Landwirte, Imker, Jäger und Gärtner gemeinsam – Blühflächen für die Region

Am Ostersamstag war es soweit: Der Samen für die Blühflächen um Baunach und Reckendorf herum wurde von unseren jungen, regionalen Landwirten Andreas Roppelt und Tobias Schwuger ausgebracht und angewalzt. Und der Himmel hatte ein Einsehen und ließ es am Ostermontag wenigstens ein wenig regnen.

Die Samenmischung wurde speziell für unsere Region zusammengestellt und beinhaltet viele mehrjährige Pflanzen. So können die Flächen einige Jahre sich selbst überlassen bleiben. Dafür haben unsere Landwirte Teile ihrer Äcker zur Verfügung gestellt, der Jagdpächter Peter Figler Übergangsflächen zwischen Wald und Wiese, Hubert Dietz einen Teil seines Gartens und die Imkerin Sonja Schug Wiesenflächen. So sind Räume geschaffen für Bienen und Insekten, Vögel, Hasen und andere Kleintiere. Denn sie alle haben es in Zeiten der intensiven Landwirtschaft immer schwerer. Große Äcker ohne Sträucher bieten wenig Unterschlupf für Kleintiere und wenig Nistmöglichkeiten für Vögel. Pestizide sorgen für das Insektensterben, der Verlust an Biomasse beträgt mittlerweile rund 75 Prozent. Fehlende artenreiche Ackerränder und stark gedüngte Wiesen, auf denen zwangsläufig die Artenvielfalt der Blumen abnimmt, bieten wenig Nahrung für die Insekten. Doch wir brauchen sie, als Bestäuber und wichtige Bestandteile der Ökosysteme. Das Projekt wird getragen von der AG BauNACHhaltigkeit und engagierten Menschen, aus LEADER-Mitteln teilgefördert und unterstützt durch lokale Sponsoren wie die Stadtsparkasse, die Volksbank, sys-comp und REGIO-Mehl – weitere Sponsoren sind willkommen! Näheres erfahren Sie auch auf der Webseite www.BauNACHhaltigkeit.de.

Landwirte brachten die Samenmischungen aus.

Auch die Ausgleichsflächen am Roten Bühl sind ein wichtiger Trittstein im Biotopverbund. Herr Kamhuber vom Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken (ALEO) hat in Zusammenarbeit mit der AG BauNACHhaltigkeit und der TG Baunach das Konzept entwickelt und die Baunacher und Daschendorfer Landwirte haben im Jahr 2017 Obstbäume und Feldgehölze in Eigenleistung gepflanzt. Herr Neumann als Pflanzmeister des Vorstandes der TG Baunach hat durch sein häufiges Gießen in den letzten beiden trockenen Jahren dafür gesorgt, dass nahezu alle neu gepflanzten Bäume und Feldgehölze überlebt haben.

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Eine Impression vom Kraiberg in Baunach.

Und was können wir alle tun, um ebenfalls an der Erhaltung unserer Welt mitzuwirken?

  • Wir können dafür sorgen, dass unsere Landwirte nachhaltig arbeiten und trotzdem von ihrer Arbeit leben können, indem wir regional einkaufen: bei unseren Landwirten und bei Direktvermarktern, wie bspw. der neu eröffneten Vitalscheune in Baunach, Honig bei den Imkern oder das regio-mehl. Weitere Anbieter findet man unter http://www.genuss-landkreis-bamberg.de
  • Wir können selbst Paradiese für Mensch und Tier schaffen, im Garten und auf dem Balkon. Die Baunach-Allianz stellt dafür auch dieses Jahr wieder kostenlosen Blühsamen zur Verfügung.
  • Und wir können vielleicht ein bisschen langsamer leben, so wie wir es momentan sowieso gezwungen sind zu tun, und damit weniger Müll verursachen, weniger Feinstaub und CO2, weniger Lärm und Stress. In der Baunacher Region gibt es, auch durch das Engagement der Menschen, die hier leben, viele wunderbare Stellen, die Körper und Seele guttun.

Thea Stäudel. Foto Aussaat: Andreas Roppelt

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