Zwei Zukunftsprojekte standen auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung in Baunach: Zum einen wurde der Masterplan für die Breitbandversorgung der Stadt vorgestellt – mit dem Ziel, ein komplettes Glasfasernetz anbieten zu können. Zum anderen beschloss der Stadtrat, den Titel „Fairtrade-Stadt“ anzustreben und sich an einer Aktion des Landkreises Bamberg zu beteiligen.
Seit bald zehn Jahren können sich Städte und Gemeinden in Deutschland als „Fairtrade-Town“ zertifizieren lassen – und damit ein Stück weit zum fairen Handel beitragen. Der Landkreis Bamberg hat kürzlich beschlossen, landkreisweit teilzunehmen und in diesem Rahmen Firmen und Geschäftsleute anzuschreiben und über die Möglichkeiten zu informieren. Die Kommunen selbst können zudem eigenständig mitmachen. Und auf diesen Weg hat sich die Stadt Baunach nun begeben, mit einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats.
Dazu muss die Stadt einige Voraussetzungen erfüllen. Im Bürgermeisterbüro und bei Sitzungen muss ein Getränk aus fairem Handel (zum Beispiel Saft, Kaffee, Tee) angeboten werden, eine lokale Steuerungsgruppe muss die Aktivitäten in der Stadt koordinieren, in Einzelhandelsgeschäften und Gastronomie müssen Produkte aus fairem Handel verkauft beziehungsweise ausgeschenkt werden, ebenso in öffentlichen Einrichtungen. Und die lokalen Medien müssen über diese Aktivitäten auch berichten. Als Vertreterin der Stadt Baunach wurde Melanie Schmitt in die lokale Steuerungsgruppe entsandt.
Ziel: Ein vollständiges Glasfasernetz
Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist schnelles Internet. Das wird sich auf lange Sicht nicht mehr mit den bestehenden Kupfernetzen umsetzen lassen, wie Siegbert Reuther von Reuther NetConsulting aus Bad Staffelstein im Stadtrat erläuterte. Er stellte dazu einen Masterplan vor, wie sich die Stadt, etwa bei Baumaßnahmen an Straßen und Gehwegen, durch die Verlegung von Leerrohren für die Zukunft aufstellen kann. Der Plan verzeichnet genau, wie ein Glasfasernetz im gesamten Stadtgebiet aussehen könnte, welche Verzweigungen wo gebaut werden müssten. „Durch die Verlegung von Leerrohren kann die Stadt Kosten sparen“, so Reuther. Denn pro Gebäude kostet an Anschluss, inklusive der notwendigen Baumaßnahmen, zwischen 4.000 und 6.000 Euro.
Ziel für die Fertigstellung eines solchen Netzes könnte das Jahr 2030 sein. Natürlich könne man die Eigentümer der Gebäude nicht zwingen, dann auch anzuschließen, wichtig sei aber, dass die Voraussetzungen geschaffen würden, so Reuther.
Neue Tische und Stühle für den Kindergarten
Auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung vom 9. Mai 2017 standen auch mehrere Förderanträge. Der Musikverein erhält 225 Euro Zuschuss zur Beschaffung eines Soundsystems sowie 753 Euro für die Anschaffung weiterer Trachten für die Jungmusiker. Rund 5.200 Euro gehen an den Caritasverein St. Oswald Baunach für neue Tische und Stühle für die drei Kindergartengruppen. Am diesjährigen Altstadtfest wird sich die Stadt wieder zu 50 Prozent (maximal 1.100 Euro) an den Kosten für die Security beteiligen sowie durch den Bauhof die Bühne aufbauen lassen.
Einstimmig zurückgestellt wurde, wie auch schon 2016, ein Antrag von Pferdepartner Franken e.V. auf Bezuschussung der Pachtkosten für Weideflächen und Stallungen. „Die Bedingungen haben sich seit dem letzten Jahr nicht geändert“, erklärte Bürgermeister Hojer. Generell sei gegen eine Förderung des Vereins nichts einzuwenden, allerdings sollte erst einmal die Änderung des Flächennutzungsplans, die gerade in Arbeit ist, geklärt sein. Jörg Mausolf (CSU) äußerte die Sicht aus seiner Fraktion: „Der Verein hat sich selbst in die Lage gebracht, aufgrund der Anzahl der Pferde Flächen anpachten zu müssen.“
Nach dem Abschluss der Kanalsanierung in Godeldorf / Godelhof können die Beiträge, die von den Eigentümern gezahlt werden müssen, gesplittet werden. Sie sollen in drei Raten (40, 30, 30 Prozent) bis November 2018 fällig werden. Ähnlich war die Stadt schon bei den Herstellungsbeiträgen für die Kläranlage im Jahr 2004 vorgegangen.
Seniorenbeauftragte tritt zurück
In seinem Kurzbericht lud Bürgermeister Ekkehard Hojer zur Einweihung der Schulsportanlage vom 26. bis 28. Mai zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Er informierte auch über das E-Carsharing des Landkreises Bamberg, bei dem die Stadt Baunach dabei ist. Das Fahrzeug, ein BMW i3, sei bis Ende Juli bereits ausgebucht. Die Stadt Baunach muss sich außerdem eine neue Seniorenbeauftrage suchen: Amtsinhaberin Maria Reich legt das Amt zum Ende des Monats Mai nieder. Und auch eine Stelle im Bauamt der Stadt wird gerade neu ausgeschrieben: Leiterin Monika Calnbach wechselt ins Landratsamt Bamberg.