Soll Hallstadt seinen Namen ändern? Diesen Antrag aus einer Bürgerversammlung vom November 2014 behandelte der Stadtrat in seiner Sitzung am 20. Mai 2015. Der Hintergrund: Hallstadt solle sich besser vermarkten und mit dem Namen eine eindeutigere Identität zeigen. Die Folgekosten wären allerdings hoch …
Neue Briefpapiere, Stempel, Schilder. Geänderte Einträge in Kartendiensten. Und so weiter. Wenn eine Gemeinde ihren Namen ändert, zieht das immer einen ordentlichen Rattenschwanz hinter sich her. Denn nicht nur die Kommune selbst, sondern sämtliche Gewerbetreibenden und natürlich auch die Einwohner wären direkt betroffen. Mit diesem Hauptargument wurde der Antrag, den Jürgen Walz in die Bürgerversammlung vom 7. November 2014 eingebracht hatte, nun einstimmig vom Stadtrat abgelehnt.
Nicht zu überhören war, dass der Vorschlag aber durchaus für Sympathien sorgte. Stadträtin Claudia Büttner (BBL/FW) hielt den Zusatz zum Ortsnamen für charmant. „Viele andere Orte haben auch ein Prädikat, das sie aufgegriffen haben und vermarkten.“ Die Lage am Main sei eine Aufwertung eines Ortes, auf die man stolz sein könne. Auch wenn Büttner den Antrag ebenfalls ablehnte, war sie der Meinung, die Idee sollte werbetechnisch vorangebracht werden, der „Main“ könne ja ein inoffizieller Zusatz sein – wie Ludwig Wolf (BBL/FW) meinte. Und in einigen Jahren wäre eine Änderung vielleicht doch denkbar, wenn die Idee auch bei den Bürgern gereift sei. Denn die müssten darüber abstimmen. CSU-Stadtrat Veit Popp erwähnte den hohen Aufwand und bezog sich darauf, dass eigentlich nur Gemeinden eine solche Änderung durchführen, bei denen es Verwechslungsgefahr mit einer namensgleichen oder -ähnlichen gäbe. Hallstadt aber sei einzigartig.
Weitere Themen der Sitzung vom 20. Mai 2015
Geändert wurden hingegen die Zulassungsvoraussetzungen zur Ehrung verdienter Persönlichkeiten. Künftig kann die Stadt Hallstadt die Bürgermedaille auch Nicht-Hallstadtern verleihen. Außerdem standen noch weitere Themen wie der Hochwasserschutz auf der Tagesordnung. Bürgermeister Thomas Söder berichtete, das Landratsamt werde sehr bald den Planfeststellungsbeschluss erlassen, im Herbst könnte dann die Ausschreibung der Leistungen durch das Wasserwirtschaftsamt erfolgen. Baustart für den verbesserten Hochwasserschutz sei möglicherweise im Frühjahr 2016.