Verein öffnet sich Frauen, Menschen mit anderer Konfession sowie Konfessionslosen

Im Titelbild: Alle Geehrten zusammen mit den beiden Vorständen (v.l.: Thomas Herold, Heinrich Ritzer, Heinrich Müller, Hermann Herbst, Lorenz Mai, Christian Heisig, Matthias Amann)

Traditionell am Christkönigssonntag, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres, fand wieder die Jahreshauptversammlung des Sankt Michaelvereins Rattelsdorf statt. Vorstandsmitglied Matthias Amann konnte hierzu neben den anwesenden Mitgliedern unter anderem den Präses, Pfarrer Philip Janek, Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum sowie Ehrenvorstand Manfred Jungkunz begrüßen.

Die Versammlung begann mit einem Totengedenken, das den beiden verstorbenen Mitgliedern Bernhard Pechmann und Werner Seitz gewidmet war.

Vorstandsmitglied Thomas Herold blickte sodann auf das abgelaufene Vereinsjahr zurück: Der Mitgliederstand sei zwar leicht rückläufig, dennoch habe der Verein wieder bei vielen Anlässen zum Gemeindeleben beigetragen. So habe er z. B. beim Faschingsumzug den Ausschank übernommen sowie einen Grillstand betrieben und zudem einen hervorragend besuchten Faschingskehraus ausgerichtet. Ein weiterer Veranstaltungshöhepunkt sei das traditionelle Kreuzhoffest gewesen, das sich ebenfalls wieder großen Besucherzuspruchs erfreute. Außerdem brachte sich der Verein beim Johannesfeuer ein und trug wesentlich zu dessen Gelingen bei. Thomas Herold betonte dabei die äußerst konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat.

Matthias Seibold, weiteres Vorstandsmitglied, legte dar, dass der St. Michaelsverein auch bei traditionellen Prozessionen wie z. B. zu Fronleichnam oder beim Schutzengelfest in gewohnter Weise in Erscheinung trat. Mit einem selbst gestalteten Kreuzweg habe der Verein zum geistlichen Gemeindeleben beigetragen. Seinem gemeinnützigen Anspruch kam der Verein auch finanziell nach, z. B. mit einer Spende über 500 € für Restaurationen am Turm der Pfarrkirche sowie über 200 € für Altarkerzen. Zudem nannte Matthias Seibold einige Beispiele dafür, dass der Verein immer wieder überörtlich Kontakte aufbaut und pflegt.

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Matthias Amann merkte kritisch an, dass Altersstruktur und Mitgliederstand des Vereins zunehmend Sorgen bereiten. Getroffene Maßnahmen, den Verein in seiner Außenwirkung zu modernisieren und damit die Attraktivität für Neu-Mitglieder zu steigern, hätten bislang nicht die gewünschte Resonanz erzielt. Der elfköpfige Vereinsausschuss sei deshalb zu der Erkenntnis gelangt, dass eine Aktualisierung des Erscheinungsbildes zu wenig sei, um den Fortbestand des Vereins langfristig zu sichern. Hier bedürfe es einer grundlegenden Modernisierung und einer Öffnung hin zu Menschen, die bisher satzungsgemäß dem Verein nicht beitreten konnten. Einvernehmlich habe sich der Ausschuss auf einen Entwurf für eine Satzungsänderung verständigt, der nun der Jahreshauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt wurde: Der Satzungsänderung zufolge soll der Verein zukünftig nicht mehr nur katholischen Männern offen stehen, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit christlichen Werten wie Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe identifizieren können und denen ein lebendiges Dorfleben sowie der Erhalt kirchlicher und sozialer Einrichtungen ein Anliegen ist. Damit könnten auch Frauen dem Verein beitreten, genauso wie Menschen anderer Konfessionen oder Konfessionslose. Nach einer längeren Diskussion wurde über die Satzungsänderungen abgestimmt. Die Anzahl der Ja-Stimmen übertraf dabei die erforderliche Dreiviertelmehrheit deutlich.

Nachdem Kassier Klaus Merkel den Kassenbericht vorgetragen hatte und die Kassenprüfer Lorenz Mai und Georg Hoffmann dessen Korrektheit bestätigten, wurde einstimmig die Vorstandschaft entlastet. Als neuer Kassenprüfer wurde – ebenfalls einstimmig – Tobias Reißenweber bestimmt.

Einen weiteren Tagesordnungspunkt der Jahreshauptversammlung bildeten die Neuwahlen der Vorstandschaft. Matthias Seibold schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, der nun wieder aus zwei Personen, Thomas Herold und Matthias Amann, besteht. Kassier bleibt Klaus Merkel, Schriftführer Matthias Welsch. Als Beisitzer wurden in den Ausschuss gewählt: Holger Dauses, Dieter Merkel, Peter Merlo, Dieter Müller, Matthias Seibold und Stefan Zellmann. Nach 38 Jahren Mitgliedschaft im Ausschuss, davon 33 Jahre als Schriftführer, schied Valentin Ellner auf eigenen Wunsch aus. Der Vorstand dankte ihm für seinen vorbildlichen, verlässlichen und jahrzehntelangen Einsatz und überreichte ihm zum Dank einen großen Geschenkkorb.

Die iver Vorstandsmitglieder: 1. Vorstand Thomas Herold, 2. Vorstand Matthias Amann, Kassier Klaus Merkel, Schriftführer Matthias Welsch

Im Anschluss wurden noch einige Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften vorgenommen. In Anwesenheit konnten Christian Heisig (25 Jahre), Lorenz Mai (25 Jahre), Hermann Herbst (40 Jahre), Heinrich Ritzer (55 Jahre) sowie Heinrich Müller (75 Jahre) Ehrenurkunden überreicht werden.

Erster Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum stellte in seinem Grußwort den uneigennützigen Einsatz des St. Michaelvereins heraus, der damit wesentlich zu einem lebendigen Dorfleben beitrage. Er lobte den Zusammenhalt im St. Michaelsverein und stellte heraus, dass er die getroffenen Maßnahmen zur Öffnung des Vereins mittrage. Präses Philip Janek begrüßte es, dass im Verein neue Wege gegangen werden und das eigene Selbstverständnis immer wieder neu geprüft werde. Er wünsche dem Verein, dass der neu eingeschlagene Weg auch von vielen wahr- und angenommen werde. Lorenz Mai dankte im Namen des Pfarrgemeinderats dem Verein für die gute Zusammenarbeit.

Mit dem Lieblingsgebet von Pater Rupert Mayer („Herr, wie Du willst, soll mir gescheh´n“), das von Präses Philip Janek vorgetragen wurde, wurde die Versammlung geschlossen.

Matthias Welsch

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