Im Titelbild: Pfarrer Markus Schürrer bei einer Veranstaltung im Oktober 2024
Mit sofortiger Wirkung hat Markus Schürrer, leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Main-Itz, sein Amt niedergelegt. Und nicht nur das: Er wird auch kein Priester mehr sein. Die Nachricht wurde am Wochenende verkündet.
Es ist ein seitenlanger Brief, der in den Gottesdiensten im Seelsorgebereich Main-Itz, der sich von Oberhaid über Hallstadt bis nach Zapfendorf erstreckt, verlesen wurde. Und am Samstagabend wurde er auch auf den Internetseiten des Seelsorgebereichs sowie der einzelnen Pfarrgemeinden veröffentlicht. Nach sechs Jahren im Amt ist Markus Schürrer nicht mehr leitender Pfarrer. „Wenn Ihr diese Worte von mir lest, dann werde ich kein Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Main-Itz mehr sein und meinen Platz in Euren Gemeinden verlassen haben. Ich werde dann auch kein Priester mehr sein, sondern habe mich aus freien Stücken dazu entschieden, mein Amt niederzulegen und werde mich beruflich und örtlich neu orientieren“, schreibt Schürrer.
Es gebe keinen Grund oder Hauptgrund für diese Entscheidung, sondern mehrere, erläutert Schürrer. Explizit nennt er, dass es in der aktuellen kirchlichen Struktur immer weniger Zeit für Seelsorge gebe, dafür immer mehr Verwaltungsarbeit. Zeit für sich selbst bleibe da auf der Strecke: „Mein Primizspruch lautete sinngemäß ‚Es ist die Ehre Gottes, wenn wir den armen Menschen zum Leben verhelfen.‘ Ich wollte immer Seelsorger sein, da sein für die Menschen in Not. Das war mir am Ende leider kaum noch möglich. Ich werde niemals sagen, dass man diesen Dienst in dieser Kirche nicht mehr tun kann. Es gibt tolle Seelsorger, die es schaffen, in diesen großen Strukturen gut zu arbeiten und zu leben. Ich muss mir und Euch ehrlicherweise eingestehen – ich kann es nicht mehr.“
Markus Schürrer bei seiner Amtseinführung im November 2018 in Breitengüßbach.
Der Kirche weiterhin verbunden
Allen, die ihn in den zurückliegenden Jahren unterstützt haben, spricht Schürrer in dem Brief seinen Dank aus. Eine offizielle Verabschiedung gebe es nicht, da es bei einem solchen Anlass schwer für alle Beteiligten gewesen wäre, die richtigen Worte zu finden. Zudem wolle er keine große Aufmerksamkeit erregen. „Aus der Öffentlichkeit werde ich mich vollständig heraushalten und auch keine Interviews jedweder Art geben. Das war und ist nicht meine Art. Ich möchte versöhnt gehen und der Kirche, in der ich groß geworden bin und in der ich verwurzelt bleibe, nicht schaden. Wenn Zeit vergangen ist und wir uns eines Tages wieder einmal treffen werden, freue ich mich, wenn wir offen aufeinander zugehen können“, so Schürrer.
Und: „Um Missverständnissen und Gerüchten vorzubeugen: Ich bleibe der Kirche trotz allem verbunden und vor allem dem Glauben, der mich seit meiner Kindheit prägt und begleitet. Mein Weg führt mich nun in einen anderen Beruf, in die Offenheit für ein neues Leben und an einen anderen Ort, um mir und Euch den nötigen Abstand zu geben. Ich werde in meinem neuen Beruf aber weiterhin für Menschen da sein, wenn auch nicht im Rahmen der Kirche. Es wird mir, so ist meine große Hoffnung, wieder mehr möglich sein, mich um einzelne Menschen zu kümmern.“
Für den Seelsorgebereich bedeutet der Rückzug Schürrers einen großen Verlust, wie Pfarrvikar Philipp Janek in einer Stellungnahme auf den Webseiten schreibt. Er bittet um Verständnis, wenn es in nächster Zeit zu Änderungen komme. „Pfarrer Schürrer hat seinen Dienst über sechs Jahre im Seelsorgebereich Main-Itz äußerst gewissenhaft und mit viel Kreativität ausgeübt. Er war wichtiger Impulsgeber und Motivator auf dem Weg der Gestaltung des Seelsorgebereiches.“
Den langen Brief von Markus Schürrer können Sie auf der Internetseite des Seelsorgebereichs nachlesen.
Ich bin sehr überrascht, kann den Schritt aber sehr gut verstehen.
Ich wünsche Markus Schürrer viel Glück und Zufriedenheit in seiner neuen Arbeit.
Alles Liebe und Gute
Heidi Weinkauf
Für den neuen Weg wünsche ich die Gnade des Herrn, um der frohen Botschaft nahe zu bleiben,
ein Mitreisender aus NEA.
Hallo, lieber Markus,
ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles, alles Gute und viele, viele „Sonnenstrahlen für Dein Herz.
Herzlichen Gruß
Irmgard