„Die Jungs haben heute eine tolle Leistung aufs Parkett gebracht“

Kurz vor Weihnachten belohnten sich die Basketball-Mannschaften aus Baunach und Breitengüßbach nochmal mit einem Sieg. Gegen den Aufstiegskandidaten aus Nürnberg sicherte sich Bike Cafe Messingschlager Baunach damit einen weiteren Sieg – und einen Platz in der Tabelle, der Hoffnung auf das Erreichen der Play-offs macht.

Derbysieg zum Jahresausklang

Vorzeitige Weihnachtsbescherung für die Fans des Basketball-Zweitligisten Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Der ProA-Aufsteiger rang am  Sonntag das hoch gehandelte Team von rent4office Nürnberg  nieder und gewann das fränkische Derby verdient mit 74:70.  Die 1200 Zuschauer in der Bamberger Graf-Stauffenberg-Halle, darunter knapp 150 Fans aus Nürnberg, sahen ein packendes Duell, in dem beide Teams um jeden Ball kämpften. Nach dem dritten Erfolg hintereinander ist die Mannschaft von Trainer Ivan Pavic als Tabellenneunter nur noch zwei Punkte von einem Play-off-Platz entfernt.

Die „jungen Wilden“ aus Baunach haben sich als Team seit Saisonbeginn gut entwickelt und aus ihren Fehlern gelernt. Gegen den Aufstiegskandidaten spielten sie auf Augenhöhe und zeigten sogar die bessere Mannschaftsleistung. Besonders die Abwehrarbeit hat sich in den letzten Wochen stark verbessert. So legten die Gastgeber nach ausgeglichener erster Hälfte (35:39) in der Defensive den Grundstein zum Sieg. Im dritten Viertel gestatteten sie den Nürnbergern nur zwölf Punkte und gingen mit einer 56:51-Führung in den Schlussabschnitt.

Zweieinhalb Minuten vor Spielende lagen die Baunacher erstmals mit zehn Punkten im Führung (70:60). Nur zehn Zähler hatten die Mittelfranken bis zu diesem Zeitpunkt im letzten Viertel erzielt. Und  im Gegensatz zu manch knapp verlorenem Heimspiel  in der Vergangenheit präsentierte sich das Messingschlager-Team in der Schlussphase, in der die Nürnberger  mit einer Pressverteidigung Baunacher Ballverluste provozieren wollten, abgezockt und schaukelte den Sieg sicher über die Zeit.

Aus einer homogenen Mannschaft ragten Anthony Lee und Leon Kratzer noch ein wenig heraus. Der US-Amerikaner zeigte eine kluge Wurfauswahl, kam auf 20 Punkte  und versenkte  fünf Dreier. Nachwuchs-Center Kratzer hielt gegen die körperlich starken Nürnberger unter den Körben dagegen und gewann das Duell gegen den bundesliga-erfahreren Robert Oehle, der eine Minute vor Spielende das Feld nach seinem fünften Foul frustriert verließ. Auf 14 Punkte und 7 Rebounds kam der erst 17-jährige Kratzer bei einer Einsatzzeit von 23:13 Minuten und war damit der effektivste Baunacher. Steffen Hamann, der diesmal nicht in der Startformation stand, setzte seine Mitspieler mit acht Assists in Szene.

Nach einem Baunacher Sieg hatte es in der ersten Halbzeit nicht unbedingt ausgesehen. Die Gastgeber agierten im ersten Viertel unter dem eigenen Korb zu nachlässsig und gestatteten den Nürnbergern sechs Offensivrebounds. Doch als die Baunacher ihre Reboundprobleme in den Griff bekamen und selbst das aggressivere Tam waren, wendete sich das Blatt.

Mit dem Derbysieg geht für den Aufsteiger ein überaus erfolgreiches Jahr zu Ende. Und im ersten Heimspiel 2015 wartet auf die Baunacher Fans schon das nächste Nachbarduell: Am 11. Januar kommt der Tabellenführer aus Würzburg in die Brose-Arena.

Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Lee (20 Punkte/5 Dreier), Stutz (19/3), Kratzer (14), Knight (10), Thiemann (7), Hamann (2), Walde (2), Engel, Dizdarevic, Dippold /

rent4office Nürnberg: Young (18/4), Oehle (12),  Dillard (11), Haukohl (10), Hobbs (9/2), Pena (5/1), Oppland (5), Schröder, Land, Kuhle / Zuschauer: 1200

Stimmen zum Spiel

Ivan Pavic (Baunacher Trainer): „Die Jungs haben heute eine tolle Leistung aufs Parkett gebracht,  ganz speziell Leon Kratzer. Die Verteidigungsleistung war mit Abstand die beste in dieser Saison. Daran haben wir gearbeitet. Deshalb macht es mich froh und stolz, dass die Spieler  dies gegen einen so starken Gegner wie Nürnberg umsetzen können. Die Mannschaft hat über 40 Minuten Charakter, Kampf und Konzentration gezeigt und das Spiel  verdient gewonnen. Wir versuchen, junge Spieler unter einer Wettkampfsituation  weiter zu entwickeln. Ich denke, das gelingt uns einigermaßen gut. Wir wollen die Spieler weiterhin genau solchen Situationen wie heute aussetzen, damit sie möglichst weit nach oben kommen.“

