Der älteste Dorfbewohner von Kirchschletten, Ludwig Hennemann, beging seinen Ehrentag Corona-bedingt im engsten Familienkreis. Es gratulierten drei Söhne mit Frauen, acht Enkel und drei Urenkel. Weiterhin gingen zahlreiche telefonische und schriftliche Glückwünsche von Vereinsvertretern, Verwandten und Bekannten sowie Bürgermeister Senger aus Zapfendorf ein.
Ludwig Hennemann wurde am 17. Februar 1931 als Sohn von Heinrich und Barbara Hennemann als drittes von vier Geschwistern (ein Bruder und zwei Schwestern) in Kirchschletten geboren. Nach dem Besuch der Volksschule (der heutigen Pilgerherberge der Abtei Maria Frieden) in Kirchschletten absolvierte er eine Ausbildung zum Landwirt an der Landwirtschaftsschule in Bamberg, um anschließend den elterlichen Bauernhof im Vollerwerb zu übernehmen und nach und nach auszubauen. Unter anderem wurde 1968 ein größerer Viehstall mit 20 Stellplätzen und moderner Schwemmentmistung errichtet.
1960 heiratete er die aus Pünzendorf stammende Margareta Strohmer. Aus der Ehe gingen drei Söhne (Helmut, Karl-Heinz und Siegfried) hervor.
Ludwig Hennemann
Letzter noch lebender Gemeinderat der „alten“ Gemeinde
In der damaligen selbständigen Gemeinde Kirchschletten war er langjähriger Gemeindekassier bis zur Eingemeindung nach Zapfendorf im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1972. Mittlerweile ist er der letzte noch lebende Gemeinderat dieser aufgelösten Gemeinde.
Auch in vielen anderen öffentlichen Bereichen war der Jubilar im Laufe seines Lebens tätig, unter anderem als erster Kassier bei der Gründung des Feuerwehrvereins Kirchschletten, wo er bis heute noch passives Mitglied ist, und dort lange Zeit auch Maschinist. Über 20 Jahre lang bekleidete er das Amt des Ortsobmanns des Bayerischen Bauernverbandes. Auch die Außenstelle Kirchschletten der VHS Bamberg-Land leitete Ludwig Hennemann über viele Jahre, für dieses Engagement bekam er als einer der ersten vom Landrat des Landkreises Bamberg die Ehrenamtskarte überreicht.
Ludwig Hennemann in jungen Jahren.
Weiterhin kann noch erwähnt werden, dass er Mitglied der Feldgeschworenen war und freiwilliger ehrenamtlicher Helfer bei vielen Festen des Obst- und Gartenbauvereins Oberoberndorf – Kirchschletten – Reuthlos. Viele Jahre nahm Ludwig Hennemann auch noch im hohen Alter an der 140 Kilometer langen Medlitzer Fußwallfahrt ins schwäbische Walldürn teil und zehnmal an der zehntägigen und 510 Kilometer weiten Fahrradwallfahrt der KLB Bamberg ins schweizerische Flüeli zum Gedenkort des Hl. Bruder Klaus.
Seit dem Tod seiner Frau Margareta nach 55 Jahren Ehe im Jahre 2015 lebt der Jubilar zusammen mit seinem Sohn und Hofnachfolger Siegfried und dessen Ehefrau Ruth, die ihn immer bestens versorgt, noch immer im elterlichen Anwesen in der Ortsmitte von Kirchschletten. Seine Geschwister und auch deren Ehegatten sind mittlerweile alle schon verstorben.
Der Jubilar erfreut sich auch noch im hohen Alter bester Gesundheit und hofft darauf, nach den Corona-Beschränkungen bald schon wieder regelmäßig zum Schwimmen die Obermain-Therme Bad Staffelstein besuchen zu können.
Helmut Hennemann. Titelfoto Kirchschletten: Johannes Michel