Ersatzgeschwächte Baunacher unterliegen beim Bundesligaabsteiger

Trotz einer über weite Strecken hervorragenden Leistung mussten sich die Baunach Young Pikes in ihrem ersten ProA-Saisonspiel vor über 1.800 Zuschauern in Trier mit 78:68 geschlagen geben. Dabei machte sich zum Ende hin der ausgedünnte Kader bemerkbar, denn man konnte nur mit einer sehr kurzen Rotation agieren. Auch die Regionalliga-Basketballer aus Breitengüßbach starteten mit einer Niederlage in die neue Saison.

Neben den verletzten Aleksej Nikolic (Operation an der Leiste), Daniel Keppeler (Fußbruch) und Jordan Dumars (Knieprobleme) konnte Baunachs Trainer Fabian Villmeter auch nicht auf Arnoldas Kulboka zurückgreifen, da die Freigabe der FIBA nicht rechtzeitig vorlag. Malik Müller durfte sich durch seine guten Leistungen mit den Brose Baskets auf den Supercup gegen Oldenburg vorbereiten.

Ohne diese fünf Spieler dauerte es ein wenig, bis man in der großen Arena ins Spiel fand. Die Gladiators gingen mit einem Blitzstart 4:0 in Führung, ehe die Youngster aus Baunach, angeführt von einem sehr gut aufgelegtem Daniel Schmidt, das Spiel in die Hand nahmen. Hervorragend vom neuen Trainergespann Villmeter/Völkl eingestellt, konnte man in der 5. Minute durch Leon Kratzer zum 13:13 ausgleichen. Die Pikes verteidigten couragiert und ein Dreier von Dion Dizdarevic brachte die 22:18 Führung nach den ersten zehn Minuten. Auch im zweiten Viertel konnte man an die gute Leistung anknüpfen. So vergrößerte sich der Vorsprung Punkt um Punkt und nach einem Korbleger von Daniel Schmidt zum 18:27 hatte man sich erstmals etwas abgesetzt. Den Vorsprung der Grün-Weißen konnte dann der Knetzgauer Matthias Fichtner konnte in seinen ersten ProA-Minuten mit einem Dreier sogar bis auf 39:25 ausbauen. So ergab sich zur Pause eine überraschende 45:32 Führung, wobei Leon Kratzer mit zehn Punkten und sieben Rebounds eine tolle erste Hälfte abgeliefert hatte, aber auch Tibor Taraš mit sieben Punkten überzeugte.

Fabian Villmeter warnte sein Team in der Pausenansprache, dass man trotz der kleinen Rotation mit der gleichen Intensität aus der Kabine kommen müsse, um den Hausherren kein Comeback zu erlauben. Diese Vorhabe wurde bravurös umgesetzt, denn mit hoher Konzentration und großer Laufbereitschaft in der Verteidigung wurde der Vorsprung nicht nur verteidigt, sondern bis zur 27. Minute durch den unermüdlich kämpfenden Johannes Thiemann sogar noch auf 62:44 ausgebaut. Was dann folgte, ist eigentlich kaum zu erklären. Im Angriff wollte nichts mehr gelingen und die Gladiators trafen nun auch schwierige Würfe. Angetrieben von den jetzt lauter werdenden Zuschauern gelang es ihnen durch einen Dreier in der Schlusssekunde des dritten Viertels den Rückstand unter die magische Zehn-Punkte-Marke zu drücken (53:62).

Zwar konnte der überragende Daniel Schmidt mit einem Dreier nochmals dagegen halten, doch dann folgte ein sensationeller 20:0-Lauf des Bundesligaabsteigers, dem die platten Young Pikes nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Alleine fünf Dreier versenkten die Trierer in dieser Phase und übernahmen vollends das Kommando. Erst in der 37. Minute gelang durch Leon Kratzer wieder ein Korberfolg, leider zu wenig, um die Niederlage zu vermeiden. So brachte man sich am Ende um den verdienten Lohn und musste ohne Punkte die lange Heimreise aus der Römerstadt antreten. Dennoch war das Trainergespann nicht unzufrieden und auch Teammanger Jörg Mausolf war nach dem Spiel voll des Lobes: „Was die Jungs in den ersten drei Vierteln abgeliefert haben, verdient allerhöchsten Respekt. Trotz aller Widrigkeiten in der Vorbereitung auf dieses Spiel und den fünf fehlenden Rotationsspielern wurde der Gameplan perfekt umgesetzt. Man kann den Jungs keinen Vorwurf machen, dass sie am Ende müde wurden.“ Auch Trainer Fabian Villmeter ergänzte: „Ich bin mir sicher, dass die Jungs die richtigen Lehren aus diesem Spiel ziehen werden. Sie besitzen alle eine tolle Einstellung und sind lernwillig. Das sind gute Voraussetzungen, um sich im Laufe der Saison stetig zu verbessern. Das genau ist unsere Zielsetzung, mit der wir angetreten sind.“ Die nächste Möglichkeit, das unter Beweis zu stellen, ergibt sich für die Young Pikes schon am Freitag, wenn es um 19:30 Uhr in der Stauffenberg-Halle gleich zum Frankenderby gegen Nürnberg kommt, dann sicherlich mit einer längeren Rotation auf Seiten der Baunacher.

