Breitengüßbach bleibt zu Hause weiter ungeschlagen. Und Baunach gewinnt gegen den aktuellen Tabellenführer. So könnten die Basketball-Wochenenden öfter aussehen. Vor allem, wenn ein Spiel in der zweiten Halbzeit so richtig aufdreht …
Furiose Aufholjagd: Baunach schlägt sensationell Tabellenführer Gotha
Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit besiegten die Baunach Young Pikes völlig überraschend den Tabellenführer Rockets Gotha mit 66:60 (26:39). Matchwinner war Arnoldas Kulboka, der in den letzten Minuten bei einer perfekten Wurfquote vier Dreier einstreute und die von Chris Ensminger gecoachten Gäste zur Verzweiflung brachte. Die erste Saisonniederlage der Rockets konnte auch ein blendend aufgelegter Delvon Johnson nicht verhindern (24 Punkte bei 100% FG, 10 Rebounds).
Die Young Pikes, die mit Schmidt, Obst, Müller, Thiemann und Kratzer in die Partie gingen, taten sich von Beginn an schwer, gute Würfe gegen die Gothaer Defense herauszuspielen. Erst nach vier Minuten gelang den Baunachern durch Daniel Schmidt der erste Feldkorb, der energisch zum Korb zog (4:6). Aber auch der Tabellenführer musste um jeden Punkt hart kämpfen. Erst in der Schlussminute des ersten Viertels konnte sich der Gast leicht auf 10:16 absetzen.
Leon Kratzer eröffnete den zweiten Abschnitt mit einem krachenden Dunk. Das sollte aber in den nächsten vier Minuten der einzige Korberfolg für die in dieser Phase zu statisch spielenden Baunacher bleiben (nur drei Assists in Halbzeit 1). Defensiv bekam die junge Truppe Delvon Johnson nicht unter Kontrolle, der in der ersten Halbzeit bei perfekter Wurfquote 18 Punkte erzielte. In der Folgezeit konnte Gotha bis auf 12:28 davonziehen und schien seiner Favoritenrolle voll und ganz gerecht zu werden. Es musste erst der vor kurzem 17 Jahre alt gewordene Matthias Fichtner kommen, der unerschrocken fünf Punkte einstreute und den Grün-Weißen wieder Leben einhauchte (23:32). Als dann Andi Obst mit einem erfolgreichen Distanzwurf auf sechs Punkte verkürzte, tobten zum ersten Mal die 820 Zuschauer in der Graf-Stauffenberg-Halle. Aufgrund einiger nachlässigen Aktionen kurz vor der Halbzeit mussten die Baunacher dennoch mit einem deutlichen Rückstand in die Pause gehen (26:39).
Baunach kam aber wie verwandelt aus der Kabine. Der schon in der ersten Halbzeit auffälligste Baunacher Akteur, Daniel Schmidt, eröffnete mit einem Dreipunktewurf einen unglaublichen 11:0-Lauf und leitete somit die unerwartete Aufholjagd ein (37:39). Gotha wurde nervös und fand offensiv kein Mittel gegen die Zonenabwehr der Young Pikes. Auch Marco Völler, Sohn von Rudi Völler, konnte mit den ersten Gothaer Punkten in der zweiten Halbzeit die erste Baunacher Führung nur herauszögern, aber nicht verhindern. Kratzer verwandelte sicher zwei Freiwürfe, Obst scorte aus dem Fast Break und Tibor Taras sorgte schließlich nach 28 Minuten vor einer tobenden Kulisse für die erste Führung der Heimmannschaft (43:42). Und der Auftritt des 17-jährigen Arnoldas Kulboka sollte jetzt erst noch kommen: Der Youngster netzte zunächst aus der Mitteldistanz ein, ehe er mit einem Dreier seinem Team eine knappe 48:47-Viertelführung bescherte.
Mit seinen Dreiern zwei, drei und vier hielt Kulboka im Schlussabschnitt Baunach fast im Alleingang in Front (59:53, 36. Minute). Doch Gotha konterte aus der Distanz und drei Minuten vor der Schlusssirene bahnte sich in der „Blauen“ ein Krimi an (59:56). Baunach ließ sich aber nicht mehr aus der Ruhe bringen und brachte an der Freiwurflinie den überraschenden, aber dank einer bärenstarken Halbzeit verdienten Sieg nach Hause. Für den Spitzenreiter Gotha bedeutete das zugleich die erste Saisonniederlage.
Head Coach Fabian Villmeter zeigte sich nach der Begegnung hocherfreut: „Wir haben in der ersten Halbzeit offensiv kein Mittel gegen die starke Verteidigung gefunden. Defensiv haben wir in der Halbzeit ein paar Anpassungen vorgenommen, die uns geholfen haben. Aber Arnoldas war mit seinen Distanzwürfen der Dosenöffner. Wir haben in der zweiten Halbzeit so gespielt, wir uns das für jedes Spiel vorgenommen haben. Die Mannschaft hat sich für die tolle Leistung mit einem Sieg belohnt.“
Baunach Young Pikes: Kulboka (14 Punkte), Obst (11), Schmidt (11), Thiemann (9, 10 Rebounds, 4 Assists), Müller (9), Fichtner (5), Kratzer (4, 11 Rebounds), Taras (3), Sanders, Dumars (DNP), Kunz (DNP)
2. Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – OeTTINGER Rockets Gotha 66:60
Tröster-Truppe daheim weiter ungeschlagen
Der TSV Tröster Breitengüßbach gewinnt auch sein zweites Heimspiel in dieser Saison und klettert auf den fünften Platz.
