Doppeljubiläum in Dörfleins

Mit einem großen Festumzug feierte Dörfleins sein 1200-jähriges Bestehen – und der SV Dörfleins sein 75-jähriges Jubiläum.

Mehrere Blaskapellen, natürlich der Jubelverein SV Dörfleins, zahlreiche befreundete Vereine aus den Nachbargemeinden und viele Ehrengäste. Pünktlich um 14 Uhr startete am Sonntag, 6. Oktober 2024, der Festumzug mit über 30 Gruppen zum Orts- und Vereinsjubiläum. Ziel war das Festzelt am Sportgelände des SV Dörfleins, wo schließlich Bürgermeister Thomas Söder die Gäste begrüßte und kurz auf den gerade veröffentlichten Band 3 der Hallstadt-Chronik einging. Der beschäftigt sich passenderweise mit der Geschichte von Dörfleins. Söder zeigte auch die von der Hallstadter Künstlerin Waltraud Scheidel entworfene Jubiläumstasse. Chronik und Tasse konnten vor dem Festzelt erworben werden.

„Wenn hier in Dörfleins ein Verein feiert, dann helfen und feiern alle mit“, so Söder. Er lobte den nach wie vor außerordentlichen Zusammenhalt im Ort. Diesen wollte auch Landrat Johann Kalb nicht unerwähnt lassen – und nicht verkneifen konnte er sich den Hinweis, dass Dörfleins mit seinen 1200 Jahren älter ist als das benachbarte Bamberg. „Feiert ordentlich“, lautete sein Schlusssatz. Nach Grußworten der Abgeordneten Thomas Silberhorn (Bundestag) und Melanie Huml (Landtag) dankte noch der Ehrenvorsitzende des SV Dörfleins, Heiko Nitsche, im Namen des Festausschusses allen Helferinnen und Helfern sowie den Gastvereinen.

Im Festzelt spielte zunächst der Musikverein Hallstadt auf.

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Von Fulda über den Michaelsberg bis nach Hallstadt

Mehr gab es im Festzelt aber nicht zur Geschichte von Ort und Verein zu erfahren. Umso mehr lohnt also ein Blick in die neue Chronik. Die verrät, dass Dörfleins am 16. Februar 824 erstmals urkundlich erwähnt wird, in einer Schenkungsurkunde eines Mannes namens Nidgoz an das Fuldaer Kloster. Dörfleins hieß damals noch „Thurpfilin“, was eine Verkleinerungsform des althochdeutschen Wortes „thurp“ für Dorf sein könnte. 200 Jahre später wurde von Heinrich II. das Bistum Bamberg gegründet – und es entstand das Kloster Michaelsberg, das fast 800 Jahre lang für Dörfleins verantwortlich sein sollte. Erst durch die Säkularisation im Jahre 1803 änderte sich dies – und ab dem Jahr 1806 ist mit Johann Steinheimer ein erster Dörfleinser Bürgermeister verzeichnet. 1972 erfolgte dann die Eingemeindung nach Hallstadt im Rahmen der Gebietsreform in Bayern. Während der Ort bei seiner Gründung nur wenige Einwohner zählte, sind es heute stolze 1.500.

Die Ehrengäste standen Spalier für alle, die ins Festzelt einzogen.

Der SV Dörfleins, der größte Verein des Ortes, wurde am 7. Oktober 1949 in der Brauerei Eichhorn gegründet. Bereits im Juli 1950 konnte ein erstes Wettbewerbsspiel auf dem neuen Fußballplatz ausgetragen werden, drei Jahre später wurde der SVD Meister in der C-Klasse. Aber nicht nur der Fußball spielt in Dörfleins eine Rolle, über die Jahre kamen auch Gymnastik, Wandern, Kegeln, Tennis, Tanz und Eisstockschießen hinzu. Zentrum des SVD ist nach wie vor das ab 1967 errichtete Sportheim. Erwähnenswert ist auch, dass der SV Dörfleins mit Marga Gries im Jahr 2002 eine Deutsche Meisterin stellen konnte – im Kegeln. Aktuell hat der Verein rund 800 Mitglieder.


Viele Fotos vom Festumzug finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

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