Die Baunacher Spieler hüpften im Mittelkreis ausgelassen herum, die Zuschauer klatschten dazu rhythmisch im Takt. Partystimmung herrschte bei den über 1300 begeisterten Fans in der fast ausverkauften Stauffenberghalle nach dem letzten Heimspiel der Young Pikes in der 2. Basketball-Liga ProA. Mit dem 98:76-Erfolg gegen den Play-off-Teilnehmer Phoenix Hagen brannten die jungen Hechte abermals ein Offensivfeuerwerk ab und erzielten zum dritten Mal in Folge mehr als 90 Punkte. Und auch Breitengüßbach gewann …
Furiose Baunacher besiegen Phoenix Hagen klar
Trotz des dritten Heimerfolgs hintereinander ist der Klassenerhalt aber immer noch nicht sicher, da auch der Vorletzte Ehingen am Samstag gewann. Somit wird die Abstiegsfrage erst am letzten Spieltag beantwortet.
„Die Jungs haben einen unglaublichen Willen. Sie möchten den Klassenerhalt unbedingt schaffen. Daher war das natürlich ein ungemein wichtiger Sieg“, freute sich der Baunacher Trainer Mario Dugandzic über die erneute Energieleistung, die sein Team im Saisonendspurt an den Tag gelegt hatte. Nach einem Offensivspektakel in der ersten Halbzeit (51:55), in der beide Mannschaften gute Trefferquoten aufwiesen (Baunach 53 Prozent/Hagen 51), zogen die Hausherren dem ehemaligen Bundesligisten nach der Pause mit einer starken Verteidigungsleistung den Zahn. Sie gestatteten ihren Gästen im dritten Viertel lediglich 16 und im letzten gar nur noch fünf Punkte.
Im Schlussabschnitt wirkten die „Feuervögel“ regelrecht hilflos und rannten blindlings an, was sich in etlichen Offensivfouls widerspiegelte. „Die Baunacher haben es geschafft, unsere Stärken aus dem Spiel zu nehmen. Sie haben uns unsere physischen Vorteile unter dem Korb weggenommen“, erklärte der Hagener Trainer Kevin Magdowski.
Die Young Pikes spielten sich gegen einen von Minute zu Minute abbauenden Gegner in einen Rausch und zeigten eine starke Teamleistung. Sechs Spieler punkteten zweistellig, darunter Tibor Taras, der wegen Leistenbeschwerden in der ersten Halbzeit nur etwas über eine Minute auf dem Feld gestanden war. Bester Werfer der Gastgeber war Chris Fowler, der 14 seiner 20 Punkte in der ersten Hälfte erzielte. Nach der Pause drückte Louis Olinde (16/9 Rebounds) dem Spiel seinen Stempel auf.
Bei den Gästen traf Dominik Spohr (19) in den ersten 20 Minuten vier Dreier, nach dem Seitenwechsel gelangen ihm nur noch drei Punkte. Auch Alex Herrera (14) bekamen die Baunacher mit zunehmender Spieldauer in den Griff. „Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit eine sehr gute taktische Disziplin gezeigt und weiter so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Am Ende wurde es dann fast schon zu deutlich, aber das war der Euphorie geschuldet“, sagte Dugandzic.
Mit der gleichen Einstellung wie in den vergangenen drei Spielen ist den Baunachern auch ein Sieg beim Saisonfinale am Samstag (19.30 Uhr) beim Tabellenneunten Kirchheim Knights, der noch um die Playoff-Teilnahme kämpft, zuzutrauen. Für den Klassenerhalt sind sie allerdings auf eine Heimniederlage der punktgleichen Ehinger gegen den Rangachten aus Hanau angewiesen, da es ansonsten zu einem Dreiervergleich zwischen Paderborn, Ehingen und Baunach kommen könnte, bei dem die Young Pikes die schlechteste Bilanz hätten.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – Phoenix Hagen 98:76
Baunach Young Pikes: Fowler (20 Punkte/2 Dreier), Olinde (16/1), McDowell-White (13/1), Wolf (13/1), Edigin (13), Taras (11/1), Gomila (4), Keppeler (3/1), Bruhnke (3/1), Drell (2), Nicklaus /
Phoenix Hagen: Spohr (19/5), Herrera (14), Aminu (12/2), Brooks (11/2), Grof (7/1), Lodders (5/1), Godbold (4), Hollersbacher (2), Baumann (2), Günther, Bredt, Fouhy / Zuschauer: 1320
Offensivfeuerwerk gegen Vilsbiburg
Der TSV Tröster Breitengüßbach gewinnt sein Heimspiel vor 200 Zuschauern in der Hans-Jung-Halle gegen den Tabellendritten Vilsbiburg mit 113:93.