Wie eng es heuer in der Regionalliga zugeht, haben die Jungs vom Trainergespann Timo Fuchs und Johannes Laub am vergangenen Samstag selbst erfahren dürfen. Durch den 84:78 Sieg vor 270 Zuschauern in der heimischen Hans-Jung-Halle gegen Friendsfactory Schwabing konnte man sich von Platz 12 auf Rang 5 in der Tabelle vorarbeiten. Somit ist man eine von nur drei Mannschaften, die nach vier Spielen je zwei Siege und zwei Niederlagen aufweisen können.
Güßbach startete mit Gligorovic, Dinkel, Jörg Dippold, Heberlein und Wagner in die Partie. Doch den Start verschliefen die Hausherren völlig, sodass sich die Münchner durch Manzur und Sebald rasch auf 9:0 absetzen konnten (3. Min). Erst nach einer Auszeit kamen die Oberfranken besser ins Spiel und starteten selbst einen 8:0-Run, sodass man Mitte des ersten Viertels wieder in Schlagdistanz war. In der Folgezeit gestaltete sich das Spiel ausgeglichen. Während Wagner, Wimmer und Lachmann auf Seiten des TSV punkteten, konnten Ballhausen, Hedley und da Silva Akzente für die Gäste setzen. Die erste Führung für Breitengüßbach erzielte Marcel Heberlein kurz vor Ende des ersten Viertels, 18:17.
Im zweiten Spielabschnitt waren es Jörg und Timo Dippold, die den TSV Tröster bis auf 25:17 davonziehen ließen. Allerdings konterten die Schwabinger dies erneut mit einem 9:0-Run, der von Da Silva per Dreier abgeschlossen wurde, und gingen so wieder mit einem Punkt in Führung. Der starke Michi Lachmann, sowie Guard Wimmer und Big Man Lukki Wagner, der angeschlagen in die Partie ging, punkteten nun für die Hausherren, doch auch die Gäste kamen immer wieder zum Zug und erzielten einfache Körbe. Heberlein von der Freiwurflinie und Wagner mit einem Halbdistanzwurf sorgten für den 38:35-Halbzeitstand in der Hans-Jung-Halle.
Halbzeit zwei startete mit acht hintereinander folgenden Punkten für die Gäste aus Schwabing, ehe Dirk Dippold seinen TSV per Dreier wieder heranbrachte. Danach folgten etliche Fehlwürfe auf beiden Seiten bis es den nächsten erfolgreichen Korb gab. Wagner und Dirk Dippold waren diejenigen, die für die gelbschwarzen Verantwortung in der Offensive übernahmen. Allerdings vernachlässigte man in dieser Phase etwas die Verteidigung, sodass die Oberbayern drei Minuten vor Ende des Viertels mit 46:50 in Führung lagen. Doch zwei Dreier von Wimmer und Jörg Dippold, sowie ein Layup von Wimmer sorgten für ein 56:56 Unentschieden nach 30 Spielminuten.
Der Beginn des Schlussabschnittes gehörte aber ganz klar Timo Fuchs und seinen Mannen. Jörg Dippold traf einen Dreier mit Foul und sorgte somit für ein 4-Punkte-Spiel, Dinkel ließ kurze Zeit später noch zwei weitere Dreier folgen, sodass die Hausherren nach 33 Minuten mit 68:59 in Führung lagen. Erst eine Auszeit der Schwabinger konnte dafür sorgen, dass der Lauf der Oberfranken unterbrochen wurde. Rosenthal und Wohlers brachten die Gäste nochmal auf vier Punkte heran, ehe Lachmann für Drei und Wagner am Brett wieder für die TSV’ler treffen konnten. Wohlers war im Schlussabschnitt allerdings nicht zu stoppen. Ihm gelang fast alles und er führte sein Team im Alleingang auf 75:73 heran (38. Min). Einen wichtigen Dreier traf Gligorovic kurz vor Ende des Spiels, als er sein Team mit 80:75 in Führung brachte. Nun mussten die Oberbayern taktisch foulen, doch die Güßbacher blieben von der Freiwurflinie nervenstark und gewannen die Partie schlussendlich verdient mit 84:78. Besonders hervorzuheben gilt dabei Güßbach Big Man Lukki Wagner, der angeschlagen in die Partie ging und trotzdem ein Double Double (17 Punkte/10 Rebounds) gelang.
Breitengüßbach: Wagner (17Punkte), J. Dippold (16/2Dreier), Lachmann (14/2), Dinkel (10/3), Wimmer (9/1), Gligorovic (6/1), Heberlein (5), D. Dippold (5/1), T. Dippold (2), Lorber, Roch, Klaus