Die vergangenen zwei Wochen waren für Hans-Jürgen Einwag, Bürgermeisterkandidat des „Vereinten Umlands“ in Zapfendorf, die bislang mit Sicherheit ereignisreichsten im Wahlkampf. In zahlreichen Wahlveranstaltungen stellte er sich in allen Gemeindeteilen vor, präsentierte seine Vision für die Zukunft und machte vor allem klar: „In keinem anderen Beruf kann ich mehr für meine Heimat tun als im Bürgermeisteramt.“
„Mein oberstes Ziel ist es, dass sich die Einwohner in ihren Heimatgemeinden wohl fühlen. Ich möchte den ursprünglichen Gedanken eines guten Miteinanders bei den Bürgern wecken, denn Gemeinde sind wir alle zusammen“, sagte Hans-Jürgen Einwag bei einer Wahlveranstaltung der Aktiven Bürgerliste Unterleiterbach (ABU) in der Gastwirtschaft Schober. Gekommen waren, neben zahlreichen Unterleiterbachern, auch Interessente aus anderen Gemeindeteilen. „Die Ortschaften lassen sich nur unter Mithilfe aller zukunftsfähig gestalten, jeder ist eingeladen, mitzuwirken“, so Einwag.
Wichtig war ihm auch, Erfolge nicht nur am Hoch- und Tiefbau zu messen, sondern vielmehr auf die sozialen Strukturen zu achten, die heute noch vorhanden seien, für die Zukunft aber auch erhalten bleiben müssen. Dazu gelte es, die Kindergarten- und Schullandschaft weiterzuentwickeln und auch den demografischen Wandel im Auge zu behalten, mit Blick auf Barrierefreiheit und eine funktionierende medizinische Versorgung vor Ort.
Hans-Jürgen Einwag bei der Wahlveranstaltung in Unterleiterbach.
Mehr interkommunale Zusammenarbeit wagen
Durch den Ausbau der Bahnstrecke, der bereits seit 20 Jahren die Gemeindepolitik beherrsche, sei bislang die Ausweisung neuer Gewerbegebiete und auch die Ansiedlung von Unternehmen auf bestehenden Flächen blockiert worden. „Bei der Ausweisung müssen wir ökologische, aber auch regionale Aspekte berücksichtigen – wir wollen keine Logistikhallen mit wenigen Arbeitsplätzen, sondern kleine und mittelständische Betriebe ansiedeln“, erklärte Einwag. Die Chancen des Tourismus gelte es besser zu nutzen, solide Finanzen und sparsames Wirtschaften seien wichtig, dürften aber wichtigen Projekten, die sich nur in den kommenden Jahren und später nicht mehr verwirklichen lassen, nicht im Wege stehen. Viele Ziele ließen sich auch durch Kooperationen mit den Nachbargemeinden erreichen – wie aktuell beim Schulverbund Oberes Maintal mit Baunach, Breitengüßbach und Rattelsdorf.
Einige Nachfragen aus dem Publikum gab es zur Wasserversorgung in Unterleiterbach. Durch die Schließung des eigenen Brunnens bezieht Unterleiterbach das Trinkwasser nun aus Zapfendorf – und viele Unterleiterbacher zeigen sich mit der Qualität nicht zufrieden. Einwag verwies hier auf die noch anstehenden Untersuchungen. Dietmar Dierauf, der als erster Kandidat auf der ABU-Liste für den Marktgemeinderat kandidiert, forderte die Anwesenden auf, ihre Stimmen für ein starkes Unterleiterbach vor allem an die eigenen Kandidaten zu vergeben und nicht „fremd zu wählen“.
Die Kandidaten der ABU stellten sich ebenfalls in Unterleiterbach vor.