Ehrungen durch Landrat Johann Kalb und die Neuwahlen des Vorstands standen beim gut besuchten Feldgeschworenentag in der Abtenberghalle in Rattelsdorf auf dem Programm. Alleine im Markt Rattelsdorf gibt es 30 Feldgeschworene, welche für sechs Gemarkungen verantwortlich sind. Als Präsentation des Ehrenamtes bezeichnete Vorsitzender Josef Zenk die Veranstaltung.
Er bedankte sich beim ersten Vorsitzenden des Musikvereins Ludwig Derra für die Bewirtung. Im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums des Musikvereins fand am Samstagmorgen der Feldgeschworenentag statt. Vom ältesten kommunalen Ehrenamt sprach Staatsministerin Melanie Huml. Seit über 500 Jahren sorgten die Feldgeschworenen dafür, dass der nachbarschaftliche Frieden gewahrt werden könne. Nachbarschaftsstreitigkeiten wären das Schlimmste, was passieren könne, umso wichtiger sei die Aufgabe der Feldgeschworenen. In Bayern gebe es über 30 Millionen Grenzsteine, bei denen das Siebenerzeichen nicht so leicht zu entdecken sei. Die sogenannten Siebenerzeichen werden als geheime Zeichen aus Ton, Porzellan oder Metall in die Nähe von Grenzsteinen gelegt. Feldgeschworene seien zur Verschwiegenheit verpflichtet, sagte die Staatsministerin.
In Bayern erfolgten über 250 000 Abmarkungen gemeinsam mit den Vermessungsämtern, ein großer Teil davon in Franken. Im Rahmen der Verwaltungsreform habe man in Bayern sehr viel Wert auf selbstständige Vermessungsämter gelegt. Als zusätzliche Aufgaben seien Breitband und Digitalisierung dazu gekommen. Das ADBV könne sich auf seine Feldgeschworenen mit Erfahrung verlassen. „In Franken sind wir stolz, dass wir so viele Feldgeschworene haben“, betonte Melanie Huml und sprach den Dank der Staatsregierung aus. Landrat Johann Kalb dankte ebenfalls und sprach von einem wichtigen Amt. Er wunderte sich über die geringe Frauenquote mit nur sechs weiblichen Feldgeschworenen. Es sei wichtig, dass die Feldgeschworenen Verantwortung übernehmen und Gerechtigkeit walten ließen, konstatierte der Landrat. Die digitalen Daten beruhten auf der Arbeit der Feldgeschworenen. Deshalb sei es wichtig, dass die Arbeit zuverlässig und gewissenhalt gemacht würde, so Johann Kalb.
Die Feldgeschworenen kamen in der Abtenberghalle zusammen.
Uwe Wagner, der Leiter des ADBV sprach anerkennend von einem Engagement, dass tagtäglich und bei jedem Wetter ausgeführt würde. Das Vermessungsamt wolle den Feldgeschworenen helfen, ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Unter dem Motto „Übung macht den Meister“ fänden laufend Schulungen statt. Als Hausherr der Abtenberghalle hob Bürgermeister Bruno Kellner hervor, dass das Feldgeschworenenamt ein Amt mit langer Tradition und der wichtigen Aufgabe, Eigentum zu schützen, sei.
Nach den lobenden Worten für alle standen die Ehrungen für langjährige Feldgeschworene auf dem Programm. Für seine 40-jährige Tätigkeit wurde Erwin Eichhorn aus Breitengüßbach geehrt. Die Auszeichnung für 25 Jahre bekamen: Ottmar Weiß, Buttenheim, Konrad Hartmann, Gerach, Albin Müller, Lauter, Andreas Müller Rattelsdorf, Richard Schuster und Anton Oppelt, beide aus Schlüsselfeld, Stefan Faatz, Rainer Popp, Wilfried Meyer, Erich Schöner, Rudolf Rosenberger und Heinz Hauer alle aus Walsdorf, sowie Andreas Schug, Zapfendorf.
Die Geehrten mit den Ehrengästen.
Gut vorbereitet gingen die Neuwahlen ohne Probleme über die Bühne. Alter und neuer erster Vorsitzender ist Josef Zenk, Scheßlitz. Als zweiter Vorsitzender wurde Georg Giehl, Burgebach gewählt. Die Versammlung votierte für Thomas Firnstein, Scheßlitz als Kassenwart und Schriftführer Adalbert Zink, Schlüsselfeld. Kassenprüfer sind: Mathias Sennefelder, Breitengüßbach und Marc Lamprecht, Pödeldorf. Zum Vorstand gehören die Ausschussmitglieder: Christian Barth, Stadelhofen, Thomas Betz, Wattendorf, Friedrich Baureis, Steppach, Konrad Diestler, Heiligenstadt, Wilfried Dittmann, Ebrach, Bernd Dremel, Scheßlitz, Ludwig Eichler, Baunach, Anton Götz, Ebrach, Hans Hennemann, Zapfendorf, Georg Kramer, Buttenheim, Fritz Kraus, Schlüsselfeld, Günter Meixner, Rattelsdorf, Alois Montag, Stegaurach, Georg Popp Walsdorf, Johann Schmittlutz, Bamberg-Bug, Peter Schubert, Bamberg und Ludwig Weigler, Scheßlitz. Die Stadtkapelle Baunach umrahmte die Veranstaltung musikalisch.