In der Sitzung des Kemmerner Gemeinderates am 24. Mai 2012 konnte Rüdiger Gerst nach anderthalb Jahren endlich wieder etwas zum Thema Bahnübergang berichten, wenn auch nur einen erneuten Wechsel des Planungsbüros. In der gleichen Sitzung wurden die Weichen gestellt für die energetische Sanierung der Kindertagesstätte St. Maria und auch die Anträge zum beliebten Kemmerner Kuckuckslauf und zum Open-Air-Konzert des Musikvereins. Fit für die Zukunft macht sich die Gemeinde mit der Einführung des zentralen elektronischen Personenstandsregisters in Bayern.
Hoffnung in Sachen Bahnübergang?
Nach anhaltender Funkstille seitens der Deutschen Bahn AG hat wieder einmal das zuständige Planungsbüro für den Streckenabschnitt Ebensfeld-Erfurt gewechselt. Der neue Planungsleiter, Dipl. Ing. Dieter Thormann, informiert sich derzeit über den Sachstand, was Bürgermeister Rüdiger Gerst zum Anlass nahm, die Anliegen und Planungen Kemmerns, wie eine Fuß- und Radwegunterführung nahe des jetzigen Übergangs, deutlich zu machen. Auch MdB Thomas Silberhorn (CSU) vertrete die Wünsche Kemmerns, wie Rüdiger Gerst in seinem allgemeinen Bericht dem Gemeinderat mitteilte. Ob dieser Silberstreifen am Horizont endlich die Wünsche und Planungen aller Beteiligten zusammen und unter Dach und Fach bringt, wird die Zukunft zeigen.
Zur Kenntnis nahm der Gemeinderat ebenso die Ausführungen Gersts zur Fortschreibung des Regionalplans Oberfranken-West „Windenergie“. Doch trotz Energiewende und neuester Technik kann Kemmern nicht mehr Wind vorweisen und auch das Landschaftsschutzgebiet lässt die Gemeinde im Regionalplan nicht als Standort für ein regionales Windkraftwerk in Frage kommen. Somit ist Kemmern nicht unmittelbar von den Planungen betroffen. Daher hatte der Gemeinderat auch keine Einwände oder Eingaben an den Regionalen Planungsverband des Landkreises Bamberg. Im nächsten Gemeindeblatt werden die Bürger darauf hingewiesen, dass sie bei möglichen Einwänden diese direkt beim Regionalen Planungsverband des Landkreises einreichen können.
Solide Haushaltsplanung
Die Ergebnisse der Jahresrechnung 2011 wurden durchweg positiv beurteilt. Die vorgesehene Zuführung des Verwaltungshaushalts (76.748 Euro) in den Vermögenshaushalt ist gelungen und wurde durch eine zusätzliche Zuführung von 265.634 Euro aufgestockt. Wie Rolf Henkel, Leiter der Geschäftsstelle, ausführte, rührt dies von Mehreinnahmen an Steuern und aus Projekten, die noch nicht angegangen wurden.
Mit diesem soliden Haushalt fiel die Entscheidung über den Antrag der Katholischen Kirchenstiftung Kemmern auf Bezuschussung der energetischen Renovierung der Fenster der Kindertagesstätte St. Maria leicht. Selbstverständlich fühlt sich die Gemeinde in der Verantwortung, diese notwendige Sanierung, die in den Konjunkturpaketen I und II nicht berücksichtigt wurde, mitzutragen. Zumal auch der „Domberg“ einen erheblichen Teil an Zuschüssen in die Renovierungsmaßnahme fließen lassen wird. Das Erzbischöfliche Ordinariat hat sich vor Ort von der Dringlichkeit der Sanierung überzeugt und zu den üblichen 25 zusätzliche 30 Prozent des Gesamtpreises für den energetischen Mehrwert als Zuschuss zugesagt, wenn sich die Gemeinde gleichfalls beteiligt. Nach Einholung und Prüfung der Angebote und der baulichen Substanz hat man sich auf zweifach verglaste Fenster geeinigt. Von den zu erwartenden Gesamtkosten von 86.000 Euro wird laut dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates Kemmern die Hälfte der Restkosten übernehmen, was einem Zuschuss von 22.575 Euro entspricht.
Lena Thiem