Auch die Unterleiterbacher wollten Fußball spielen. 1953, ein Jahr vor dem Fußball-Wunder von Bern und dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1954, gründeten 89 Unterleiterbacher ihren FSV in der Gastwirtschaft Hennemann. Als Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Schober bestimmt, die Vereinsfarben in Gelb-Schwarz gewählt. Nun kann der FSV mit heute 320 Mitgliedern sein 60-Jähriges feiern.
Ein Sportverein braucht auch einen Sportplatz. Nur ein Jahr nach der Gründung, genauer nach Christi Himmelfahrt 1954, wurde die Sportplatzanlage jenseits der Bahnlinie eingeweiht. Das Einweihungsspiel gegen die SpVgg Ebing musste nach 25 Minuten beim Stand von 0:0 wegen eines Unwetters abgebrochen werden. Noch im selben Jahr fand sich eine A-Jugendmannschaft zusammen. In den weiteren Jahren prägte der FSV, in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde, mit der aus jugendlichen Akteuren bestehenden Theatergruppe maßgeblich das dörfliche Leben. 1966 stieg die 1. Mannschaft nach der Meisterschaft in die damalige B-Klasse auf.
Sportheim und Sportplätze sind der ganze Stolz des Vereins
Zum 20-jährigen Gründungsfest erhielt der Verein von Bürgermeister Paul Kriebel ein ganz besonderes Geschenk: Das Gelände für den dringend benötigten zweiten Sportplatz, der dann im Jahr 1975 bei einem Gottesdienst im Festzelt offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. 1976 erweiterte der FSV sein sportliches Angebot: Unter der Leitung von Renate Krümmer gründete sich eine Damengymnastikgruppe, die zunächst noch im Saal des Vereinslokals Schober übte. Die unbefriedigende räumliche Situation, nicht nur der Damengymnastikgruppe, führte zur Initiative, ein Sportheim direkt neben den beiden Fußballplätzen zu bauen. 1977 erfolgte der erste Spatenstich, aber erst 1980 konnte das mit viel Eigenleistung errichtete Gebäude schließlich seiner Bestimmung übergeben werden.
1953: Die jungen Männer und Funktionäre stellen sich im Gründungsjahr zum Gruppenfoto auf.
Ebenfalls 1953 gründete sich eine Jugendmannschaft.
Auch Andreas Köpke war schon da: Hans Brückner (links) und Bürgermeister Josef Martin (rechts) beobachten ihn beim Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde.
Aus Sportplatz und Sportheim erwuchsen immer wieder bauliche Aufgaben: Der Trainingsplatz wurde höher gelegt sowie um eine Flutlichtanlage und eine Berieselungsanlage erweitert. Außerdem musste der Verein das Gelände zwischen Bahntrasse und Hauptplatz befestigen und das Sportheim ans öffentliche Kanalnetz anschließen. Und im vergangenen Jahr begann der FSV mit energetischen Baumaßnahmen und erneuerte die Heizung im Sportheim. Auch eine Solaranlage wurde errichtet, der Anbau und die Sanierung des Gymnastikraums wurden fertig gestellt.
Aufstieg in die Bezirksliga war das absolute Highlight
In all den Jahren war der Fußball mit Erfolgen und Misserfolgen verbunden. Den größten sportlichen Erfolg gab es im Jahr 2004: Der FSV Unterleiterbach avancierte vom Fast-Absteiger zum vorzeitigen Titelträger in der Kreisliga Bamberg und schaffte damit zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den Aufstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga Oberfranken/West. Nach acht Jahren Bezirksligazugehörigkeit war die Klasse im Jahr 2012 allerdings nicht mehr zu halten, der FSV spielt seitdem in der Kreisliga – in der gerade abgeschlossenen Saison landete der Verein auf dem 13. Platz.
1978 wurde eine Altligamannschaft ins Leben gerufen. Rekordspieler mit 946 Einsätzen für 1. und 2. Mannschaft sowie Altliga ist Roland Krümmer. Seit den 1990er Jahren kooperiert der FSV im Jugendbereich zeitweilig mit den Nachbarvereinen. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte nahm eine Mädchenmannschaft (U17) in der Saison 2012 am Spielbetrieb teil. Erster Vorstand des FSV Unterleiterbach ist seit 1977 Hans Brückner.
Seit 2012 machen die Mädels Dampf – mit einer eigenen U17-Fußballmannschaft.
Das Sportheim ist das gesellschaftliche Herz des Vereins.
Am Wochenende wird groß gefeiert…
Zu den besonderen jährlichen Aktivitäten gehören auch die „geselligen Veranstaltungen“ im Verein. Eine solche, selbstverständlich nicht nur für Mitglieder, wird es auch vom 14. bis 17. Juni geben, denn in diesen Tagen feiert der FSV mit einem Festwochenende sein 60-Jähriges! Los geht’s am 14. Juni um 20.00 Uhr musikalisch mit den Isartaler Hexen (Eintritt 6 bzw. 7 Euro), am Samstag spielen die U-17-Juniorinnen ab 10.00 Uhr ein Turnier. Der Abend gehört ab 21.00 Uhr der Band Wednesday Project aus dem benachbarten Rattelsdorf (Eintritt frei). Höhepunkt des Festwochenendes wird der Sonntag sein. Nach Kirchenparade und Gottesdienst (ab 8.00 Uhr) feiert der Verein mit einem Festkommers, Frühschoppen und Weißwurstessen unter Begleitung durch die Lätterbocher Blasmusik (ab 10.00 Uhr). Am Familiennachmittag (ab 14.00 Uhr) gibt es auch eine Modenschau, Hüpfburg, Torwandschießen und viele weitere Aktivitäten. Ab 16.00 Uhr spielt die 1. Mannschaft ein Jubiläumsspiel gegen den TSV Ebensfeld, ab 18.00 Uhr unterhalten die Don Bosco Musikanten (Eintritt frei). Den Abschluss bildet am Montag, 17. Juni, ein politischer Abend mit CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (ab 19.30 Uhr).
Das Festprogramm (zum Vergrößern anklicken).
Johannes Michel