Super Location, große Bandbreite

Im Titelbild: Die Tribute-Band „Brothers in arms“, bestehend aus versierten Musiklehrern aus ganz Deutschland, hat sich dem Werk der „Dire Straits“ verschrieben, bringt aber auch eigene Variationen ein

Vor den Toren der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg spielt sich Wundersames ab. Es spielen Theatergruppen und Bands vor mittlerweile vollem Haus. Der Kulturboden in Hallstadts Mitte hat sich zum Musentempel und Anziehungspunkt für Kulturfreunde aus ganz Franken, Thüringen und Sachsen entwickelt.

Der Inhaber, Wolfgang Heyder vom Veranstaltungsservice Bamberg: „Der Laden macht mir richtig Spaß.“ Kein Wunder: Immer öfter vermeldet sein Büro in Pödeldorf schon Wochen vor dem Gastspiel „ausverkauft“. Bei 380 Sitzplätzen und etwas mehr Besuchern, wenn der Saal unbestuhlt bleibt. So in den nächsten Wochen bei Hanuta Gonzales, Lisa Eckardt, bei einer Queen-Tribute-Band und für Wolfgang Reichmann’s Fastpredigt wurde schon ein zweiter Abend ins Programm genommen. „Bei der Beatles-Tribute-Band, bei Maybepop und Wolfgang Buck oder Axel Hacke werden wir auch voll“, ist sich Geschäftsführerin Gaby Heyder sicher, die Vorverkaufszahlen im Blick. Zuletzt lockten so TV-bekannte Künstler wie Ingo Appelt, Django Asül oder Christian Ehring.

Worauf führen sie diesen stark gestiegenen Zuspruch zurück? „Wir haben fürs Weihnachtsgeschäft ungemein viel in Werbung investiert – auf allen denkbaren Kanälen. Allein unser Newsletter verzeichnet schon über 600 Abonnenten. Seit Weihnachten hat sich viel ins Positive verändert. Immer mehr neue Leute sehen die tolle Location – und kommen wieder, um sich einen vergnüglichen Abend zu machen.“

Welche Werbe-Kanäle künftig den größten Erfolg versprechen, wird aktuell mit einer Besucher-Umfrage evaluiert. Wer in den nächsten Wochen beim Besuch im Kulturboden einen Fragebogen ausfüllt, erhält einen Getränkegutschein über zwei Euro.

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Ein Aspekt des Erfolgs: die große Bandbreite. „Wir haben jeden Abend ein anderes Publikum“, hat Wolfgang Heyder analysiert. Waren es beim Boulevard-Theater „Sekt and the city“ zuletzt fast nur Frauen, kamen zu den Fußball-Experten der „Elf Freunde“ fast nur Männer. Die Mischung macht’s: Kabarett, Comedy, Liedermacher, Lesungen, Kleinkunst, lokale Coverbands (wie „Revolver“ zuletzt und bald „Schweinsohr-Selection“) und als neues Zugpferd die Tribute-Bands, also Gruppen, die sich ausschließlich dem Werk einer bekannten Rock-Ikone widmen. Eine Dire-Straits-Tributeband lockte jüngst Besucher bis aus Würzburg, Nürnberg, Regensburg, aus Thüringen und Sachsen an. Beim bereits vereinbarten Dakapo wird es keine Voll-Bestuhlung mehr geben, die meisten der Rockoldies wollten sich bewegen.

Die Idee mit den Tribute-Bands musste Wolfgang Heyder gegen Bedenken seiner Ehefrau erst durchsetzen, um sie zu überzeugen: „Mittlerweile bieten sich die Bands von selbst an, weil sie hörten, welche enorme Resonanz ihre Kollegen erfuhren.“ Überhaupt hat sich das Flair des Kulturbodens herumgesprochen: „Viele Agenturen wollen ihre Künstler bei uns platzieren“, freut sich Gaby Heyder darüber, dass der „ihre Halle“ nicht nur an Wochenenden bespielt wird. Und wenn so großartige Bands wie die britischen „Frontm3n“ an einem Dienstag den Saal voll machen, ergibt sich eine Win-Win-Situation für Besucher und Veranstalter. Große Namen von Musikern, die in der ganzen Welt touren, im kleinen Hallstadt.

„Frontm3n“ gelten aus die „britischen Eagles“, die drei Musiker lernten sich als Backgorund-Sänger von Cliff Richard kennen, ehe sich ihre Wege trennten und sie als Frontmänner von „The Sweet“, „10cc“, „Sailor“, „Smokie“ und „The Hollies“ zu weltweitem Ruhm gelangten. Doch der ist ihnen nicht zu Kopf gestiegen, sondern stellen sich nach jedem Konzert unkompliziert den Fans, wie im Foyer des Kulturbodens auch.

So kommt auch die britische Eagles-Tribute-Band, die im vergangenen Jahr den Besucher in Ekstase versetzte (ausschließlich besetzt mit Background-Musikern von Weltstars) im Herbst wieder. Ebenso sind Wiederholungstermine mit „Austro-Pop“ und „Brothers in arms“ schon fixiert, was auch für mit Django Asül gilt. „Die Künstler sind mit dem Kulturboden sehr zufrieden, mit der guten Bühne, dem Service, der Akustik, der vorhandenen Lightshow dem Mann am Mischpult und können ohne großen Produktionsaufwand anreisen, weil die Technik schon vorhanden ist“, fasst Wolfgang Heyder die Rückmeldungen aus der Künstlerkabine zusammen.

Im achten Jahr der fruchtbaren Kooperation von Stadt Hallstadt und Veranstaltungsservice Bamberg hat sich der von Anfang an angepeilte Zuspruch eingestellt. Und auch eine Kartenvorverkaufsstelle in Hallstadt selbst wird angestrebt. „Ein niederschwelliges Angebot“, wie die Heyders hoffen. Denn:  Weitere große Namen haben sich bereits für Hallstadt angekündigt.    

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