Breitband: Glasfaser für Unteroberndorf, Zückshut und Leimershof

Vor einem Monat war noch nicht klar, ob der Gemeinderat Breitengüßbach eine neue Form der Jugendarbeit mit breiter Mehrheit unterstützen würde. Nach intensiven Diskussionen, besonders in der CSU-Fraktion, kann der Verein iSo nun doch in die Jugendarbeit eingebunden werden. Einen Schritt voran kommt Breitengüßbach auch beim Breitbandausbau – insbesondere die Gemeindeteile werden profitieren.

Schnelles Internet gilt als einer der wichtigsten Standortfaktoren der Zukunft, nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Privathaushalte. Bis 2018 soll sich im Rahmen der bundesweiten Breitbandinitiative viel tun. Im Hauptort Breitengüßbach wird die Telekom den Ausbau eigenwirtschaftlich betreiben, auf die Gemeinde kommen somit keine Kosten zu. Der Mindeststandard liegt hier bei einer Geschwindigkeit von 50 Mbit/s an den Verteilerkästen, die Haushalte selbst müssen davon mindestens 30 Mbit/s abbekommen, auch im „letzten Winkel“ von Breitengüßbach, wie Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder betonte. Wie die Telekom allerdings ausbaut, ob mit Glasfaser oder mit herkömmlicher Technik, kann die Gemeinde nicht beeinflussen.

Anders in den Gemeindeteilen. Hier investieren die Telekommunikationsunternehmen nicht selbst, so dass die Gemeinde einen Teil der Kosten tragen muss. Förderung bekommt sie vom Freistaat Bayern. Nach Beschluss des Gemeinderats vom 24. November 2015 werden das etwa 188.000 Euro sein. Im Rahmen des Breitbandausbaus in Unteroberndorf, Zückshut und Leimershof sollen Glasfaserkabel bis an die Grundstücksgrenzen verlegt werden. „Wer dann sein Anwesen voll erschließen will, muss mit Kosten von etwa 600 Euro rechnen“, so Reinfelder. Die Alternative wäre ein Glasfaserausbau bis in die Gebäude gewesen, dies wurde im Gremium aber nicht befürwortet. Betriebsbereit könnte das Netz Anfang 2017 sein. Der Gemeindeteil Hohengüßbach ist bereits bis zum Verteilerkasten mit Glasfaser erschlossen, hier sind momentan keine Ausbauten nötig.

iSo-Jugendarbeit startet am 1. März

Bereits am 27. Oktober hatte Michael Gerstner vom Bamberger Verein für Innovative Sozialarbeit (iSo) dem Gemeinderat eine Kooperation in Sachen Jugendarbeit vorgestellt. Damals gab es zwar viel Zustimmung, aber auch Kritik. Im Fokus stand, dass die offene Jugendarbeit aktuell ohnehin nicht von vielen Jugendlichen angenommen werde, außerdem, dass bereits ein FSJler (Freiwilliges soziales Jahr) in Breitengüßbach beschäftigt sei. Besonders skeptisch waren die Mitglieder der CSU-Fraktion.

Die konnte Gerstner in einer Fraktionssitzung aber wohl größtenteils überzeugen – denn am Ende fand der Beschlussvorschlag der Verwaltung eine deutliche Mehrheit von 13 zu einer Stimme. Der Kooperationsvertrag mit iSo läuft für drei Jahre mit Gesamtkosten von jährlich rund 32.000 Euro. Das entspricht einer Halbtagsstelle, eine Förderung durch den Landkreis von 30 Prozent im ersten, 20 Prozent im zweiten und zehn Prozent im dritten Jahr ist zugesagt. Ergänzt wurde, dass nach einem Jahr eine Evaluation durchgeführt werden soll. Sollte sich dann zeigen, dass die Jugendarbeit keine Fortschritte macht, wäre der Vertrag schon vor Ablauf der drei Jahre kündbar. Losgehen soll es am 1- März 2016.

Michael Gerstner bedankte sich für die konstruktive Diskussion im Gemeinderat und in den Fraktionen. Und auch ein nachträglicher überzeugter Gemeinderat meldete sich zu Wort: „Wichtig ist mir, dass die Jugendarbeit in Breitengüßbach gut funktioniert und dass wir sie von Generation zu Generation weiterführen“, sagte Alois Ludwig (CSU). Einzig Stefan Schor (CSU) blieb skeptisch: „Wir sind aktuell mit dem FSJler gut aufgestellt, ich sehe keinen Bedarf für eine zusätzliche Kooperation mit iSo. Das heißt aber nicht, dass ich generell gegen Jugendarbeit bin, in diesem Bereich bin ich selbst seit Jahren aktiv.“

Unter „Sonstiges“ lud Bürgermeisterin Reinfelder noch zu einer ICE-Informationsveranstaltung ein. Zu Gast sein werden Vertreter der Bahn. Sie findet am 8. Dezember 2015 um 18.30 Uhr in der Gemeindeturnhalle statt.

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