Ans Radwegenetz ist Kemmern gut angebunden. In zwei Bereichen fehlt aber noch eine Verbindung – und eine davon war Thema im Gemeinderat.
Zwischen der Ampelanlage an der Autobahnauffahrt und Breitengüßbach ist schon zu sehen, dass hier einmal ein Geh- und Radweg entlang der Staatsstraße verlaufen soll. Dessen Umsetzung hat Kemmern aber nicht in der Hand. Immerhin gibt es eine gute Verbindung von Kemmern Richtung Breitengüßbach-Süd über einen Feldweg.
Schon öfters habe sich die Gemeinde aber mit einem möglichen Radweg entlang der Hallstadter Straße bis zur Staatsstraße befasst, erklärte Bürgermeister Rüdiger Gerst zur Einführung. Daher sei die Planungsgruppe Strunz auch mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt worden – um festzustellen, wie die bauliche Umsetzung erfolgen kann. Denn in dem betroffenen Bereich bieten sich zwei Varianten an. Valentin May von der Planungsgruppe Strunz hatte die Ergebnisse mitgebracht.
Das fehlende Verbindungsstück zwischen Hallstadter Straße und Staatsstraße wäre rund 210 Meter lang – und könnte entweder auf der Nord- (Variante 1) oder der Südseite (Variante 2) der bestehenden Straße errichtet werden. May wog die beiden Optionen gegeneinander ab. Für eine nördliche Lösung sprechen gleich mehrere Punkte. Zum einen sind hier nur drei Grundstücke betroffen, auf deren Eigentümer die Gemeinde zugehen muss. Zum anderen besteht auf dieser Seite der Straße bereits ein Entwässerungsgraben. Und: Auch die Verkehrssicherheit wäre höher.
So soll der Radweg verlaufen. Karte: Openstreetmap, Montage: Johannes Michel
Der Geh- und Radweg kann nur auf der Nordseite (links) über den Hochwasserdamm geführt werden.
Straßenüberquerung unumgänglich
Das liegt daran, dass Fußgänger und Radfahrer die Straße auf jeden Fall queren müssen. Bei der südlichen Variante allerdings wäre diese Querung direkt vor der Überfahrt des Hochwasserdamms nötig – denn dort kann der Geh- und Radweg aus Platzgründen nur auf die Nordseite gebaut werden. Bei der nördlichen Variante würde die Querung direkt am die Staatsstraße begleitenden Radweg erfolgen – in gut einsehbaren Bereichen. Bei den Kosten rechnete May mit einem Betrag zwischen 100.000 und 140.000 Euro netto, Details müsse dann eine Berechnung zeigen. Auch bezüglich der Förderfähigkeit wären noch Untersuchungen nötig.
Gemeinderätin Rosemaria Schmitt (CSU) fragte nach der Dauer des Projekts. May erklärte, die Planungsreife sei schnell erreicht – wenn alles mit dem Grunderwerb funktioniere, könnte im kommenden Jahr gebaut werden. Eine Abstimmung sei aber mit dem Staatlichen Bauamt nötig, um den neuen Geh- und Radweg an den bestehenden an der Staatsstraße anzubinden. Einstimmig wurde beschlossen, Variante 1 weiterzuverfolgen und den Bürgermeister mit den Grundstücksverhandlungen zu beauftragen. Außerdem sollen die Fördermöglichkeiten geprüft werden.
Weiteres aus der Sitzung vom 13. Juni 2024
Vorgestellt wurde dem Gemeinderat eine Heimat-Info-App. Sie kostet der Gemeinde nach einer Einrichtungspauschale von 3.500 Euro monatlich 235 Euro, jeweils zuzüglich Steuer. Eingebunden werden können neben Nachrichten aus dem Rathaus auch die Vereine. Einstimmig wurde diese beauftragt.
Die Asphaltierungsarbeiten auf dem Mainradweg auf Höhe der ehemaligen Kläranlage konnten abgeschlossen werden, wie Bürgermeister Gerst in seinem Kurzbericht informierte. Der Weg wird demnächst wieder befahrbar sein, die Freigabe ist nach einem offiziellen Termin zusammen mit dem Landratsamt am 26. Juni geplant. Ein Antrag von Gemeinderätin Dr. Anne Schmitt (Grüne) zur Verbesserung der Fahrbahnoberfläche zwischen der Überfahrt über den Hochwasserdamm und der Brücke über den Bösengraben (Mainradweg) hatte sich nach Meinung der Gemeinderatsmitglieder damit erledigt (sieben zu eine Stimme).
Und auch für das betreute Wohnen mit Tagespflege gibt es einen Einweihungstermin. Es soll am Samstag, 21. September, soweit sein. Auch ein Tag der offenen Tür soll sich anschließen.