Die Brückenbaustelle auf der Autobahn zwischen Breitengüßbach und Kemmern läuft nach Plan. Nun ergibt sich für Breitengüßbach zusätzlich die Chance auf weiter verbesserten Lärmschutz. Die Details wurden von der Autobahndirektion nun vorgestellt.
„Wir liegen voll im Zeitplan.“ Volker Lauterbach, Projektleiter für den Neubau der Autobahnbrücke, kann aktuell von ruhiger Baustellenarbeit berichten. Die ersten Brückenteile sind eingetroffen, weitere Lieferungen werden in Kürze erwartet. Nachdem sich gezeigt hat, dass die Asphaltqualität zwischen der Ausfahrt Breitengüßbach Süd und dem Bereich südlich der Brücke nachlässt, wird es in nächster Zeit zusätzliche Bauarbeiten geben. Die Sanierung soll in mehreren Nachtschichten vollzogen werden, der Verkehr kann dann nur einspurig die Baustelle passieren. „Wir beginnen voraussichtlich bei Breitengüßbach-Süd“, so Lauterbach, Ende Juli könnte es losgehen. Verbaut werden soll ein lärmmindernder Asphalt, der gegenüber dem aktuellen eine Lärmminderung von bis zu vier Dezibel bringen soll.
Diese notwendigen Sanierungen waren aber nicht der Anlass für das Treffen von Thomas Pfeifer, Dienststellenleiter Bayreuth der Autobahndirektion Nordbayern, mit Vertretern der Gemeinde Breitengüßbach, zu dem auch die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner gekommen war. Vielmehr ging es um eine Verbesserung beim Lärmschutz. Denn es gibt einen Bereich von Breitengüßbach, der durch die bisherige Planung nicht abgedeckt ist: Wer von Bamberg kommend Richtung Breitengüßbach über die neue Brücke fährt, findet auf der rechten Seite zwischen Brücke und der Ausfahrt Breitengüßbach-Süd keine Lärmschutzwände. Solche soll es auch nicht geben, dafür aber eine natürlichere Lösung.
Der Wall soll auf dem Grundstück entstehen, auf dem auf dem Foto der Kran zu sehen ist. Im rechten Bereich wird ersichtlich, dass ein Teil davon bereits durch eine vorige Aufschüttung vorhanden ist.
Das Luftbild (Quelle: Google Earth) zeigt den Bereich, wo der Wall entstehen soll – hier durch eine von Nachrichten am Ort eingearbeitete Markierung.
Kurze Transportwege
Pfeifer stellte zusammen mit Lauterbach einen Wall vor. Der könnte auf dem oberen Bereich begehbar und begrünt sein. Durch seine Höhe wäre die Autobahn vom Ort aus, etwa aus dem Gewerbegebiet im Kemmerner Weg, nicht mehr zu sehen. Zum Aufschütten käme vorwiegend Material aus der Region zum Einsatz, das in Breitengüßbach selbst oder nahe Hirschaid aktuell oder demnächst durch Bauarbeiten anfällt. „Die Summe der Maßnahmen ist das Entscheidende. Der Wall allein trägt nicht viel zum Lärmschutz bei, in Kombination mit den Lärmschutzwänden und der Konstruktion der Brücke ergibt sich aber eine Verbesserung für die Breitengüßbacher“, so Pfeifer. Ein Mehrwert entstehe auch, sollte Breitengüßbach im Süden weitere Baugebiete ausweisen wollen.
Das „Autobahnohr“, in dem der Wall zwischen Ausfahrt, Brücke und Bundesstraße errichtet werden soll, befindet sich allerdings nicht auf Breitengüßbacher, sondern auf Kemmerner Gemarkung. Daher soll die Gemeinde Kemmern auch noch mit eingebunden werden. Das Grundstück ist im Besitz des Bundes.
So sieht der Wall im Plan aus. Ein Weg nach oben soll unter anderem für die Pflege errichtet werden. Quelle: Autobahndirektion Nordbayern
Die Teilnehmer der Besprechung, im Hintergrund ganz hinten die Autobahnbrücke und das Grundstück für den Wall.
Die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner zeigte sich erfreut, dass in Breitengüßbach eine solche Lösung möglich wird. „In Wiesengiech würde sich auch eine Verbesserung beim Lärmschutz anbieten, dort zeigt sich aber ein Grundstückseigentümer nicht verkaufsbereit. Das führt dazu, dass eine historische Chance vertan werden könnte.“ Auch Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder sah den Wall als Mehrwert. Baubeginn wird noch in diesem Jahr sein, zum Ende der Autobahnbaustelle im Jahr 2023 soll er dann fertiggestellt sein.