Baunach Young Pikes: Thiemann 15, Kratzer 12, Obst 12, Schmidt 11, Dizdarevic 8, Taraš 7, Fichtner 3, Sanders, Kunz;

Gladiators Trier: Evans 17, Spearman 16, Breiling 11, Dietz 8, Smit 8, Anderson 7, Herrera 6, Breu 5, Raffington, Dahlem, Hen.

Zuschauer: 1855

Schiedsrichter: Lehnen/Bohn/Kammann

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Vier Erfurter treffen alles – Güßbach unterliegt

Am ersten Spieltag der neuen Regionalliga-Saison verlieren die Breitengüßbacher bei Brian Wanamaker und seinen Erfurtern mit 95:82. Ohne den verletzten Ivan Djerman musste die Tröster-Truppe in der thüringischen Landeshauptstadt antreten. Zu Beginn des Spiels schickte Coach Timo Fuchs den Kroaten Gligorovic, Jörg und Dirk Dippold, Heberlein und Center Lucas Wagner aufs Feld. Die Oberfranken kamen sehr gut in die Partie und konnten sich auf 4:8 absetzen. In der Anfangsphase wurde schon klar, dass die Schiedsrichter eine kleinlichere Linie an den Tag legten. Darauf mussten sich beide Mannschaften erst einmal einstellen, was aber nicht immer gelang. Dies merkte man auch an der Anzahl der Freiwürfe (insgesamt 72). Trotzdem entwickelte sich in der Folgezeit ein spannendes Spiel. Einen Bode Dreier konnten Gligorovic und Lachmann kontern und den TSV in der sechsten Spielminute mit 13:9 in Führung bringen. Daraufhin übernahm Brian Wanamaker das Zepter und erzielte drei Körbe hintereinander. Immer wieder fanden die Güßbacher ihren Center Wagner, der ein sehr starkes Spiel machte, am Brett. Er war von den Erfurtern nur mit Foul oder gar nicht zu stoppen. Gegen Ende des ersten Spielabschnittes konnten die Gastgeber einen kleinen Lauf starten und sich auf 26:22 absetzen.

Erfurt war jetzt besser im Spiel und drückte mächtig aufs Tempo. Cortes Rey und Abdulkader punkteten für den BCE, sodass Güßbach Trainer Timo Fuchs beim Stand von 35:26 in der 14 Spielminute gezwungen wurde eine Auszeit zu nehmen. Danach konnten die gelbschwarzen zwar öfter punkten, aber die Thüringer fanden immer wieder die passende Antwort, sodass sich am Rückstand vorerst nichts änderte. Abdulkader und Cortes Rey punkteten weiter fleißig und bauten die Führung auf 50:35 aus, ehe Lucas Wagner den Halbzeitstand von 50:37 erzielte.

Das dritte Viertel begann, wie das zweite aufgehört hat. Der TSV punktet durch Gligorovic und Dirk Dippold und versucht den Rückstand zu verringern, aber Erfurt hatte auf alles eine Antwort und Bode trifft jeden Dreier, manche auch aus acht Metern. Beim 61:43 nahm Timo Fuchs nochmal eine Auszeit und rüttelte sein Team noch einmal wach. Jetzt konnten die TSV’ler vor allem durch Dinkel, Jörg Dippold und Center Lucas Wagner punkten und auf 69:55 nach 30 Minuten herankommen.

Jetzt ging noch einmal ein Ruck durchs Team. Angeführt von Wagner und Dinkel kämpfte sich der TSV Tröster noch einmal bis auf neun Punkte heran, nachdem man zu Beginn des Viertels 17 Zähler zurück war. Stefan Dinkel war es, der den Dreier zum 85:76 in der 36. Spielminute traf. Im nächsten Angriff hatte Michi Lachmann einen offenen Dreier, doch der Ball sprang wieder aus den Korb und im Gegenzug gingen die Erfurter wieder zweistellig in Führung. Diese verwalteten die Gastgeber bis zum Schluss und gewannen am Ende mit 95:82.

Breitengüßbach: Wagner (20 Punkte), J. Dippold (18/1 Dreier), Dinkel (14/4), Gligorovic (9/2), D. Dippold (7), Lachmann (6), Heberlein (5/1), Lorber (2), Roch (1), Klaus, Wimmer

Jochen Hirmke, Florian Dörr
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