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Fischkerwa und Seefest: an zwei aufeinander folgenden Wochenenden dreht sich in Kemmern alles um den Fisch. Dass das Wasser während des Zeltaufbaus für die Fischkerwa und bei den Vorbereitungen für das Seefest die Oberhand hat, nehmen die Helfer von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft sowie die Sportfischer mit Gelassenheit. Weder das Hochwasser, das noch vor drei Wochen die Mainufer und den Gelände des Sportfischervereins überschwemmte, noch Dauerregen halten die Kemmerner von irgendetwas ab. Vielleicht, weil das Wasser beziehungsweise der Fisch das Wichtigste an beiden Festen ist.
An den Ufern des Mains
Heute Abend (29. Juni) startet sie, die traditionelle Fischkerwa. Im Vorfeld wurde aber schon die gesamte letzte Woche an den Ufern des Mains sichtlich gewerkelt. Am vergangenen Dienstag und unter der strammen Federführung von Rupert Zipfel bauten die Männer des Soldaten- und Reservistenkameradschaft, unterstützt von der Laufgruppe des Sportclubs, das große Zelt für die 31. Fischkerwa auf. Routiniert, viele Handgriffe laufen wie geschmiert. Die Frage, welches Zeltteil wo und wie ausgerichtet zum Liegen kommen muss, wird mit kurzen Kommandos mit „Baunach!“ und „Hallstadt!“ auch mal quer über den Platz beantwortet. Trotz der Routine benötigen die 20 Männer über drei Stunden, um das 1200-Mann-Zelt aufzustellen. Das Versorgungszelt steht schon seit Samstag, das Barzelt fehlt dann noch.
Auch bei strömendem Regen packen alle kräftig mit an.
Jeder Mann hat seinen Platz, jeder eine Aufgabe – so klappt der Aufbau wie am Schnürchen.
Reinhold Haderlein zeigte sich im Vorfeld optimistisch: „Jetzt müssen bei dem Wetter eben nur noch die Leute kommen.“ Doch eigentlich ist auch bei nassem Wetter für alles gesorgt, Essen, Bar, Bier und Musik. Am Samstag verwandelt sich das Kerwazelt in ein Tollhaus.
Sie interessieren sich für die Hintergründe und Tradition der Kemmerner Fischkerwa, dann lesen Sie auch den ausführlichen Artikel zum letztjährigen 30. Jubiläum der Fischkerwa.
See-Ambiente bei den Sportfischern
Ebenfalls bei Regen machten sich die Sportfischer am frühen Samstagmorgen an die gröberen Arbeiten rund um die Fischerhütte. Geländer werden erneuert, die Grillhütte geputzt, die Hecke bekommt einen „sommerlichen“ Haarschnitt. Es ist einer von vier Arbeitsdiensten im Jahr, den die aktiven Sportfischer absolvieren. Dazu gehört unter anderem auch die Wegpflege und das Säubern der Ufer.
Die Grillhütte muss noch aufgeräumt werden, bevor der Fisch in den Bierteig kommt.
Wenn auch die Wiese bei dem Regen vorerst nicht gemäht werden kann, so wird wenigstens schon einmal die Hecke gestutzt.
Die Frage, was denn der Unterschied zur Fischkerwa sei, beantwortet der Erste Vorsitzender Ottmar Dorsch schmunzelnd: „Das Seefest ist kleiner, wir haben ein ganz anderes Ambiente und den besseren Fisch.“ Wenn die rund 500 Portionen Fisch auch nicht selbst gefischt sind, so ist der schmackhafte Bierteig um Zander, Waller und Maafischla das selbst zubereitete Schmankerl des Seefestes – ein ganz spezielles Rezept, wie „Chefkoch“ Ottmar Dorsch hinzufügt. Ursprünglich wurde das Seefest vor 27 Jahren nur im kleinen Rahmen für die aktiven Mitglieder des Sportfischervereins ausgerichtet. Inzwischen findet es jährlich direkt an der vereinseigenen Fischerhütte statt, so dass die Besucher auch die Stimmung des Baggersees genießen. Bis zum 6. Juli wird noch kräftig vorbereitet, die Wiese gemäht und bei regnerischen Wettertendenzen der Platz überdacht werden.
Da sich die Kemmerner von nassem Wetter nicht vom Feiern abhalten lassen, sei noch ein Vorteil genannt: Die Stechmücken, die sich nach dem Hochwasser besonders zahlreich und aggressiv an fließenden und stehenden Gewässern tummeln, die bleiben bei Regen meistens zu Hause.
Lena Thiem
Weitere Bilder vom Aufbau der Fischkerwa finden Sie in der Bildergalerie (zum Öffnen der Galerie einfach auf ein beliebiges Foto klicken, zum Beenden der Anzeige genügt ein Klick auf das geöffnete Bild) …