Die Baunach Young Pikes besiegen vor 610 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle die ersatzgeschwächten MLP Academics Heidelberg in einem wahren Krimi mit 74:70 (35:31) und befinden sich nach den zwei Niederlagen am vergangenen Doppelspieltag zurück in der Erfolgsspur. Nach diesem Erfolg liegen die Pikes jetzt punktgleich mit dem Tabellensiebten auf dem 10. Platz.
Trainer mit Ergebnis, aber nicht mit der Spielweise zufrieden
Mit Daniel Schmidt, Dino Dizdarevic, Leon Kratzer und den wiedergenesenen Andi Obst und Johannes Thiemann startete man unter guten personellen Voraussetzungen in die Partie. Die Rückkehrer sorgten schon in den ersten Minuten für einige Akzente und einen soliden Baunacher Beginn (12:9, 7. Minute). Doch zum Ende des ersten Spielabschnitts verlor man die Kontrolle über das Spiel und musste einen kleinen Zwischenspurt der Gäste zum 17:19-Viertelstand hinnehmen.
Auf Basis einer guten Verteidigungsleistung nahmen die Grün-Weißen im zweiten Viertel sofort das Zepter in die Hand. Kulboka, Obst und Schmidt verwandelten ihre Würfe sicher und brachten ihr Team wieder mit 26:21 in Front (15. Minute). Nach einem Technischen Foul des Gästetrainers Branislav Ignjatovic baute Baunach an der Linie die Führung bis auf acht Punkte aus (29:21, 17. Minute). Aber auch in diesem Viertel gehörten die letzten Minuten den Academics, die mit zwei Dreiern das Spiel zur Halbzeit völlig offen hielten (31:35).
Daniel Schmidt eröffnete die zweite Hälfte mit einem Dreier für Baunach erfolgsversprechend, musste kurz daraufhin aber mit seinem vierten Foul schnell auf der Bank Platz nehmen. Vor allem Obst und Kratzer übernahmen nun Verantwortung in der Offensive und trafen hochprozentig, so dass der Baunacher Vorsprung konstant vier bis sechs Punkten betrug. In dieser Phase verpasste man es aber gegen einen angeschlagenen Gegner, die nach den Abgängen von Johannes Lischka (Karriereende) und J. T. Sapp (persönliche Gründe) am Wochenanfang nur mit einer Achterrotation spielen konnten, vorentscheidend davon zu ziehen. So zeigte sich an der Seitenlinie Head Coach Fabian Villmeter mehrmals unzufrieden, als sein Team den Gegner wieder bis auf einen Punkt herankommen ließ (50:49, 26. Minute). Erst zwei Dreier von Aleksej Nikolic in den letzten 30 Sekunden des Viertels brachte Baunach eine scheinbar beruhigende 61:53-Führung.
Auch im Schlussviertel konnte man dank Schmidt und Thiemann (10 Punkte, 7 Rebounds), der nach seiner Verletzungspause dem jungen Team in der Zone merklich Stabilität gab, zunächst den Vorsprung halten (66:58, 34. Minute). Heidelberg mit ihrem Anführer und Topscorer Aaron Thomas (18 Punkte) gaben sich jedoch nicht geschlagen und kamen Punkt um Punkt näher. Als dann Trent Wiedeman und der junge Niklas Würzner gar zum 66:70 einnetzen (38. Minute), drohte den Baunacher Zweitligabasketballern eine völlig unnötige Niederlage. Der bärenstarke Kratzer (13 Punkte, 6/7 FG, 14 Rebounds) mit einem Korbleger und Topscorer Andi Obst (15 Punkte, 4/5 Dreier) per Dreier brachten Baunach aber wieder kaltschnäuzig mit 71:70 in Front. Als Obst den Topscorer der gesamten ProA, Aaron Thomas, stark verteidigte und Nikolic zehn Sekunden vor der Schlusssirene an der Freiwurflinie sicher zum 73:70 verwandelte, war der fünfte Baunacher Saisonerfolg nahe. Thomas verzog Sekunden vor dem Ende einen schweren Dreipunktewurf und der Kapitän Johannes Thiemann machte per Freiwurf den mühevollen 74:70-Erfolg klar.
