Kiesabbau in Zapfendorf: Keine Folgen für die Westtangente, Sportfischer fürchten Flächenverlust

„So manches hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Unser Unternehmen baut nicht mehr nur Kies ab, sondern handelt auch mit Natursteinen, wodurch Lagerflächen benötigt werden. Und auch der Naturschutz, Stichwort Fauna-Flora-Habitat (FFH) und die Renaturierung des Mainbereichs mit einer neuen Mainschleife sind heute Themen“, erklärte Thomas Porzner, Geschäftsführer der Porzner Kies GmbH und zugleich Gemeinderat in Zapfendorf, bei der Marktgemeinderatsitzung am 26. Januar. Eines der Themen war die Fristverlängerung für den Kiesabbau und die anschließende Rekultivierung der Flächen.

Konkret geht es in einem ersten Schritt um den westlichen und südlichen Bereich der Baggerseen der Firma Porzner. Das Landratsamt Bamberg hatte umfassende Unterlagen vorgelegt, in denen die notwendigen Schritte für die Fristverlängerung und anschließende Rekultivierung gezeigt werden. Die eigentliche Abbaugenehmigung stammt aus dem Jahr 1976 und wäre Ende 2012 abgelaufen. Nun verlängert sie sich um fünf Jahre, zwei weitere Jahre sind für die Rekultivierung vorgesehen. Dazu sollte der Gemeinderat in der Sitzung Stellung nehmen.

Bürgermeister Josef Martin erläuterte das Schreiben des Landratsamtes und bat Thomas Porzner, ebenfalls ein paar Worte beizutragen. Dieser wies auf den heute komplizierten Prozess und die sehr trockenen Ausführungen der Behörden hin, die sich für Laien nur schwer nachvollziehen ließen. Wichtig für die Gemeinde sei vor allem, so Martin, dass künftige Planungen für die Westtangente und den Ausbau der Bahnstrecke nicht im Widerspruch zum Kiesabbau stünden. Thomas Porzner: „Aktuell sind zwei Grundstücke, durch die die geplante Westtangente einmal verlaufen soll, noch in der Abbauplanung enthalten. Diese Grundstücke haben wir allerdings noch nicht gekauft, die Abbaufläche wird sich daher etwas verkleinern.“

Nachteile für die Gemeinde Zapfendorf entstehen somit nicht, durch Verfüllungsmaßnahmen und Änderungen von wasserrechtlichen Erlaubnissen wird die nutzbare Fläche für den Sportfischerverein allerdings kleiner. Dieser hat bereits beim Landesfischereiverband rechtliche Unterstützung angefordert. „Den Konflikt zwischen Naturschutz und Fischerei können wir hier im Gemeinderat nicht lösen“, sagte Porzner. Er forderte die Gemeindeverwaltung allerdings auf, mit dem Verein in Kontakt zu bleiben und ihn bei Entscheidungen nicht zu übergehen.

Dorferneuerung Oberleiterbach: Untersuchungsauftrag vergeben

Im Rahmen der Dorferneuerung Oberleiterbach bat Bürgermeister Martin um die Zustimmung der Gemeinderäte, einen Untersuchungsauftrag an das Planungsbüro vergeben zu dürfen. Analysiert werden soll das über 3.000 Quadratmeter große Grundstück der ehemaligen Gastwirtschaft Schneider, auf dem sich zahlreiche Nebengebäude befinden, die teilweise in desolatem Zustand sind. „Hier soll keine Ruine entstehen“, sagte Martin. Da einige Gebäudeteile unter denkmalgeschützt sind, soll mit Planern, Fachstellen und Eigentümern abgeklärt werden, was umgebaut oder abgerissen werden könnte. Die Kosten für die Untersuchung (etwa 3.700 Euro) teilen sich die Gemeinde Zapfendorf und die Teilnehmergemeinschaft Oberleiterbach.

Johannes Michel, Bild: Google Maps

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