Nach einem Jahr mit einem Rekordhaushalt finden sich die Zahlen in diesem Jahr auf einem eher gewohnten Niveau wieder. Dennoch wird in Lauter weiterhin viel investiert. Und dann sind da noch große Projekte, welche die kommenden Jahre prägen werden …
Im Jahr 2021 verzeichnet Lauter ein Haushaltsvolumen von 4,02 Millionen Euro. 1,94 Millionen Euro entfallen auf den Verwaltungshaushalt, also die laufenden Kosten der Gemeinde, 2,08 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt und damit auf die Investitionen. Das Gesamtvolumen sinkt damit im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent. Diese Zahlen hatte Kämmerin Doris Müller zur diesjährigen Haushaltssitzung des Gemeinderats am 29. April 2021 mitgebracht.
Müller stellte auch die wesentlichen Projekte des Jahres 2021 vor. Sie nannte unter anderem die Erneuerung des Spielplatzes in Appendorf (50.000 Euro), Straßensanierungen (50.000 Euro), das kommunale Förderprogramm zu Bauberatung und Minderung von Leerständen (37.500 Euro), Restkosten zur Erschließung des Baugebiets Appenberg (106.500 Euro), den Ausbau der Krappenhofer Straße im Ortsteil Leppelsdorf (Restkosten 80.000 Euro), den Ausbau der Kaiserstraße in Deusdorf (Restkosten 183.000 Euro), die LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung (45.000 Euro), Restkosten für das Regenüberlaufbecken in Lauter (40.000 Euro), Kanalsanierungen (130.000 Euro) und die Beschaffung eines Bauhoffahrzeugs (70.000 Euro). Für den Radwegebau zwischen Baunach und Appendorf, für den Lauter federführend zuständig ist, wird an die Stadt Baunach in diesem und dem kommenden Jahr ein Betrag von 495.000 Euro überwiesen – 1,1 Millionen Euro gehen demgegenüber an Fördergeldern ein.
Wie geht es weiter mit der ehemaligen Gastwirtschaft „Stern“?
Auch einen Ausblick auf die kommenden Jahre hatte Müller dabei. „Im Rahmen der Förderinitiative „Innen statt Außen“ wurde vorgeschlagen, die ehemalige Gastwirtschaft „Stern“ in Lauter beispielsweise zu einem Haus für Vereine zu sanieren. Im Zuge der Dorferneuerung ist hier eine Förderung der Maßnahme bis zu 80 Prozent möglich“, erklärte Müller. Daher habe sie 37.500 Euro an Planungskosten in den Haushalt eingestellt und in den Finanzplanungsjahren 2022 und 2023 jeweils 500.000 € veranschlagt. Ein endgültiger Beschluss des Gemeinderats zu diesem Thema steht aber noch aus. Ebenfalls viel Geld dürfte die Sanierung der Kläranlage kosten, die ab 2022 angegangen werden soll. Wie genau hier vorgegangen wird und ob ein Anschluss an die Baunacher Kläranlage in Frage kommt, muss ebenfalls der Gemeinderat entscheiden. Und: Immer im Blick hat Müller die Generalsanierung der Schule in Baunach, an der Lauter finanziell beteiligt ist. Das Gesamtprojekt kostet bis zum Jahr 2028 rund 26 Millionen Euro.
Das ehemalige Gasthaus Stern könnte zu einem Vereinshaus werden. Foto: Gemeinde Lauter
Auf der Einnahmenseite kann Lauter in diesem Jahr rund 100.000 Euro Grundsteuern, 400.000 Euro Gewerbesteuer, 680.000 Euro Einkommenssteuerbeteiligung, 32.000 Euro Umsatzsteuerbeteiligung und 175.000 Euro an Schlüsselzuweisungen verbuchen. Bei den Ausgaben betragen die Personalkosten 291.000 Euro, der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand 263.000 Euro (Umlage an die VG Baunach), die Kreisumlage an den Landkreis Bamberg 580.00 Euro, die Gewerbesteuerumlage 41.000 Euro und die Schulverbandsumlage 110.000 Euro. Neue Schulden sollen im Jahr 2021 keine aufgenommen werden, für die Jahre 2022, 2023 und 2024 sind aber jeweils rund zwei Millionen Euro an Krediten pro Jahr eingeplant. Der aktuelle Schuldenstand betrug zum 1. Januar 487.000 Euro, das entspricht rund 430 Euro pro Einwohner.
Der Haushalt sowie die Finanzplanung wurden vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Nachfragen kamen zur immer weiter steigenden Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Baunach sowie zur Schulverbandsumlage, die trotz sinkender Schülerzahlen weiter hoch sei. Doris Müller erklärte dazu, dass die VG-Umlage auch künftig aufgrund steigender Personal- und EDV-Kosten wachsen werde. „Bei der Schulverbandsumlage ist zu sagen, dass die Kosten auch bei weniger Schülern anfallen – es muss pro Schüler mehr umgelegt werden“, so Müller.
Radweg-Freigabe erst im Sommer?
In seinem Kurzbericht informierte Bürgermeister Ronny Beck über den aktuellen Stand zu den verschiedenen Maßnahmen. Die Bauarbeiten am Radweg zwischen Baunach und Appendorf seien nun offiziell beendet, allerdings stünden noch Restarbeiten wie ein Geländer in Godeldorf oder auch Anpflanzungen und Markierungsarbeiten aus. Aufgrund eines Rechtsstreits zwischen Straßenbauamt und Regierung von Oberfranken sei es möglich, dass die Markierungen erst im Sommer aufgebracht werden – was bedeute, dass der Radweg vorher nicht offiziell freigegeben werden könne.
Der Radweg zwischen Baunach und Appendorf (hier im Bild: Godelhof) ist so gut wie fertig. Details fehlen aber noch – wie ein Geländer und die Markierungen.
In der Kaiserstraße in Deusdorf wird nun noch die Deckschicht aufgebracht, die bereits vor der Winterpause festgestellten Mängel wurden dokumentiert. Gestartet sei die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Bei der Aktion Stadtradeln trete die Gemeinde mit einer offenen Gruppe an. Und: dienstags, donnerstags und an Sonntagvormittagen seien nun Corona-Schnelltests in Lauter möglich.