Direkt neben dem Stadtpark in Hallstadt klafft noch eine große Baulücke. Und die beschäftigt die Stadt schon seit vielen Jahren. Entstehen soll hier etwas ganz Besonderes: Wohnungen, die einkommensorientiert vermietet werden, die also auch Menschen mit geringerem Einkommen zugutekommen werden – und zusätzlich Doppelhaushälften, die nach dem Einheimischen-Modell verkauft werden. Ende 2020 sollen hier Wohnungen und Häuser bezugsfertig sein.
Am 6. Mai 2019 erfolgte aber zunächst einmal der Spatenstich. Reinhard Zingler, Vorstand der Joseph-Stiftung, die sich für den Bau verantwortlich zeigt, stellte das Projekt vor – und seinen langen und teilweise schwierigen Weg. Denn vor sieben Jahren stand die Zusammenarbeit zwischen Joseph-Stiftung und Stadt aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten auf der Kippe, ein knapper Beschluss im Stadtrat sorgte damals für die Weiterführung.
Nun entstehen an der Pfarrer-Wachter-Straße fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 19 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 1.300 Quadratmetern und Wohnungsgrößen zwischen 50 und 90 Quadratmetern. Alle Wohnungen erhalten eine Terrasse beziehungsweise einen Balkon, 15 Stellplätze sollen die Fahrzeuge aufnehmen. Sie werden auf Grundlage der einkommensorientierten Förderung vermietet – somit kommt der Wohnraum insbesondere Menschen mit geringerem Einkommen zugute. Die Mieten, so Zingler, werden zwischen 5,70 Euro und 7,70 Euro je Quadratmeter liegen.
Zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf, Leiter Wohnungswesen (Regierung von Oberfranken) Christoph Reichl, Architekt Christoph Gatz, Bauamtsleiterin (Stadt Hallstadt) Michaela Frizino, Erster Bürgermeister Thomas Söder, Vertrieb Joseph-Stiftung Stefanie Henke und Vorstand Joseph-Stiftung Reinhard Zingler beim Spatenstich.
Baustein zur Neugestaltung der Innenstadt
Zusätzlich baut die Stiftung sechs Doppelhaushälften, die sich unmittelbar an den im vergangenen Jahr eröffneten Stadtpark anschließen. Für die Häuser mit 130 Quadratmetern Wohnfläche gäbe es schon viele Anfragen, erklärte Zingler. Sie werden nach dem Einheimischen-Modell verkauft, somit kommt hier bevorzugt die örtliche Bevölkerung, insbesondere junge Familien sind die Zielgruppe, zum Zuge. KfW-55-Effizienzhausstandard, Fußbodenheizung, Luft-Wärme-Pumpe, Carport und eine Vorbereitung für die Ladung von Elektrofahrzeugen sollen für Zukunftssicherheit sorgen. Auch die Mehrfamilienhäuser erfüllen den gleichen Effizienzhausstandard, die Heizung und die Erzeugung von Warmwasser erfolgen hier über eine zentrale Holzpelletanlage.
So soll das fertige Quartier einmal aussehen: Links der bestehende Stadtpark, mittig die Doppelhaushälften, rechts die Mehrfamilienhäuser. Quelle: Hahn-Muno Ingenieurgesellschaft
Für Hallstadts Bürgermeister Thomas Söder ist das Quartier, dass sich „im Herzen unserer Stadt“ befindet, ein wichtiger „Baustein zur Neugestaltung der Innenstadt“. Fördergelder für das „Innerstädtische Quartier“ (IQ) kommen von der Städtebauförderung. Die Joseph-Stiftung investiert insgesamt rund 8,5 Millionen Euro. Nach einem Projekt in Nürnberg ist das IQ in Hallstadt das zweite IQ-Projekt, dass die Stiftung verwirklichen wird. Insgesamt werden zehn Projekte in Bayern gefördert. Nur Wohnungen zu bauen reicht für eine Förderung aber nicht, wichtig sind die Nachverdichtung in bebautem Umfeld und die Attraktivitätssteigerung. Das Quartier in Hallstadt wird sich zudem durch eine offene Wegeführung in den Stadtpark sowie nahe Einkaufsmöglichkeiten auszeichnen.
Weitere Fotos vom Spatenstich finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).