Mit einem Lächeln im Gesicht. So kennen Äbtissin Mechtild Thürmer, ihre Mitschwestern und die zahlreichen Besucher der Abtei Maria Frieden Schwester Humilitas. Am 5. November 2018 konnte sie ihren 85. Geburtstag feiern. In Kirchschletten ist sie schon seit über 50 Jahren.
Schwester Humilitas (Lourdes) Fuertes Presbitero wurde am 5. November 1933 auf den Philippinen geboren. Ihr Vater verstarb früh, die Mutter heiratete erneut – und Lourdes musste sich in der Großfamilie um ihre zahlreichen Geschwister kümmern. An die Fortsetzung ihrer Schulausbildung war dabei nicht zu denken.
Eine Verwandte beeindruckte sie durch deren tiefe Gläubigkeit. Gegen den Widerstand der Mutter besuchte sie daher immer wieder die nahe gelegene Pfarrei – und im Konvent wurde sie zu einem großen Schritt in ihrem Leben ermuntert: In der Osterwoche 1958 ging sie zum Gottesdienst und kehrte nicht mehr nach Hause zurück. Ein Jahr später erfolgte die Einkleidung. Und schon vor dem Ablegen ihrer Ewigen Gelübde wurde sie gefragt, ob sie bereit sei, nach Deutschland in die Abtei Maria Frieden zu gehen. Sie folgte diesem Ruf – ohne zu wissen, was genau auf sie zukam. In ein Land, dessen Sprache sie nicht beherrschte, dessen Kultur sie nicht kannte.
Klar: Auch eine Geburtstagstorte gab es.
Harte Arbeitsjahre in der Abtei
Sr. Humilitas gehört damit zu den Pionierinnen in der Abtei, die zum Blühen des Klosters wesentlich beigetraten haben. Die Arbeit war allerdings nicht immer einfach, schwere Feldarbeit bei Wind und Wetter – ohne Maschinen und das Füttern des Viehs beanspruchten viel Zeit und Kraft. Als 1973 die Gründerin Edeltraud Tanner starb, entschied sie sich zusammen mit den verbliebenden Schwestern, in Kirchschletten zu bleiben.
Eine große Reise tat Sr. Humilitas auch: Sie besuchte nach 40 Jahren ihre philippinische und hawaiianische Verwandtschaft und unternahm eine Reise in die USA. Entgegengebracht wurde ihr viel Respekt für ihren Lebensweg.
Äbtissin Mechthild Thürmer (links) und Bürgermeister Volker Dittrich gratulierten.
Zu den Gratulanten am 5. November 2018 gehörte auch Bürgermeister Volker Dittrich, der die Grüße des Marktes Zapfendorf überbrachte und mit Sr. Humilitas und Äbtissin Mechtild bei Kaffee und Kuchen zusammensaß. Dabei erzählte Sr. Humilitas auch aus der Vergangenheit. Und dass wenige Minuten zuvor der Aufzug mit dem Kaffee steckengeblieben war, sorgte für ein zusätzliches Lächeln, als nach wenigen Minuten Fahrgast und Kaffee wohlbehalten „befreit“ werden konnten.