Bereits am 30. und 31. März 2019 stand das Jahreshighlight, die Frühlingskonzerte der drei Orchesters des Musikvereins Hallstadt auf dem Programm. Der Einladung folgten viele Verwandte, Bekannte, Freunde und Musikliebhaber, wodurch die Musiker an beiden Tagen vor vollbesetzter Halle ihr Können unter Beweis stellen durften.
Eröffnet wurden die beiden Konzerte von der Stadtkapelle unter der Leitung von Klaus Hittinger mit dem Konzertmarsch Salve Imperator von Julius Fucik. Dem Publikum wurde auch in diesem Jahr ein gut zusammengestelltes und sorgfältig einstudiertes Programm, was die Vielfältigkeit der modernen Blasmusik zeigte, dargeboten. So nutzte die Stadtkapelle beim Frühlingskonzert die Gelegenheit, ihre beiden Wertungsspiele, mit welchen sie heuer in der Höchststufe beim Deutschen Musikfest in Osnabrück antreten, vor Live-Publikum einmal zum Besten zu geben. Mit Of Ancient Dances von Stephen Bulla präsentierten die Musiker ein sehr flottes Stück mit vielen Taktwechseln. Es beginnt eher getragen und mysteriös, wechselt später in einen Lamentiersatz und endet in einem lauten und kraftvollen Kriegstanz. Das zweite Wertungsspielstück, Jubilee Ouverture von Philip Sparke, brilliert nicht nur durch festliche Blechbläserfanfaren und virtuose rhythmische Wendungen, sondern auch durch eine kontrastreiche Instrumentierung. Das Werk beginnt mit einer Fanfare, die einen ruhigen Mittelteil enthält. Dieser führt zu einem lebhaften Teil mit vielen Taktwechseln, bevor ein freudiger zweiter Teil eingeleitet wird.
Die erste Konzerthälfte umfasste außerdem die Stücke Toto in Concert (Thomas Asanger), ein Medley der Band Toto, Aurora Borealis (Rossano Galante), eine Komposition, welche den Zuhörer die Welt der Polarlichter näher brachte, sowie Semper Musicalis (Mario Bürki), zu deutsch immer musikalisch, ein Motto was an beiden Tagen Programm war.
Temperamentvoll stimmte am Samstag unter der Leitung von Teresa Diller die Jugendkapelle die Zuhörer mit El Relicario von Josè Padilla, einem der berühmtesten und beliebtesten Paso Dobles, nach der Pause in den zweiten Teil des Konzertes ein. Hier waren besonders die Holzbläser gefordert, die die schnellen Passagen bravurös meisterten und gekonnt durch feine rhythmische Akzente durch die Schlagzeuger unterstützt wurden.
Technisch äußerst anspruchsvoll war das folgende Stück Amary von Paul Fromin besonders auch für den Solisten Nick Mielke am Saxofon. Dieser überzeugte nicht nur durch seine Fingerfertigkeit sondern auch die lyrischen, langsamen Passagen wurden mit gefühlvoller, weicher Tongebung gekonnt dargeboten.
Auch am Sonntag wurde musiziert
Auch die Jugendkapelle wird in diesem Jahr wieder an einem Wertungsspiel teilnehmen und nutzte die Möglichkeit, eines der beiden geforderten Stücke im Konzert zu präsentieren. In Clockwork von Thomas Doss konnte das Orchester den Zuhörern das unabdingbare Ticken eines alten Wecker und mit entsprechender Klanggestaltung und interessanten rhythmischen Nuancen näherbringen.
Mit einem rasanten und schwungvollen ChaChaCha rundete das Nachwuchsorchester seinen gelungenen Vortrag ab und zog in der geforderten Zugabe nochmals alle Register. Hier durften die Posaunisten der Stadtkapelle, unterstützt von Maximilian Dirauf, nicht nur rhythmisch, sondern auch optisch glänzen und begleiteten gekonnt mit ihren Boomwhackers den schwungvollen Auftritt der Jugendkapelle.
Auf der Bühne stand nicht nur die Stadtkapelle, sondern auch die anderen Orchesters des Musikvereins …
… gaben ihr Können zum Besten.
Das erste gemeinsame Frühlingskonzert für Petr Horejsi mit den Blasbälgern und den Greenhorns stand am Sonntag nach der Pause auf dem Programm. Eröffnet haben sie ihren Auftritt mit Silver Creek Valley von Kees Vlak, eine Impression, welche Episoden aus der Pionierzeit Kanadas schilderte. Nach der gekonnt präsentierten zarten Ballade Yesterday, einem der wohl bekanntesten Beatle-Hits arrangiert von Robert Longfield, überzeugten die Musiker mit Circle of Life, arrangiert von Micheal Sweeney. Das Lied symbolisiert den Kreislauf des Lebens und ist die Filmmusik aus dem Walt Disney-Film „König der Löwen“. Elton John, Komponist dieses Liedes, sorgte für eine wunderbare und unvergessene Melodie in dem Film, womit auch die Blasbälgern und die Greenhorns das Publikum begeisterten. Bei ihrem letzten Stück Shut Up and Dance, ebenfalls arrangiert von Micheal Sweeney, steckten die Musiker mit der Melodie das Publikum zum Mitklatschen an. Man spürte direkt, dass ihnen das Spielen des Stückes ebenfalls große Freude bereitete. Mit tobendem Applaus forderten die Zuhörer eine Zugabe. Ihr Wunsch wurde natürlich erhöht, bevor die Musiker die Bühne wieder der Stadtkapelle überließen.
Im zweiten Teil begab sich die Stadtkapelle mit Batman, arrangiert von Toshihiko Sahashi, mit dem Publikum zunächst auf Verbrecherjagd in Gotham City, bevor sie mit Goddess of Fire (Steven Reineke) die Zuhörer mit nach Hawaii zur Göttin des Feuers und der Vulkane nahmen. Durch mysteriöse, ruhige aber auch sehr kraftvolle Klänge wurde so eine packende, dramatische und abwechslungsreiche Reise auf der Insel dargestellt. Mit ihrem letzten Stück, den Kult Hits der 80er (Thiemo Kraas), ein Medley durch die Neue Deutsche Welle, wurde das Publikum nochmal zum mitwippen und mitsingen animiert. Nach fulminantem Applaus und einer traditionellen Marschzugabe verabschiedete sich die Stadtkapelle mit der ruhigen Zugabe Abendmond von Thiemo Kraas.
Die Moderation für die Stadtkapelle wurde von Hilmar Dirauf vorgenommen, welcher mit viel Fachwissen, Witz und Charme die kurzen Pausen zwischen den Stücken nie langweilig werden lassen ließ und große Neugierde auf die vorgetragenen Stücke weckte. Die schon traditionelle Bar der Spielerjugend am Samstagabend nahmen viele Besucher und die Spieler dankend an, um gewonnenen Eindrücke über die Musik noch zu diskutieren, zu reflektieren und ein paar gesellige gemeinsame Stunden zu verbringen. Ein herzlicher Dank gilt dem Küchenteam um Melanie Datscheg und den vielen Häppchen-Spendern, die gemeinsam für die gute Bewirtung rund um beide Konzerte sorgten, sowie den beiden Hauptorganisatoren Philip Kober und Veit Popp.
Die äußert positive Resonanz der Zuhörer zeigte wieder einmal, dass der Geschmack des Publikums von den Dirigenten Klaus Hittinger, Teresa Diller und Petr Horejsi sehr gut getroffen wurde.