Weißen Rauch gab es in diesen Tagen nicht nur in Rom. Kurz nach dem „Habemus Papam” begann auch im Wagner in Kemmern die Sitzung des Ortskulturringes. Mit auf der Tagesordnung: Neuwahlen der Vorstandschaft. Der langjährige Schriftführer Klaus Engelmann hatte bereits in der letzten Versammlung angekündigt, sich aus gesundheitlichen und privaten Gründen für dieses verantwortungsvolle und interessante Amt nicht mehr zur Wahl zu stellen.
Ein letztes Mal übergab Vorsitzende Waltraud Ruß nach der Begrüßung das Wort an Schriftführer Klaus Engelmann, der die Termine der Kemmerner Vereine gewohnt gründlich in seinem Kalender zusammengefasst hatte. Das ist in einer umtriebigen Gemeinde wie Kemmern eine langwierige Angelegenheit, aber wichtig, um die verschiedenen Veranstaltungen zu koordinieren, vor allem, da oft mehrere Vereine beteiligt sind. Immer wieder sorgte Engelmann mit humoristischen Formulierungen zu den verlesenen Terminen für Heiterkeit in der Runde der ca. 20 anwesenden Vereinsfunktionäre.
Nach dem Kassenbericht und der Entlastung folgte die Neuwahl der Vorstandschaft des OKR unter Wahlleiter Rüdiger Gerst. Bis auf den Posten des Schriftführers wurden die bisherigen Funktionäre einstimmig wiedergewählt. Nachdem sich kein anderer der vorgeschlagenen Personen bereit erklärte, wurde Hans-Dieter Ruß, seines Zeichens zweiter Bürgermeister von Kemmern und Leiter der Kemmärä Kuckuck, als Nachfolger von Klaus Engelmann zum Schriftführer gewählt.
Herr über die Termine: Klaus Engelmann spricht das letzte Mal in 25 Jahren die Termine mit den Vereinen ab.
- „Ich habe schon für den OKR das Protokoll geführt, da habe ich noch gar nicht in Kemmern gewohnt.“
25 Jahre war Klaus Engelmann Schriftführer des OKR. Hierfür bedankte sich Vorsitzende Waltraud Ruß in einer kurzen, aber dafür umso herzlicheren Rede für die geleistete Arbeit Engelmanns, die mehr beinhaltete als Protokolle führen und Termine sammeln. Auch Bürgermeister Rüdiger Gerst sagte Engelmann Danke, der sich, seit er 1987 von Berlin nach Kemmern gezogen war, in vielen Vereinen in leitenden Funktionen wie auch als Vorbild in die Strukturen der Gemeinde eingebracht hat, sei es als zweiter Vorstand des Musikvereins, Kirchenpfleger oder Pfarrgemeinderat. Für diese herausragenden Verdienste im Ehrenamt wurde Engelmann nicht nur 2008 mit der Ehrennadel des Landkreises Bamberg, sondern zu seinem 85. Geburtstag mit dem kleinen Wappen der Gemeinde Kemmern geehrt. Als Presseberichterstatter für den Fränkischen Tag prägt er bis heute maßgeblich die positive Außenwirkung Kemmerns.
Klaus Engelmann antwortete sichtlich gerührt auf die Dankesworte, die er gerne annehme: „Speziell das Amt des Schriftführers habe ich immer sehr gerne gemacht – so wusste ich immer, was in Kemmern alles los ist. Das Amt hab ich mir bewusst bis zuletzt aufgehoben. In der ersten Zeit musste ich oft nachfragen, weil ich etwas nicht verstanden hatte – im Landkreis Bamberg gibt es ja so putzige Namen und bei den Terminen ging es früher immer lautstark zu, weil jeder Verein seine Termine durchdrücken wollte.”
Lena Thiem
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