Der Stadtrat in Hallstadt tagte ein letztes Mal vor der Sommerpause. Die Themen auf der Tagesordnung waren unter anderem der Beschluss des Kostenrahmens für den Neubau des Feuerwehrhauses und der geplante Umbau des Anwesens in der Fischergasse 6 zur Artothek. Außerdem kam durch eine Unterschriftenaktion des Gewerbevereins die Innenstadtsanierung ins Gespräch.
Hallstadt ist seinem neuen Feuerwehrhaus wieder einen Schritt näher gekommen. In der Stadtratssitzung wurde der festgelegte Rahmen für die Gesamtbaukosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro einstimmig beschlossen. Im Kostenrahmen sind aber noch nicht die Kosten für Grundstück sowie die Erschließung inbegriffen. Das neue Feuerwehrhaus solle ein Funktionsbau sein und seinen Zweck erfüllen, so Bürgermeister Thomas Söder. Mit dem gesetzten Kostenrahmen könne ein guter Neubau geschaffen werden, mit dem die Feuerwehr für die Zukunft gerüstet sei, betonte Söder weiter. Durch den vom Stadtrat einstimmig befürworteten Beschluss konnte das Verfahren abgesegnet werden und so könne, laut Söder, noch vor der Sommerpause mit der Vergabe der Aufträge begonnen werden, um zeitnah mit dem Bau anzufangen.
Der integrierte Aufzug im Vorhaben Fischergasse 6 wird einstimmig begrüßt
Ein weiterer Tagesordnungspunkt stellte das Anwesen in der Fischergasse 6 dar. Im Rahmen des Vorhabens von Sanierung, Um- und Anbau des Gebäudes zur Artothek sowie der Einrichtung eines öffentlichen WCs und eines Aufzugs wurde die Genehmigungsplanung vorgestellt. Die Planungen sehen eine Artothek mit Atelier, Kursraum, Ausstellung, Depot und Teeküche sowie den Anbau eines Multifunktionsraumes und einer öffentlichen WC-Anlage, die barrierefrei zugänglich ist, auf der Rückseite des Gebäudes vor. Zudem ist im Inneren des Gebäudes ein Aufzug vorgesehen, welcher im Vorfeld schon für einigen Gesprächsstoff sorgte. Stadtrat Hans-Jürgen Wich (SPD) erläuterte die Pflicht der Stadt, dass auch für mobilitätseingeschränkte Personen eine Möglichkeit geschaffen werden müsse, solch öffentliche Gebäude zu betreten. Auch seitens der CSU, so betonte Joachim Karl, werde der Einbau eines Aufzuges begrüßt. Er befand es als positiv, dass nun eine andere Lösung gefunden wurde den Aufzug zu integrieren als den Durchbruch zur Fischergasse 4.
Nach derzeitigem Stand belaufen sich die Baukosten inklusive Aufzug auf rund eine Million Euro – ohne Ausstattung. Die Fördergelder von 480.000 Euro aus dem Zentrenprogramm von Bund- und Freistaat dienen unter anderem auch zur Unterstützung des Projektes Fischergasse 6. In welcher Höhe der Zuschuss für das Gebäude ausfallen wird, steht aktuell noch nicht fest. Dem Vorhaben auf Grundlage der Genehmigungsplanung samt Kostenberechnung wurde seitens der Stadtratsmitglieder einstimmig zugestimmt. Die Verwaltung wird nun einen entsprechenden Bauantrag beim Landratsamt einreichen und die Ausschreibung vorbereiten.
Blick vom Südosten auf den Planungsentwurf von RSP Architekten der Fischergasse 6 mit dem geplanten Anbau links.
Gewerbetreibende fürchten um ihre Existenz durch die Innenstadtsanierung
Außerdem wurde eine Nutzungsvereinbarung in Bezug auf die Nutzung der Jugendverkehrsschule in Scheßlitz für die Verkehrserziehung der Schule Hallstadt abgeschlossen. Einstimmig wurde auch das Bebauungsplanverfahren der Stadt Banberg für das Gebiet südlich des Malerviertels zwischen verlängerte Ohmstraße und Berliner Ring zur Ansiedlung des BMW-Autohauses Sperber angenommen.
Anlässlich der letzten Bürgerbeteiligung zur geplanten Innenstadtsanierung übergab der Gewerbeverein am Ende des öffentlichen Teils der Stadtratssitzung im Zuge einer Unterschriftenaktion eine Liste mit rund 750 gesammelten Unterschriften. Die Gewerbetreibenden sehen durch die Entwurfsplanung eine Gefährdung ihrer Existenz und möchten, dass Hallstadt ein lebendiger Ort mit viel „Leben und Handeln“ bleibt, so Bernhard Stretz vom Gewerbeverein.