Ultimate Eagles im Kulturboden Hallstadt

Was passiert, wenn Musiker so viel Spaß an ihrem Vortrag haben, dass die Freude darüber sogar in der hintersten Ecke des Saales ankommt? Es kribbelt die Gänsehaut bei jedem Song, bei jedem Besucher.

So geschehen beim Gastspiel der britischen Tributeband „Ultimate Eagles“ im ausverkauften Kulturboden, wo die Gruppe bestehend aus fünf britischen Profimusikern zum zweiten Mal innerhalb von 13 Monaten gastierte und die Location in ein Fünf-Sterne-Hotel California verwandelte.

Mit zeitlosen Eagles-Klassikern wie „Take it easy“, „Desparado“, „New kid in town“, „Tequila sunrise“, „Take it to the limit“, „Life in the first lane“ machten sie den Abend für 400 Besucher, die aus ganz Nordbayern angereist kamen, zu „One of these nights“. Und dies mit hoher musikalischer Qualität, ganz, ganz nahe am Original, dessen verbliebene Mitglieder sich aktuell auf Abschiedstournee rund um den Globus befinden.

Die Hochachtung vor dem Gesamtwerk der US-Legenden brachten die britischen Nachahmer mehrfach verbal zum Ausdruck, aber auch musikalisch, da sie Gesangssätze und Soli perfekt kopieren. Kein Wunder, handelt es sich bei den „Ultimates“ um angesehene Profimusiker, die ansonsten als Backgroundmusiker bei Tourneen oder Studioproduktionen von Stars wie u.a. „Queen“, Cliff Richard, Stevie Wonder, Paul McCartney, Ringo Starr oder „Iron maiden“ im Einsatz sind.

Aber einige Wochen im Jahr halten sie sich frei, um als „Ultimate Eagles“ durch Amerika, Australien und Europa zu tingeln, wobei stets kleinere Hallen und Clubs bevorzugt werden. Dort springt der Funke der Spielfreude leichter üben. Es geht nichts ums Geld, sondern um den Spaß. So wie im Kulturboden, wo das gemeinsame Touren mit zwölf Auftritten binnen 13 Tage in Deutschland für dieses Jahr endete.

Mit viel Applaus wurden die Musiker vom Publikum verabschiedet.

Dass die Musiker ihr Handwerk verstehen, zeigte sich nicht nur daran, dass sie nach einigen Problemen bei der Anreise selbst ihre Ausrüstung und Instrumente in den ersten Stock schleppten, sondern wenig später auch beim ersten Song, da a-capella und fünfstimmig „Seven bridges road“ herzzerreißend intoniert wurde, was für Verzückung und Gänsehaut sorgte. Sollte es je Vorbehalte bei einigen Besuchern gegeben haben, das Eis war sofort gebrochen und danach wurde getanzt, gesungen, geklatscht, frenetisch gejubelt.

Die Musiker hatten ihren Spaß (daran), was man bis in die besagte hinterste Ecke des Saales spürte. Und dass die Künstler um sich selbst weniger Aufhebens machen, denn an den Songs und der gemeinsamen, perfekten Aufführung derselben zeigt sich auch daran, dass sie selbst auf ihrer eigenen Homepage keine Einzelpersonen aufführen, sondern nur die Gemeinsamkeiten:  Vor über einer Million Besuchern aufgetreten und über 20 Millionen Medien-Klicks. Nach Hallstadt kommen einige nur im Promillebereich hinzu, aber sie versprachen wiederzukommen. Vielleicht wird dann eine größere Halle in Bamberg benötigt?

Ralf Kestel

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