Zum Nachholspiel des 18. Spieltags gastierten am vergangenen Sonntag die Baskets Vilsbiburg in der Hans-Jung-Halle. Für die Niederbayern war es bereits das dritte Spiel binnen 30 Stunden. Tags zuvor stand für die Gäste das Bayernpokal Top 4 an. Dort siegten sie im Halbfinale gegen hapa Ansbach mit 91:77 und mussten im Halbfinale gegen den Führenden der 2. Regionalliga TV Goldbach ran. In einem sehr umkämpften Spiel konnten sich die Baskets durchsetzen und den Pokal in der eigenen Halle gewinnen.
Der TSV Tröster Breitengüßbach ging ausgeruht in das Spiel. Das Trainergespann Schabacker/Laub musste allerdings auf seine zwei erfahrenen Heide und Land verzichten. Für die Hausherren starteten Engel, Lorber, Jörg Dippold, Klaus und Wagner in die Partie. Hier war es Jörg Dippold, der zu Beginn richtig heiß lief und die ersten 10 TSV-Punkte erzielen konnte. Vilsbiburg hielt in der Anfangsphase mit Würfen aus der Distanz dagegen, sodass es nach fünf Minuten 12:12 stand. Bei beiden Mannschaften war der Fokus mehr auf den Angriff als auf die Verteidigung gelegt. Zwei Dreier von Lorber und einer von Engel sorgten erstmals für ein kleines Polster, das bis zum Viertelende gehalten werden konnte. Nach den ersten zehn Spielminuten führten die Gelbschwarzen mit 29:23.
Im Offensivrausch waren die Gastgeber zu Beginn des zweiten Viertels. So nutzen sie einige Unkonzentriertheiten der Baskets gnadenlos aus und versenkten durch schnelles Umschaltspiel die einfachen Korbleger im Korb der Gäste. Der 13:0-Lauf in den ersten 150 Sekunden des zweiten Spielabschnittes ebnete den Weg für den Heimerfolg der Oberfranken (42:23). Breitengüßbach schaltete in der Folgezeit einen Gang zurück, wodurch sich Vilsbiburg wieder etwas heranarbeiten konnte. Doch Lorber, Wagner und Dirk Dippold sorgten kurze Zeit später wieder für eine komfortablere Führung, 53:35. Der überragende Mann der ersten Halbzeit Jörg Dippold (23 Punkte in Halbzeit eins) sorgte per Wahnsinns-Dreier mit der Schlusssirene für die 65:44-Halbzeitführung, die die Vorentscheidung in dieser Partie war.
Zum Start des dritten Viertels versenkten Lorber und Engel ihre Distanzwürfe von jenseits der 6.75m-Linie hochprozentig. Ein weiterer Korbleger brachte beim Stand von 73:44 die höchste TSV-Führung des Spiels. Beide Mannschaften schalteten nun vor allem in der Verteidigung mehrere Gänge zurück. Die Gäste waren einfach zu platt um den TSV Tröster ernsthaft zu gefährden und die Hausherren gaben ihren jungen Spielern wichtige Minuten Einsatzzeit. Dadurch punkteten beide Teams fleißig in der Offensive, weil die Verteidigungsarbeit vernachlässigt wurde. Nach 30 Spielminuten stand es 94:67.
Im Schlussabschnitt verwalteten die Hausherren die Führung souverän. Engel machte an der Freiwurflinie die 100 voll. Anschließend trafen Lorber und Dirk Dippold nochmals ihre Würfe von der Dreierlinie. Vilsbiburg verkürzte zum Ende der Partie den Rückstand noch etwas, sodass beim Stand von 113:93 die Schlusssirene ertönte.
Breitengüßbach: J. Dippold (27/1 Dreier), Lorber (27/7), Wagner (19), Engel (17/2), D. Dippold (11/2), T. Dippold (4), Klaus (2), Kolloch (2), Nieslon (2), Will (2)