Baunachs Head Coach Fabian Villmeter, zeigte sich nach dem Sieg seiner Mannschaft nur mit dem Ergebnis voll zufrieden: „Normalerweise müssen wir unter diesen Voraussetzungen ein solches Spiel früher entscheiden. Wir haben mit einer großen Rotation gespielt und wollten viel mehr Druck ausüben und uns nicht darauf einlassen, am Ende die glücklichere Mannschaft zu sein. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit der Spielweise nicht. Wir müssen in den nächsten Wochen daran arbeiten, dass wir gegen eine Mannschaft, die personell geschwächt ist, mehr Druck auf das Feld bekommen. Für uns war es dennoch ein enorm wichtiger Sieg.“
2. Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – MLP Heidelberg 74:70
Baunach Young Pikes: Obst (15 Punkte), Kratzer (13, 14 Rebounds), Nikolic (12, 4 Assists), Thiemann (10, 7 Rebounds), Schmidt (8, 4 Assists), Kulboka (5), Dizdarevic (3), Dumars (3), Taras (3), Sanders (2)
MLP Academics Heidelberg: Thomas 18, Wiedeman 16, Kuppe 16, Smithson 10, Würzner 5 Rockmann 4, Kuhn 1, Rupp.
In Oberhaching knapp verloren
Durch die 76:82-Niederlage bei den Tropics rutscht der TSV Tröster Breitengüßbach auf den 7. Tabellenplatz ab.
Erneut musste das Trainergespann Timo Fuchs und Johannes Laub auf ihre lange Garde Djerman, Wagner und Lachmann, sowie auf Guard Dirk Dippold verzichten. Die Oberfranken starteten mit Gligorovic, Jörg Dippold, Lorber, Heberlein und Klaus in die Partie. Der Start war relativ ausgeglichen, denn Heberlein und Jörg Dippold erzielten die ersten neun TSV-Punkte, während Börstler und Grujic für die Hausherren punkteten. So stand es nach 5 Minuten 9:9. Gligorovic und Timo Dippold trafen kurze Zeit später zwei Dreier hintereinander, sodass sich die Tröster-Truppe etwas absetzen konnte. Doch den Gastgebern gelangen zum Ende des Viertels noch 4 Punkte, sodass es nach dem ersten Viertel 17:17 Unentschieden stand.
Der Auftakt des zweiten Spielabschnittes gehörte den gelbschwarzen. Lorber, Jörg Dippold und Heberlein konnten von jenseits der 6,75m Linie den Ball im Korb versenken und Center Jonas Klaus konnte am Brett punkten. Beim Stand von 30:23 für den TSV Tröster kamen die Oberbayern allerdings wieder ins Spiel. Ein 7:0-Lauf, abgeschlossen durch Grujic, gestaltete das Spiel wieder spannend. Die Tropics gingen sogar in Führung, doch die Güßbacher hielten dagegen und erkämpften sich die Führung zurück, die sie bis zur Halbzeitpause nicht mehr abgeben sollten, 37:38 zur Halbzeit.
Zu Beginn des dritten Viertels wechselte die Führung nahezu jeden Angriff. Klaus am Brett, sowie Dinkel und Jörg Dippold von der Dreier-Linie waren in dieser Phase die Scorrer der Breitengüßbacher. Beim Stand von 45:45 in der 26. Spielminute nahm Timo Fuchs eine Auszeit. Diese sollte nach weiteren 3 Punkten der Tropics Früchte tragen. Lorber mit einem „And-One“, Gligorovic mit einem Korbleger und Dinkel von der Dreier-Linie brachten den TSV’lern eine 48:53-Führung. Diesen 5-Punkte-Vorsprung ließen sich die Oberfranken bis zum Viertelende nicht mehr nehmen, sodass es beim Stand von 54:59 in das letzte Viertel ging.
Drei Ballverluste zu Beginn des Schlussabschnittes ebneten den Oberhachingern einen schnellen 10:2-Lauf, sodass die Oberfranken nach 32 Minuten mit 64:61 in Rückstand lagen. Walter und Först legten in der Folgezeit noch 4 weitere Punkte drauf. Nach knapp 5 Spielminuten ohne Korberfolg gelangen Marcel Heberlein per Korbleger endlich die nächsten Tröster-Punkte. Jörg Dippold und Gligorovic brachten dann die Güßbacher wieder bis auf 71:68 heran. Christoph Dippold sorgte in der Folgezeit mit 4 Freiwürfen in Folge sogar noch für den 72:72 Ausgleich zwei Minuten vor Ende des Spiels. Die gelbschwarzen trafen leider die nächsten 3 Würfe nicht, sodass sich die Tropics wieder bis auf 79:73 absetzen konnte. Nach einer Auszeit von Timo Fuchs traf Dinkel einen Dreier zum 79:76 15 Sekunden vor Schluss. Nun foulten die Oberfranken taktisch, doch die Hausherren behielten kühlen Kopf an der Freiwurflinie und gewannen schlussendlich mit 82:76.
Breitengüßbach: J. Dippold (19 Punkte / 2 Dreier), Heberlein (17/3), Dinkel (9/3), Gligorovic (9/1), C. Dippold (8), Lorber (6/1), Klaus (5), T. Dippold (3/1), Roch, Wimmer