Bereits mehrfach beschäftigte sich der Gemeinderat Breitengüßbach mit einem neuen Baugebiet im Ortsteil Zückshut. Bereits im kommenden Herbst könnten hier die ersten Bauherren loslegen. Diskutiert wurde über das Engagement eines Energieberaters, Bauanträge und den Bezug von Ökostrom für die gemeindlichen Gebäude ab 2020.
Den Aufstellungsbeschluss fällte der Gemeinderat noch nicht – eine Detailfrage in Sachen Grundstücksgrößen blieb noch offen. Ansonsten aber kann das Baugebiet Waldwiesenstraße in Zückshut als beschlossene Sache bezeichnet werden, ab Frühjahr soll die Erschließung beginnen. Dafür ist es nötig, Ausschreibungen zu starten und geeignete Firmen zu finden. Insgesamt nimmt die Gemeinde rund 540.000 Euro für die Erschließung in die Hand.
„Unser Ziel ist es, die Erschließungskosten unter 45 Euro pro Quadratmeter zu drücken“, erklärte Hans-Joachim Brandt vom Ingenieurbüro SRP-Schneider und Partner. Das sei realistisch, auch wenn die Ausschreibungen naturgemäß Überraschungen bringen könnten. Die Grundstücke im neuen Baugebiet befinden sich nicht im Besitz der Gemeinde, sondern in Privatbesitz. Die Erschließungskosten werden auf die betroffenen Eigentümer umgelegt.
Das neue Baugebiet in Zückshut wird an die bestehenden Häuser anschließen. Foto: Gemeinde Breitengüßbach
Energieberater: Zu wenig Informationen
Ein Bauantrag der Firma Getränke Kießlinger stand ebenfalls auf der Tagesordnung der Sitzung vom 28. November 2017. Das Unternehmen möchte eine Anlieferhalle errichten, um die LKWs nicht mehr im Freien entladen zu müssen. Die Halle soll, wie aktuell die Mauer um das Grundstück, direkt an der Grundstücksgrenze zur Straße errichtet werden. Im Jahr 2003 erhielt das Unternehmen eine Befreiung für diese Mauer – nun stimmte der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen dafür, diese Befreiung auf die Halle auszudehnen. Kritisiert wurde von mehreren Räten, dass es in diesem Bereich des Industriegebiets aufgrund der Bebauung bis zur Straßenkante keinen Gehweg gibt.
Bei einer Gegenstimme erlaubte der Gemeinderat dem Unternehmen Schlick, eine Lagerhalle im Außenbereich bei Zückshut zu errichten. Dort sollen Fahrzeuge untergestellt werden. Zurückgestellt wurden zwei Tagesordnungspunkte rund ums Thema Energieeffizienz. Die Gemeinde wurde als eine von zwölf Kommunen im Landkreis Bamberg für die Förderung einer solchen Beratung ausgewählt. „Bei der Anzahl der Maßnahmen, die wir vorhaben, lohnt sich das auch. Der Berater kann Planungen vorbereiten, auf die wir dann zurückgreifen können“, so Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder. Die Kosten für die Beratung liegen bei rund 50.000 Euro, für die Gemeinde würden nach Abzug von Fördergeldern um die 20.000 Euro Eigenanteil verbleiben. Da sich der Berater erst einige Tage nach der Sitzung der Gemeinde vorstellen wird und nicht klar war, wie viel Zeit er für Breitengüßbach aufbringen kann, fällte der Gemeinderat keinen Beschluss. In der Dezembersitzung soll das Thema erneut angegangen werden.
Breitengüßbach wird auch für die Jahre 2020 bis 2022 an der Bündelausschreibung für die kommunale Strombeschaffung teilnehmen, die vom Bayerischen Gemeindetag initiiert wurde. Hier sind günstigere Preise möglich als im Alleingang. „Wir haben auch eine E-Ladesäule in der Gemeinde und ein Elektroauto als Bürgermobil. Bisher wird es mit Normalstrom geladen, was eigentlich widersinnig ist“, meinte Kämmerer Christoph Hetzel dazu. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, diesmal auf Ökostrom zu setzen – der kostet voraussichtlich maximal 0,3 Cent pro Kilowattstunde mehr.