Im Februar entschied sich der Zapfendorfer Marktgemeinderat dafür, im Falle einer Zuteilung von Fördergeldern die neue Schulturnhalle zu sanieren, unter anderem wegen der nicht Ball sicheren Decke. Drei Monate später wurden rund 500.000 Euro bewilligt. Daher traf sich nun der Bauausschuss, um eine erste Entwurfsplanung zu diskutieren. Dabei stellte sich vor allem die Frage: Was ist notwendig, was wünschenswert – und was überhaupt finanzierbar?
Es sind vor allem Maßnahmen aus dem Bereich der energetischen Sanierung, die das erst kürzlich aufgelegte Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) fördert. Und in Sachen neue Schulturnhalle macht eine solche Sanierung Sinn – denn die Decke der rund 30 Jahre alten Halle ist bislang nicht gedämmt. Zudem, dass offenbart ein unterhalb der Decke angebrachtes Netz, ist sie nicht ballsicher, denn die Konstruktion wurde damals mit Stahlfäden am Dach eingehängt – und ein hart aufprallender Ball kann die Halterungen ausklinken. Hinzu kommt, dass die zwischen Decke und Dach untergebrachte Lüftungsanlage nur schwer zugänglich ist und die zwei zur Stabilität quer installierten Leimbinder einmal pro Jahr auf statische Sicherheit geprüft werden müssen – ein aufwändiges Unterfangen, das im Innenbereich sogar den Aufbau eines Gerüsts mit sich bringt, wie Hausmeister Peter Helmreich erklärte.
Architekt Roland Schmitt zeigte anhand eines ersten Plans, welche Maßnahmen im Rahmen des KIP-Programms unbedingt durchgeführt werden müssen. Dazu gehören Decke und Lüftungsanlage in Kombination mit neuen Deckenheizstrahlern, gegebenenfalls könnten auch die Fenster ausgetauscht werden. Empfehlenswert sei zudem die Erneuerung der Fußbodenkonstruktion. Um die Fördergelder auch zu erhalten, ergäben sich Vorschriften in Sachen Barrierefreiheit. Denn die Turnhalle ist bislang über fünf Stufen zu erreichen. Darüber hinaus stellte Schmitt so genannte Zusatzbausteine vor, etwa die Erneuerung der Toiletten im Eingangsbereich der alten Turnhalle, den Einbau eines Ausschankbereichs in der neuen Turnhalle für Vereine oder den Anbau einer Tribüne, was ebenfalls den Vereinen und auch dem Sport zugutekommen würde. Die meisten dieser Zusatzmaßnahmen wären aber nicht förderfähig und müssten alleine durch die Gemeinde finanziert werden. Eine Tribüne beispielsweise bezifferte Schmitt mit etwa 275.000 Euro.
Architekt Roland Schmitt (rechts) zeigte erste Pläne.
Stufen: Die Turnhalle ist im Durchgang nicht barrierefrei zu erreichen, sehr wohl aber über einen Umweg ums Gebäude. Das Landratsamt fordert, im Außenbereich zur Überbrückung der fünf Stufen eine Rampe zu errichten.
Ist die Halle nicht schon barrierefrei?
Rund 500.000 Euro erhält die Gemeinde aus dem KIP-Programm, eine 90-prozentige Förderung ist hier Bestandteil. Investiert werden müssen also mindestens 550.000 Euro. Diesen Rahmen könnten die verschiedensten Ansätze schnell sprengen. Somit wurde unter den Mitgliedern des Bauausschusses sehr schnell die Finanzierungsfrage gestellt. Für Diskussionen sorgte die Barrierefreiheit, zumal ein solcher Zugang bereits über die Feuerwehrzufahrt entlang der alten Turnhalle vorhanden sei. Das Landratsamt, so Schmitt, erkenne das aber nicht an.
In den kommenden Wochen sollen die Entwurfspläne nun in den Fraktionen diskutiert werden. Schmitt wurde beauftragt, genauere Kostenberechnungen anzustellen. Das Thema Turnhalle wird sicher daher sehr bald auch auf der Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung wiederfinden.
Die Mitglieder des Bauausschusses und interessierte Bürger schauten sich die Turnhalle gleich näher an.
Kreisverkehre: Optisches Eingangstor in den Ort
Den zweiten Teil der Sitzung des Bauausschusses absolvierten die Mitglieder im Rathaus. Wichtigster Punkt: Die beiden Kreisverkehre, die im Rahmen des ICE-Ausbaus im Norden und im Süden von Zapfendorf entstehen. Für die Gemeinde stellt sich die Frage der Gestaltung, das Straßenbauamt sieht sich dafür nicht zuständig. Blumen, niedrige Büsche oder Gräser – Möglichkeiten gibt es viele. Klara Ott (CSU) schlug vor, die Kreisfachberater aus dem Landratsamt mit einer Planung zu beauftragen. Das fand im Bauausschuss Zustimmung, gleichzeitig sollen Unternehmen aus dem Gemeindebereich mit einbezogen werden.
Letzter Punkt der Sitzung: Die teilweise in schlechtem Zustand befindlichen Anschlagtafeln im Gemeindegebiet, insbesondere in Zapfendorf. Ihre Anzahl soll, besonders in den Gemeindeteilen, leicht reduziert werden. Außerdem könnte es eine Abgrenzung zwischen amtlichen und anderen Mitteilungen geben.