbar, wie in Offenburg und Freiburg in einer gemeinsamen Aktion der Bürgerschaft die gesamten Planungen der Deutschen Bahn über den Haufen geworfen und daraufhin neue Planungen ins Leben gerufen wurden. Bartsch Forderung lautet: „Gesprächspartner sind die politisch Verantwortlichen und nicht die Vertreter der DB. Das Volk kennt seine wahre Macht nicht.“ Bartsch bezeichnete es als sehr erfreulich, dass die Kommunen Kemmern, Hallstadt und die Stadt Bamberg eine gemeinsame Studie in Auftrag gegeben haben, die eine Alternative zu den jetzigen Plänen erarbeiten wird.

Rechtsanwalt Johann Bramann, Bad Staffelstein, Mitbegründer der BI vor 22 Jahren, wies am Schluss darauf hin, dass vor allem im Abschnitt Zapfendorf – Hallstadt zur Zeit von Mitarbeitern der Firma Angermeier Ingenieure, Giebelstadt, versucht wird, von den Grundstückseigentümern das Betretungsrecht zum 1. März 2015 zu erhalten. Hier ist die nötige Vorsicht geboten, um nicht ein wichtiges Verhandlungselement aus der Hand zu geben. Kabitz beendete die Versammlung mit den Worten: „Wir werden für unsere Heimat weiter ehrenamtlich eintreten, damit das bestmögliche erreicht wird“ und er hofft, dass auch die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml zum ungenügenden Lärmschutz durch die Bahn Stellung bezieht und mit der BI ein Gespräch sucht.

 

Fotografische Eindrücke von der Versammlung finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).

Stefan Kabitz. Titelfoto: Johannes Michel
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Ein Kommentar

  1. Kleine Korrektur die sehr wichtig ist:

    Die Studie ist Thema in Bamberg. Von Kemmern habe ich nur im Zusammenhang mit dem Ende eines Mega-Tunnels gesprochen!

    Es wäre jedoch ausdrücklich zu begrüßen, wenn es eine neutrale Trassenstudie von Altendorf bis nach Kemmern gäbe!
    Vielen Dank für den Bericht und die Korrektur meiner Aussage!

    Robert Bartsch
    AG Bahnsinn

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