Im September letzten Jahres hatte der Gemeinderat in Breitengüßbach ein Ingenieurbüro beauftragt, den momentanen Zustand in Sachen Breitband in der Gemarkung zu erfassen. Außerdem sollte ein Masterplan erstellt werden, der mögliches Potential zur Verbesserung aufzeigen soll. In der vergangenen Sitzung wurden nun die Ergebnisse der Studie vorgestellt und erläutert, so dass die Gemeinde weiß, „wo wir in nächster Zeit anpacken müssen, um Breitengüßbach mit Glasfaser auszustatten“, so Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder (UBB).
Siegbert Reuther vom Büro Reuther NetConsulting betonte, dass die Anforderungen an Breitband steigen und jedes Jahr 50 Prozent mehr Bandbreite nötig werden würden. Hier liegt auch der Vorteil von Glasfaser, wie Reuther aufzeigte. So sei Glasfaser im Vergleich zu Kupfer einerseits längenunabhängig, andererseits stoße Kupfer physikalisch außerdem bald an seine Grenzen, während Glasfaser von der Bandbreite her praktisch keine Grenzen habe. Glasfaser sei aber auch vorteilhaft, da es eine sichere Infrastruktur und optimale Betriebssicherheit biete, was beispielsweise für Telemedizin oder aber auch die Industrie und Energieversorgung von Bedeutung sei.
Synergieeffekte sollen genutzt werden
Ziel ist also ein flächendeckendes und wirtschaftlich optimiertes Glasfasernetz, was nach und nach erreicht werden soll. Alle vom Büro betreuten Kommunen geben einen Masterplan auf, so Reuther weiter, denn der Masterplan zeige, wie jedes Gebäude Glasfaser bekommen könne. Der Masterplan sieht einen sukzessiven Ausbau des Glasfasernetzes aus, es wird also in der Regel nicht am Stück ausgebaut, sondern es werden Tiefbausynergien genutzt. Reuther stellte ein Beispiel vor, bei dem der Ausbau der Wasserversorgung auch gleich zur Verlegung von Glasfaser genutzt wurde, womit Kosten eingespart werden können. Der Masterplan zeigt außerdem auf, welches Material an welcher Stelle verlegt werden muss. Es liege aber noch viel Arbeit bis zum fertigen Netz vor, betonte Reuther.
Auf Nachfrage von Gemeinderat Stefan Schor (CSU), ob die Gemeinde mit Glasfaser in 15 bis 20 Jahren noch auf dem neuesten Stand sei, erklärte Reuther, dass keine Technik in Sicht sei, die mit Glasfaser mithalten könne, daher kann von einer hohen Investitionssicherheit ausgegangen werden.
Ebenfalls stellt sich die Frage nach dem Netzbetreiber: soll die Gemeinde selbst als Betreiber auftreten oder sich einen Betreiber suchen? Reinfelder erklärte, dass es erst einmal um den Ausbau des Glasfasernetzes geht und erst im nächsten Schritt ein Netzbetreiber gesucht werden muss. Auch Gemeinderat Alois Ludwig (CSU) pflichtete dem bei, denn die Suche nach einem Betreiber sei erst der zweite oder dritte Schritt. Der Gemeinde liege aber nun ein Fahrplan vor, so Reinfelder.
Johanneskirche Hallstadt: Bezuschussung zu Sanierungskosten
Außerdem wurde beschlossen, die Sanierung des Kirchenkomplexes der evangelisch-lutherischen Johanneskirche in Hallstadt zu bezuschussen. Diese Kirche wird auch von den evangelischen Bürgern aus Breitengüßbach genutzt, weswegen die evangelische Kirchengemeinde Hallstadt um die Mithilfe bei der Finanzierung gebeten hatte. Nun sollen, wie in den anderen beteiligten Gemeinden Kemmern und Oberhaid, zehn Prozent der ungedeckten Kosten, jedoch höchstens 4000 Euro, von der Gemeinde übernommen werden.
Desweiteren sollen in der ehemaligen Hausmeisterwohnung in der Schule zwei Speiseräume für die offene Ganztagesschule entstehen, weswegen eine Nutzungsänderung für die Räume beantragt wurde.