Am Ausbau der ICE-Strecke München-Berlin haben sich schon so einige Gemüter erhitzt und werden es wohl in Zukunft noch tun. Diskutiert wurde auch am 17. September 2014 in der Gemeindeturnhalle in Breitengüßbach, wo die 4. ICE-Bürger-Konferenz stattfand. Eingefunden hatten sich hierzu Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder, der Gemeinderat, sowie etwa 100 Bürgerinnen und Bürger. Auch Stefan Kabitz, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Das bessere Bahnkonzept“, war anwesend.
Thematisiert wurde so einiges. Ein Punkt war der Planfestellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes, der voraussichtlich im Januar nächsten Jahres erfolgen wird. Ein anderer Punkt waren Umgehungen, Behelfsbrücken und Baustraßen. Sehr häufig angesprochen wurde vor allem der Lärmschutz. Hierfür gingen von der Bürgerinitiative Unterschriftenlisten für zwei Petitionen durch die Reihen. Die erste Petition forderte die Verlagerung des umstrittenen Überwerfungsbauwerks in Unteroberndorf, die zweite soll eine Erhöhung der Schallschutzmaßnahmen erwirken. Am Video zum geplanten Streckenausbau wurden weitere Punkte aufgeführt. Es kam unter anderem zu Diskussionen über die Barrierefreiheit des zukünftigen Bahnhofs, denn wie so häufig stellte sich auch hier die Frage: Wer soll das alles zahlen?
Sigrid Reinfelder und der Gemeinderat konnten etwa 100 Breitengüßbacher begrüßen.
Sinkende Teilnehmerzahlen, aber Konferenzen kommen trotzdem gut an
Doch wie werden die Bürgerkonferenzen in Breitengüßbach angenommen? Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder sah über die Veranstaltungen hinweg abnehmende Teilnehmerzahlen. Während die erste Konferenz noch zahlreiche Bürger lockte, erschien bei der letzten nur noch etwa die Hälfte. Ein Trend, der sich auch beim Erörterungstermin in Lichtenfels zeigte, so die Bürgermeisterin.
Doch die Rückmeldung der anwesenden Bürger war durchaus positiv. Es gibt Redebedarf und die Konferenzen sind für viele eine gute Möglichkeit, auf dem Laufenden zu bleiben. Es wurden Fragen gestellt und diskutiert- während der Sitzung und danach. Kritik ging dabei vor allem in Richtung Deutsche Bahn. Einige sind enttäuscht, fühlen sich uninformiert, bemängeln, dass die Bahn die Bürger häufig im Dunkeln lässt. Auch der DB-Informationspunkt in Breitengüßbach helfe hierbei nicht viel, wurde kritisiert. Dementsprechend schaffen solche Konferenzen ein Stück weit Transparenz.
Trotz Enttäuschung und Ärger begegneten die Bürger aber vielem ein großes Stück weit mit einer ordentlichen Portion Humor. Es wurde in der Sitzung nicht selten gelacht, wenn auch meist von Kopfschütteln und einem bitteren Beigeschmack begleitet. Doch auch nach dieser Konferenz bleiben einige Fragen offen, es besteht noch viel Diskussionsbedarf und Sigrid Reinfelder merkte an, dass dies wahrscheinlich nicht die letzte Konferenz sein wird.
Auch im Anschluss wurde noch diskutiert.
Weiterführende Informationen
Wir stellen Ihnen in unserer Artikelsammlung umfangreiche Materialien zum Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hallstadt und Zapfendorf bereit. Wie die Strecke nach Fertigstellung einmal aussehen soll, zeigt das Video der Deutschen Bahn (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen dann bei Qualität 720p oder 1080p aus…)