Am Samstag, 9. Mai 2015, reiste das Hauptorchester des Musikvereins Zapfendorf zu einem besonderen Auftritt. Dirigent Daniel Dippold war mit seinen 55 Musikern und Musikerinnen von den Stadtwerken Erlangen eingeladen worden, ebendort ein Benefizkonzert zugunsten des Sonderfonds gegen Armut und Obdachlosigkeit in Erlangen zu spielen. Dem leistete das Höchststufenorchester natürlich gerne Folge.
Und so konnten der Initiator Wolfgang Geus sowie Pfarrer Johannes Mann, der die Hugenottenkirche als Veranstaltungsort zur Verfügung stellte, neben der Kapelle auch mehr als 400 Gäste begrüßen. Darunter waren zum einen mitgereiste Fans aus Zapfendorf aber auch viele Zuhörer, die den Musikverein Zapfendorf zum ersten Mal erleben durften. Passend zum Motto „Blasmusik in Frack und Fliege“, das sich eigentlich auf das hohe Niveau der Musik bezog, hatten sich auch die Musiker und Musikerinnen entsprechend herausgeputzt.
Förmlich als Hommage an die wunderbare Kirche wurde das Konzert mit „Choral Music“ eröffnet, einem Stück, in dem der Choral „Sollt ich meinem Gott nicht singen“ auf ganz ungewöhnliche Weise verarbeitet wird. Dann stand auch schon einer der Höhepunkte des Abends auf dem Programm: die Carmina Burana von Carl Orff. Gespielt wurde eine Auswahl der bekanntesten Sätze der Vertonung mittelalterlicher Lied- und Dramentexte. Fast 25 Minuten höchster Konzentration seitens des Orchesters und des Publikums waren nötig, doch dann brach nach einer berührenden Interpretation ein wahrer Begeisterungssturm in der voll besetzten Kirche aus. Wie immer führte der musikalische Gesamtleiter Daniel Dippold sein Orchester souverän durch alle Genres der Musik.
Film- und Popmusik sind mit dabei
Im Bereich der symphonischen Blasmusik beeindruckte besonders „Synergy Rising“. Bei seinem aktuellen Höchststufen-Pflichtstück konnte das Orchester seine technische Brillanz selbst bei einem atemberaubenden Tempo unter Beweis stellen. Die ruhigen Passagen hingegen zeugten davon, dass die Musiker auch zu einfühlsamem Spiel in der Lage sind. Ähnlich abwechslungsreich war auch „Enchanted Spaces“. Seit Jahren gehören zudem Film- und Popmusik zum festen Repertoire des Orchesters. Mit „Das Boot“ nahmen die Musiker die Konzertbesucher mit auf Tauchstation, um die Ereignisse rund um das U-Boot U 96 nachzuerleben. Den fulminanten Abschluss des Konzertprogramms machte „Riverdance“. Dabei konnten die Zuhörer förmlich die Stepptänzer herumwirbeln sehen, als die Musiker mit wunderbaren irischen Klängen zu verzaubern wussten.
So spendeten die Zuhörer schließlich donnernden Applaus und zeigten ihre Begeisterung mit stehenden Ovationen. Dementsprechend ließ sich das Orchester nicht lange bitten und gab noch zwei Zugaben zum Besten. Es wurde gegroovt zu den größten Hits der Soullegende Stevie Wonder und ganz zum Schluss durfte das Publikum noch in den traumhaften Klängen von Puccinis „Nessun Dorma“ schwelgen.
Was für ein gelungener Abend, bei dem sich Gutes Tun mit Blasmusik auf höchstem Niveau verbinden ließ und an dem der Musikverein Zapfendorf einige neue Fans gewonnen haben dürfte.