Nach rund 30 Minuten war der öffentliche Teil der Stadtratssitzung in Baunach schon wieder zu Ende. Interessantes gab es trotzdem – zum Beispiel eine Baumaßnahme mitten in der Stadt (Titelfoto) sowie Infos zum neuen Jugendparlament und zur Baunach-Allianz.
15 barrierefreie Wohnungen sollen mitten in Baunach entstehen. Nachdem im Mitteilungsblatt ein öffentlicher Aufruf zur weiteren Entwicklung des brachliegenden Deutel-Areals (Ecke Haßbergstraße / Augraben) veröffentlicht wurde, wurde das Grundstück von der Stadt nun an die Wohnbau Bamberg GmbH verkauft. „Wir wollen hiermit der großen Nachfrage nach Wohnraum in unserer Stadt gerecht werden. Auch ist dieses Projekt ein Paradebeispiel für „innen statt außen“. Wir stärken den Ortskern und führen der Fläche wieder einer neuen Nutzung zu“, so Bürgermeister Tobias Roppelt. Dem Notarvertrag hatte der Stadtrat bereits zugestimmt.
Einstimmig erfolgte in der Sitzung vom 7. September 2021 eine Straßenbenennung im Neubaugebiet „Röderweg Süd“. Die CSU-Stadtratsfraktion hatte für die Straße den Namen „Berta-Reiser-Straße“ vorgeschlagen. Berta Reiser dürfte vielen alteingesessenen Baunachern ein Begriff sein. Sie lebte von 1945 bis 1952 in Baunach, damals im alten Schulhaus. Sie war Malerin und Autorin. Ihr Werk „An den Ufern des Friedens, Erinnerungen an die Zeit in Franken“ erreichte Bekanntheit, ebenso ihre Bilder. Nachdem es sich nicht um eine durchgehende Straße handelt, fiel die Entscheidung auf „Berta-Reiser-Weg“.
Glückwunsch an die Mitglieder des Jugendparlaments
Der Anglerverein 1968 Baunach und Umgebung e.V. darf weiterhin den Baggersee „Südsee“ nutzen. Der Pachtvertrag dazu wurde um zehn Jahre verlängert. Das Fischereirecht liegt im Bereich der B 279 / Baunachfluss (nördlich des Mains und westlich der Bahnstrecke). Die Größe des Baggersees beträgt rund 115.000 Quadratmeter. Als Pachtzins zahlt der Verein 2.082 Euro pro Jahr. „Durch die ständige Pflege der Südsee durch den Anglerverein haben die Baunacher den See als Naherholungsgebiet und Wanderziel schätzen gelernt“, so Roppelt.
Blick auf den Baunacher Südsee
In seinem Kurzbericht ging Roppelt auf verschieden Themen ein. Vor einigen Wochen habe die konstituierende Sitzung des neuen Baunacher Jugendparlamentes stattgefunden. Die Vorstandschaft wurde wie folgt gewählt: 1. Jugendbürgermeister: Max Saffouri, 2. Jugendbürgermeister: Moritz Schuler, Kassiererin: Sophia Schmidt, Schriftführer: Jona Schwarzböck, Öffentlichkeitsarbeit: Lena-Marie Kehr. Er freue sich auf die Zusammenarbeit und gratuliere allen Gewählten ganz herzlich. „Vielen Dank an alle, die sich beteiligt und zur Wahl gestellt haben. Meckern ist immer einfach, mitmachen aber etwas ganz anderes!“ Eine Vorstellung im Stadtrat werde mit einem Ergebnisbericht im Frühjahr stattfinden.
Nach mittlerweile gut drei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) sei die Baunach-Allianz erfolgreich evaluiert worden. In der letzten Vorstandssitzung überbrachte das ALE Unterfranken einen Förderbescheid in Höhe von 278.000 Euro für weitere vier Jahre. Somit könne die positive Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Aktuell laufe die zweite Runde des jährlichen Regionalbudgets in die Zielgerade ein. Hier werden jährlich regionale Kleinprojekte von Vereinen, Initiativen und Gemeinden mit 100.000 Euro gefördert. Ab Ende des Jahres werde voraussichtlich die nächste Förderperiode eingeleitet. Dann seien Bewerbungen mit kreativen Projektideen für die Region wieder möglich.
Für die Stadt Baunach habe er außerdem die Petition der Bürgerinitiative „Rettet unser Krankenhaus“ zum Erhalt der Chirurgie an der Haßbergklinik Ebern unterschrieben. „Auch wir in Baunach haben zweifelsohne großes Interesse daran, dass das Krankenhaus in seiner jetzigen Form erhalten bleibt.“
Titelfoto: KH Wohnbau Bamberg