Ralph Junge  (Nürnberger Trainer): „Ich gratuliere den Baunachern zu einem verdienten Sieg. Wir werden uns das Spiel nochmal anschauen. Ich hoffe, dass unsere Jungs daraus etwas lernen. Wir reden seit Monaten über die Ballbewegung und die Bewegung ohne Ball. Das hat Baunach heute gut gemacht und deshalb  gewonnen. Da haben wir noch einen Schritt zu gehen, um das Talent zu nutzen, das  wir haben. Wir haben die Baunacher nicht unterschätzt. Wir wussten, dass sie besser sind als ihr Tabellenplatz aussagt. Das haben sie heute auch gezeigt. Sie haben sehr diszipliniert und gut gespielt.“

Leon Kratzer (Baunacher Center): „Das war eines meiner besten Spiele für Baunach. Der Coach hat mir gesagt, ich soll rausgehen, hart und aggressiv spielen – wie immer eigentlich. Aber heute hat auch alles geklappt. Ich habe mich nach meiner Verletzung körperlich wieder richtig fit gefühlt. Ein Derbysieg so kurz vor Weihnachten, das fühlt sich sehr gut an.“

2. Basketball-Bundesliga ProA

Bike-Cafe Messingschlager Baunach – rent4office Nürnberg  74:70

 

Wichtiger Sieg beim direkten Konkurrenten

Die Regionalliga-Basketballer des TSV Tröster Breitengüßbach feiern zum Abschluss der Hinrunde einen 92:82-Auswärtssieg in Oberhaching und liegen im Moment auf Platz 6 der Tabelle. Brian Wanamaker feiert sein Debut im Trikot der Gelbschwarzen.

Ohne die verletzten Taras, Heberlein und Keppeler, dafür mit Brian Wanamaker, dem Bruder von Brose Baskets Guard Brad Wanamaker, mussten die Breitengüßbacher beim Tabellennachbarn in Oberhaching antreten. Der Beginn der Partie war sehr hektisch, auf beiden Seiten des Spielfeldes gingen etliche Würfe daneben. Ivan Djerman traf aber zwei Dreier in Folge, was ein 6:6 Unentschieden nach drei Minuten mit sich brachte. Nachdem der Neu-Breitengüßbacher Wanamaker für Völkl eingewechselt wurde, konnte er im darauffolgenden Angriff gleich seine ersten Punkte im Trikot der gelbschwarzen erzielen. Sanders und Dippold konterten die Punkte von Gotzler und Wohlers zum 12:15 aus Sicht der Gastgeber (6. Min). Djerman und Dinkel sorgten kurze Zeit später für den 20:23 Stand nach den ersten zehn Minuten.

Zu Beginn des zweiten Viertels konnten sich die Oberfranken bis auf 6 Punkte absetzen, doch die Hachinger konterten und kamen durch Nibler und Valérien wieder bis auf 32:34 heran (14. Min). Nach Auszeit von Kevin Kositz, konnten Mark Völkl und Ivan Djerman die nächsten Punkte für die Tröster-Truppe erzielen. Doch die Gastgeber fanden auf alles eine Antwort und glichen durch Valérien. Först und Nibler in der 17 Spielminute zum 40:40 aus. Brian Wanamaker traf einen Dreier und konterte somit die erste Führung der Gastgeber seit der zweiten Spielminute. Dennoch waren es die Oberbayern, die durch einen Hakenwurf von Valérien und einem Dreier von Sperber mit einer 50:46 Führung in die Kabine gingen.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit gehörten den Gastgebern. Sie konnten sich bis auf 54:46 absetzen. Das Spiel drohte sich jetzt zu entscheiden, doch die TSV’ler fanden einen Weg sich wieder heranzuarbeiten. Dippold, Dinkel und Sanders, der sein bestes Spiel in der Regionalliga machte, brachten die Tröster-Truppe wieder auf 56:54 heran (23. Min). Die Hachinger fanden allerdings kurze Zeit später und konnten sich wieder bis auf 7 Punkte absetzen. Nach Auszeit von Coach Kevin Kositz arbeiteten sich die Oberfranken wieder heran. Besonders Dippold und Sanders hielten den TSV im Spiel. Dinkel war es kurze Zeit später, der per Dreier zum 63:63 ausglich (28. Min). Wanamaker und Dinkel trafen in den letzten 90 Sekunden des dritten Abschnittes für die gelbschwarzen, sodass die Tröster-Truppe mit einer 65:70 Führung ins Schlussviertel gingen.

Dort traf Wanamaker gleich einen Dreier zur 8-Punkte-Führung. Haching kämpfte sich allerdings Wohlers und Valérien wieder bis auf 71:75 heran (33. Min). Wagner, Djerman und Wanamaker brachten kurze Zeit später die TSV Basketballer zum ersten Mal zweistellig in Führung (36.). Von nun an kamen die Oberbayern nicht mehr auf weniger als 8 Punkte Rückstand heran. Djerman, traf seinen nächsten Dreier (insgesamt 5/5 3er)  und machte damit knapp 2 Min vor Ende des Spiels den Deckel drauf. Auch, als die Hachinger noch taktisch foulten um die TSV’ler an die Freiwurflinie zu schicken, blieben die Jungs von Coach Kevin Koistz ganz cool und versenkten die Freiwürfe. Stefan Dinkel sorgte mit zwei erfolgreichen Freiwürfen für den 82:92 Endstand. Durch den Sieg sind die Breitengüßbacher nach der Hinrunde auf Platz 6 der Tabelle.

Breitengüßbach: Djerman (23Punkte/5Dreier), Wanamaker (20/2), Dinkel (13/1), Dippold (12/0), Sanders (11/1), Wagner (10/0), Völkl (3/1), Kunz, Kral, Jefferson

Jochen Hirmke, Florian Dörr
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