Nach rund anderthalb Jahren zogen die Betreiber der Marktscheune Gaby und Wolfgang Heyder (Kulturboden) und Werner Massak (Frischemarkt) eine positive Bilanz. In der jüngsten Stadtratssitzung berichteten beide, dass sie mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden sind. „Wir sind sehr froh über die gute Zusammenarbeit und hoffen, auf eine weiterhin gute Entwicklung“, erklärte Bürgermeister Thomas Söder.
Die Veranstaltungen im Kulturboden wurden schon von Anfang an sehr gut angenommen und haben einen hohen Stellenwert. Die in der Branche so wichtigen persönlichen Empfehlungen fallen stets positiv aus. Wer einmal da war, ist begeistert, empfiehlt sie weiter und kommt gerne wieder. Je nach Veranstaltung nehmen die Besucher teils lange Anreisen in Kauf, um die Künstler in Hallstadt zu sehen, erläuterte der Kulturbodenbeauftragte Ulrich Wrede.
Die Gäste schätzen neben den Auftritten der Künstler die Möglichkeit des kostenlosen Parkens in der Tiefgarage, die moderne Architektur des Kulturbodens, die hochprofessionelle Technik und vieles mehr. „Es war vernünftig und klug, dass die Stadt Hallstadt viele Anregungen aufgenommen hat“, bestätigte Wolfgang Heyder. Neben kulturellen Veranstaltungen finden auch immer wieder Firmenveranstaltungen und Familienfeiern statt. Vor allem bei Hochzeiten könnte der nebenan gelegenen Stadtpark (geplante Fertigstellung 2018) in der Zukunft weitere Vorteile bringen.
Nach anderthalb Jahren haben die Betreiber auch Bereiche gefunden, wo sie nachbessern möchten. „Zu Beginn dachten wir, wir könnten für den Betrieb mehr Synergieeffekte zum Veranstaltungsservice Bamberg nutze. Dem ist nicht so. Deshalb haben wir vor Ort mit Ulrich Wrede einen Geschäftsführer eingestellt“, berichtete Wolfgang Heyder. Außerdem soll bald ein eigener Techniker eingestellt werden, der die komplexe Anlage bedient. Der dritte Punkt ist das Catering. „Die Umsätze sind sehr unterschiedlich. So hatten wir bei einer Veranstaltung im Rahmen des Bamberger Literaturfestivals bei 380 Leuten, die 4 bis 4,5 Stunden anwesend waren, eine pro-Kopf-Umsatz von 0,83 Euro – gleichzeitig waren wegen der erwarteten Stoßzeiten sechs Leute für den Thekendienst eingeteilt. Aber das kann man nicht ändern. Sowohl Getränkepreise als auch der Mietpreis liegen unter dem Durchschnitt, das wissen wir. Wollen es aber nicht ändern.“
Frischemarkt mit 8.000 Artikeln
Auch der Frischemarkt Massak mit Bäcker Loskarn und Metzger Fuchs wird sehr gut angenommen. „Wir sind am 15. September 2015 auf einer Fläche von 600 Quadratmetern mit 5.500 Artikeln gestartet“, erinnerte sich Werner Massak. Doch im Laufe der Zeit wollten die Kunden immer mehr und / oder andere Artikel. „Wir regieren gerne darauf und versuchen die Kundenwünsche zu erfüllen.“ Derzeit sind schon 8.000 Artikel im Sortiment zu finden. „Unser Problem: Irgendwann haben wir keine Platz mehr und dann ist Schluss – wir können unser Warenangebot nicht unbegrenzt erweitern.“
Mit der Umsatzentwicklung ist der Geschäftsmann ebenfalls zu frieden. „Geld verdienen wir zwar noch nicht. Das dauert noch. Trotzdem ist die Entwicklung überproportional.“ Man rechnet mit vier bis fünf Jahren, bis ein Markt schwarze Zahlen schreibt. Werner Massak möchte mit seinem zentral gelegenen Markt auch die so wichtige Nahversorgung gewährleisten.
Für die Zukunft hat er weitere Pläne. „Ich möchte die regionalen Bauern und Gärtner noch mal ansprechen und langfristig einen regelmäßigen Bauernmarkt vor der Marktscheuen etablieren“, schaut der Betreiber in die Zukunft. Das Café könnte durch den geplanten Stadtpark weiteren Auftrieb erfahren. „Die Schulen und Kindergärten möchte ich nochmals zu einem Tag zur gesunden Ernährung in den Markt einladen.“ Unter fachkundiger Leitung lernen die Jungen und Mädchen spielerisch Wissenswertes rund ums Thema Ernährung. „Das Konzept hat in meinen anderen Märkten schon großen Erfolg“, sagte der Geschäftsmann abschließend.