Damit die Bäume viele Früchte tragen

Ein paar Äste abschneiden? Eigentlich kein Problem, oder? So einfach ist es aber nicht. Gerade Obstbäume können sehr sensibel auf Eingriffe reagieren, brauchen diese aber auch, um gute Erträge zu liefern. Der Bezirksverband Oberfranken für Gartenbau und Landespflege bot daher zum dritten Mal die Schulung „Zertifizierter Obstbaumpfleger“ an. Ort der Prüfung war Oberleiterbach.

In den lokalen Obst- und Gartenbauvereinen gibt es Menschen, die über Obstbäume Bescheid wissen und gerne ihren Mitgliedern helfen, wenn es zum Beispiel um Fragen des Baumschnitts geht. Die Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, im Landkreis Bamberg sind das Claudia Kühnel, Alexandra Klemisch und Oliver Rendl (als Nachfolger von Uwe Hoff), organisieren daher regelmäßig Schnittkurse und Vorträge. Die privaten Garten- und Obstbaumbesitzer sind aber nicht die einzige Zielgruppe, für die die Baumpflege wichtig sein kann: Gewerbliche Anbieter und Mitarbeiter von gemeindlichen Bauhöfen beschäftigen sich ebenfalls mit den Bäumen.

Und genau diese Personen spricht der Bezirksverband mit der Ausbildung zum zertifizierten Obstbaumpfleger an. In einem sechstätigen Kurs, der sich über das ganze Jahr verteilt, wurde nun schon zum dritten Mal wichtiges Basiswissen zum fachgerechten Obstbaumschnitt, zur Veredelung und zur Pflanzung von Obstbäumen vermittelt. Auch Fragen zur unternehmerischen Tätigkeit waren Thema. Die Ausbildung hat sich binnen kurzer Zeit etabliert und wird auch im kommenden Jahr wieder angeboten. Maximal 27 Personen können teilnehmen.

Die Obstbaumpfleger nach bestandener Prüfung mit Bürgermeister Michael Senger (lins) sowie den Kreisfachberatern.

Was braucht ein Baum? Wann wird geschnitten?

Dieses Jahr waren es 18. Los ging es mit einem Grundlagenkurs, es folgten Schulungen zur Erziehungsschnitten, zur Pflege alter Obstbäume, zur Veredelung und zur Sommerpflege. Die Prüfung, bei der alle Teilnehmer bestanden und eine Urkunde erhielten, fand dann am 13. November 2021 in Oberleiterbach statt. Nach einem theoretischen Teil stand die Praxis an, hoch über Oberleiterbach. Dabei bildeten Fragen rund um die Baumpflanzung den Mittelpunkt, etwa: „Wie wird der Knoten zur Befestigung des Jungbaums richtig gebunden?“ oder „Welches Material brauche ich bei der Pflanzung“. Und anhand eines Apfelbaums, der verschiedene „Baustellen“ aufwies, schauten die Kreisfachberater, inwiefern sich die Teilnehmer auskennen. Alle konnten die Fragen rund um Leitäste, Erziehungsschnitt und Wassertriebe, mehr oder weniger ausführlich, beantworten.

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Zum Abschluss wurden im Gemeinschaftshaus die Urkunden übergeben. Bürgermeister Michael Senger begrüßte die nun zertifizierten Obstbaumpfleger im Namen des Marktes Zapfendorf und freute sich, dass eine solche Ausbildung mit Station in Oberleiterbach angeboten werden kann. Die Teilnehmer sind nun bei den Kreisfachberatern registriert, ihre Kontaktdaten werden auf Anfrage an Interessenten weitergegeben. Und die können sich dann sicher sein, jemanden für ihre Baumpflege zu beauftragen, der sich wirklich gut mit Obstbäumen auskennt …


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