Die „Deutsche Fachwerkstraße“ ist eine Ferien- und Kulturstraße mit mehr als 3.900 Kilometern und erstreckt sich von der Elbe im Norden über die Oberlausitz bis zum Bodensee im Süden. Zu den sieben bereits bestehenden Regionalstrecken reiht sich jetzt auch eine achte Strecke quer durch Franken ein – mit dabei sind auch Kommunen aus den Haßbergen.
Im Bad Windsheimer Kur- und Kongresszentrum kamen am 3. März 2021 die Verantwortlichen der Deutschen Fachwerkstraße und die Vertreter der neuen Mitgliedsstädte zur Gründung der neuen Fachwerk-Regionalstrecke in Franken zusammen. Anwesend waren auch zahlreiche Vertreter der Städte, die interessiert sind, aber noch nicht den Mitgliedsantrag gestellt haben. Diese sollen jetzt noch bis 15.4.2021 die Möglichkeit haben sich an der „Franken“-Route vom Start an zu beteiligen.
Auch in den Haßbergen konnten Mitglieder für die touristische Straße gewonnen werden: Untermerzbach und Ebern und die Nachbarstadt Seßlach sind als Mitglied bestätigt und dürfen zukünftig ihre schmucken Fachwerkbauten als Teil der Deutschen Fachwerkstraße präsentieren. Haßfurt, Königsberg i.Bay. und Stadtlauringen haben bereits ihr Interesse bekundet. Auch Hofheim i.UFr. und aus dem Naturpark Bad Königshofen i.Gr. und Baunach sowie aus Thüringen Heldburg-Bad Colberg haben die Mitgliedschaft beantragt und wollen bei der „Franken“-Route der Fachwerkstraße dabei sein. „Ich freue mich sehr, dass die Stadt Baunach bei der Fachwerkstrasse Franken mit dabei ist. Hier können wir unsere schöne Heimat, die viel touristisches Potenzial hat, gut nach außen darstellen“, so Baunachs Bürgermeister Tobias Roppelt.
Die Bürgermieter der Region in Bad Windsheim bei der Gründungsversammlung der Regionalstrecke Franken, vor dem Verlauf der Deutschen Fachwerkstraße. Der weiße Fleck in Bayern, soll mit einer roten Route (Farbe des Frankenrechen) durch Franken von Bad Windsheim über die Haßberge nach Thüringen gefüllt werden. Als Region sind wir stark vertreten im neuen Verbund: (von rechts) die Bürgermeister Tobias Roppelt (Baunach), Carsten Höllein (Seßlach), Helmut Dietz (Untermerzbach), Jürgen Hennemann (Ebern) und Christoph Other (Bad Colberg-Heldburg).
Dass die Deutsche Fachwerkstraße nun auch durch Franken verläuft, stößt auf große Freude bei den Beteiligten. „Schön ist, dass wir als Erstmitglieder, die Streckenführung mitgestalten können. Wir können somit das bedeutende Fachwerk unserer Städte in den Haßbergen und der Region darstellen, die schöne Natur und unsere Kultur mit Genuss, von Wein, Bier und Bratwürsten, den Gästen nahebringen. Ich meine hier liegt viel Potential uns touristisch noch besser in Szene zu setzen, weit über Franken hinaus“, meint Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann, der sich stark für das zustande kommen der Fachwerkroute in Franken eingesetzt hat. Dazu wurden von ihm die Bürgermeisterkollegen der Gegend mit Fachwerkbeständen angeschrieben und viel telefoniert. Das zeige jetzt Früchte in den Haßbergen und darüber hinaus, freut sich Hennemann.
Bürgermeister Helmut Dietz stimmt dem zu: „unsere Orte haben viel zu bieten. Wir müssen es den Menschen nur zeigen, was wir, auch mit dem Fachwerk, für einen kulturellen Schatz besitzen.“ Das gelte insbesondere beim Fachwerkensemble in Untermerzbach und Mürsbach.
Auch die südthüringischen Orte Ummerstadt und Heldburg haben hier viel zu bieten. „Schön, dass die Bayern uns thüringische Franken einbeziehen. Wir fühlen uns als Franken und in der Region mitgenommen“, sagt Heldburgs Bürgermeister Christopher Other. Diese Zusammenarbeit stellt auch Seßlachs dritter Bürgermeister Carsten in den Vordergrund. Es sei wichtig sich mit anderen sich zusammen zu tun, statt sich im Klein-klein zu verlieren. „Dazu bietet die Regionalstrecke Franken eine gute Chance uns gemeinsam darzustellen, ohne Kreis-, Bezirks-, Landes-, oder auch Tourismusregionsgrenzen.“
Das fränkische Fachwerk ist durch zahlreiche Besonderheiten und Einzigartigkeiten am und im Bau geprägt. Neben dem Netzfachwerk als Alleinstellungsmerkmal sind es auch oft die aufwendigen Verzierungen und Schmuckelemente sowie die mit farblich gefassten Hölzern gestalteten Fachwerkgebäude, die die Stadt- und Ortskerne der fränkischen Städte prägen. Besonders die Rathäuser und Marktplätze mit viel Fachwerk stechen hier heraus. Ein von Fachleuten als besonders bedeutendes Beispiel, ein Fachwerkjuwel sei das Rathaus von Ebern von 1690.
Die Deutsche Fachwerkstraße zählt aktuell 113 Mitgliedsstädte, die sich zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam zu präsentieren. Sie verbindet einen weltweit in Qualität und Quantität beispiellosen Bestand an Fachwerkbauten und reiht diese als touristische Highlights zu reizvollen Strecken aneinander. Mit der Deutschen Fachwerkstraße soll das kulturelle Erbe des Fachwerks einer großen Öffentlichkeit bekanntgemacht und so der Tourismus in den Mitgliedsstädten gefördert werden.
IH/JH, Stadt Baunach