Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kemmern begrüßte der 2. Vorsitzende Volker Pflaum neben den beiden Bürgermeistern Rüdiger Gerst und Hans-Dieter Ruß auch die Gemeinderäte und das Ehrenmitglied Georg Wagner. In einem Totengedenken gedachte man mit einer kurzen Laudatio dem im letzten Jahr verstorbenen Ehrenvorstand Karl Dinkel. 26 Jahre leitete er als 1. Kommandant die Aktiven der Feuerwehr und 33 Jahre als 1. Vorstand den Feuerwehrverein.
In seiner Amtszeit wurden das Feuerwehrhaus gebaut, Feuerwehrautos angeschafft und die Jugendfeuerwehr gegründet. Zahlreiche Auszeichnungen hat er in dieser Zeit erfahren.
Schriftführer Hans-Dieter Ruß verlas das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung, bevor Erster Vorstand Max Eichhorn seinen Rechenschaftsbericht abgab. Von den vielen Veranstaltungen 2016 hob er besonders den Florianstag, den Brandschutztag und den Kameradschaftsabend hervor. Er dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern vom Verein, den Aktiven und der Jugendfeuerwehr, die es möglich machen, solche Feste zu feiern. Das Jahr 2017 steht ganz im Zeichen der 1000-Jahrfeier der Gemeinde, bei dem auch die Feuerwehr gefordert ist. So kommen zu den traditionellen Festen auch das Festwochenende mit dem Festzug und die vielen Veranstaltungen, an denen man auf die Unterstützung der Feuerwehr angewiesen ist. Max Eichhorn dankte dem Verwaltungsrat für die gute Zusammenarbeit und der Gemeinde für die großzügige Unterstützung.
Kommandant Bernhard Gries legte den Bericht der Aktiven für das Jahr 2016 vor und veranschaulichte diesen mit Bilder und Graphiken auf der Leinwand. Bei den 45 aktiven Feuerwehrleuten leisten auch vier Frauen den Feuerwehrdienst. Neu in die Feuerwehr aufgenommen wurde Jürgen Keller. Von der Jugendgruppe konnten sechs Jugendliche, die das 18. Lebensjahr erreichten, in den aktiven Dienst überführt werden. Jakob Fräbel, Oliver Göller, Julian Jäger, Martin Lindemann, Christian Lückemeier und Sebastian Schneider wurden mit Handschlag bei den Aktiven aufgenommen. 27 Einsätze, vier mehr als 2015, wurden 2016 verzeichnet, die sich in zwölf technische Hilfeleistungen, sechs Brandeinsätze und neun Sicherheitswachen aufteilen. Zu den vielen Anschaffungen 2016 zählten die restliche Auswechslung der Schutzausrüstung, die Ersatzbeschaffung des Lufthebersatzes mit Hebekissen, zwei zusätzliche Chemikalien-Schutzanzüge und zwei Turbo-Twist-Strahlrohre. An 26 Übungen wurden die unterschiedlichsten Themen abgearbeitet, von der Tiefenrettung über die Selbstrettung bis hin zu Wohnungsöffnungen. Auch gemeinsame Übungen mit der Hallstadter Wehr bei Brandmeldeanlagen und eine Wärmegewöhnungsübung in Baunach förderten das Grundwissen.
70 Jahre lang bei der Feuerwehr: Für Baptist Bauer gab es ein kleines Präsent.
Bau am neuen Feuerwehrhaus beginnt dieses Jahr
Aus aktuellen Anlass wies er auf die Gefahr des Kohlenmonoxids hin, das tödliche Gas, das man nicht riechen, nicht sehen und nicht schmecken kann. Er riet zu äußerster Vorsicht beim Umgang mit Geräten, die dieses Gas produzieren und zur ordnungsgemäßen Montage, Reparatur und Benutzung dieser. Die Geräte müssen richtig gepflegt, gewartet und eingesetzt werden. Bernhard Gries dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz, den Besuch der Übungen und der Gemeinde für die Unterstützung und die stete Bereitschaft der Bezuschussung. Als großes Projekt erwähnte er das neue Feuerwehrhaus, das 2017 begonnen werden soll.
Für die Jugendfeuerwehr gab Christian Derra seinen Rechenschaftsbericht ab. Durch den Übertritt von sechs Jugendlichen in den aktiven Dienst schrumpfte seine Truppe, da kein Nachwuchs zu verzeichnen war. Es wird 2017 ein großes Ziel sein, wieder Nachwuchs zu gewinnen. Zu der Prüfung der Jugendflamme 3 zählt neben den feuerwehrtechnischen Aufgaben auch eine soziale Arbeit. So schuf man für die Kinder der Asylsuchenden einen Sandkasten, zusammen mit dem örtlichen Bauhof, unter der Leitung von Balthasar Lange. Neben den vielen Unterrichten, Übungen, Teilnahmen an Wettkämpfen und Prüfungen, waren auch das Ferienprogramm „Nachmittag bei der Feuerwehr“ und das Zeltlager ein Höhepunkt im abgelaufenen Jahr.
Positives konnte der Kassenwart Helmut Ortlauf berichten. Durch die vielen Veranstaltungen wurde ein leichter Überschuss erwirtschaftet, was der Feuerwehr durch Anschaffungen von Geräten zu Gute kommt. Kassenrevisor Bernhard Dorsch bestätigte eine ordnungsgemäße Kassenführung.
Für 70 Jahre Zugehörigkeit zum Verein wurden die beiden Mitglieder Baptist Bauer und Michael Gick durch den Vorstand und den Kommandanten geehrt und ihnen ein Präsent überreicht.
Rüdiger Gerst stellte das Konzept zum neuen Feuerwehrhaus vor.
Erster Bürgermeister Rüdiger Gerst teilte sein Grußwort in zwei Teile. So sprach er allen Aktiven, den Führungskräften, Ausbilder, Fachkräften und der Vorstandschaft den Dank der Gemeinde aus. Gemeinde und Feuerwehr gehören eng zusammen. Die öffentliche Sicherheit ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Dem Jugendleiter Christian Derra dankte er für die sechs Jugendlichen, die er mit seiner Ausbildung direkt in den aktiven Dienst führte. Der zweite Teil seiner Rede war die Vorstellung und das Konzept des neuen Feuerwehrhauses. Drei Stellplätze, ein Waschplatz, Schlauchwaschanlage, Halbturm für Schlauchtrocknung und Übungen, Schulungs- und Jugendraum, Werkstatt und Umkleiden für Männer und Frauen sind im Feuerwehrhaus geplant. Sehr viele Aufgaben seien zu bewältigen, bis es zur Bauausführung kommt. In den Jahren 2014 und 2015 erfolgten Standortsuche, Erstellen der Vorentwürfe mit Auswahl des Ingenieurbüros, wo man sich für das Büro Rösch, Hanisch, Schubert aus Würzburg entschied, Vorgespräche bei Regierung und Landratsamt und stellen von Zuwendungsanträgen. 2016 folgten Feinabstimmung, Eingabeplanung und die Festlegung eines Lärmschutzdammes. Zurzeit laufen die Ausschreibungen und der Baubeginn ist für Mitte Mai 2017 geplant. Ende des Jahres soll der Rohbau fertig sein und im Jahr 2018 ist nach dem Innenausbau ab Januar und der Außenanlage ab März mit der Fertigstellung zu rechnen. Rüdiger Gerst dankte dabei den beiden Kommandanten, die mit sehr großen Engagement sich bei den Planungen mit ihrem Fachwissen einbrachten. Mit Schnitzel und Salaten bedankte sich der Bürgermeister bei der Feuerwehr.