Im Titelbild: Auch in einer Faschingssitzung lassen sich wichtige Themen unterbringen. Hier zu sehen beim Showtanz des United Dance Team.
Knapp vierhundert Besucherinnen und Besucher, viele Highlights – insbesondere die Tänze des Breitengüßbacher United Dance Teams und ein Auftritt aus Zapfendorf … Einmal mehr begeisterte die Elferratssitzung als das Faschingshighlight im Ort. Und darüber hinaus.
In unserem Video haben wir einige der Highlights der Prunksitzung Sie festgehalten … (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen 720p HD oder 1080p HD aus…).
Vieles hat sich durch die Corona-Pandemie verändert. Auch für den Breitengüßbacher Elferrat war die Wiederaufnahme der Prunksitzung nach zwei Jahren Pause ein Wagnis. Kommen die Gäste? Oder herrscht noch eine gewisse Skepsis gegenüber solchen Veranstaltungen? Am Ende eines gelungenen Abends lässt sich feststellen: Es hat sich wenig verändert im Vergleich zu vor zwei Jahren. Und das ist wirklich gut so.
Sitzungspräsident Andreas Laubsch eröffnete pünktlich um 19.11 Uhr die Prunksitzung in der Hans-Jung-Halle und sprach gleich einen Dank ans zahlreich erschienene Publikum aus. Auch Gäste aus Hirschaid und Memmelsdorf begrüßte er – hier hat sich in der Coronazeit eine Freundschaft zwischen den Faschingsvereinen ergeben. Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder musste anschließend die Gemaglockn an den Sitzungspräsidenten übergeben, und wagte sich auch selbst wieder in die Bütt. Dabei griff sie ein paar Themen aus dem Gemeindeleben auf, unter anderem die von der Initiative „Güßbach bereit“ aufgestellten Pflanzkübel an der Bamberger Straße. Die hatten für einige Parkplätze weniger gesorgt – und als sie dann wo anders hingestellt wurden, gab es dennoch nicht genügend Parkplätze. Denn die eigentlich freien Bereiche waren urplötzlich, Überraschung, von Autos belegt.
Atze Bauer mit Michael „Schubi“ Schubert.
Lokalpolitik darf nicht fehlen
Hans-Jürgen Schmaus trat erneut als „Güßbacher Wappenmännla“ auf. Nicht außen vor lassen konnte er die Aufmärsche, die es nach wie vor in Breitengüßbach gibt. „Jetzt ham mer Fasching jeden Dienstag!“ Teure Post sei zudem bei ihm ins Haus geflattert, der Vorauszahlungsbescheid für die Kläranlagensanierung: „So viel, wie du da zahlen muss, kannste gar net erscheißen!“ Auch in Richtung der Nachbarn in Kemmern hatte das Wappenmännla wieder etwas zu erzählen. Die schönste Brücke Oberfrankens stehe, so zumindest die Überzeugung der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner, nun zwischen Breitengüßbach und Kemmern. Der Breitengüßbacher Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr sei nur deshalb so überaus gut besucht gewesen, weil halb Kemmern da gewesen sei. „Ich tu es ihnen ja gönnen“ – aber warum habe es keinen eigenen Weihnachtsmarkt dort gegeben? Wirklich, weil Energie gespart werden musste? Und: Die Kemmerner Feuerwehr habe doch glatt das schwedische Knut-Fest nachahmen wollen und Christbäume vor dem Feuerwehrhaus verbrannt. Dann plötzlich Alarm, ein Einsatz, auch für die Kollegen aus Güßbach, Baunach und Zapfendorf. Einsatzort: Feuerwehrhaus Kemmern. „Jemand hat einen Brand dort gemeldet.“
Aber auch Gäste waren auf der Bühne zu sehen. Etwa Jörg Kaiser, der in den Mittelpunkt seines Auftritts den fränkischen Humor stellte. Auch kleine Geschichten hatte er dabei, etwa den Besuch in einem Yogastudio: „Wenn der kleine Dicke das kann, dann ich auch.“ Die Antwort der Yogatrainerin: „Der turnt nicht mit, das ist der Buddha.“ Viele Gags feuerten Tina Baumstark und Steffi Drechsel als „Zwei Parkbesucher“ ab. Sie spielten ein Ehepaar, das im Park sitzt und beobachtet, was so in der Umgebung und bei den Nachbarn passiert. Und natürlich verschonten sich die beiden auch gegenseitig nicht. Beispiel gefällig: „Die meisten Unfälle passieren in der Küche.“ – „Kenne ich, ich muss die ja jeden Tag essen.“
Das Zapfendorfer Männerballett wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben …
Prämierte Showtänze
Bäff aus der Oberpfalz hatte wieder zahlreiche Lieder mitgebracht. Auch hier spielte die Ehe eine Hauptrolle. In einer zweiten Runde zog er durchs Publikum und derbleckte einige Besucherinnen und Besucher. Und auch Atze Bauer witzelte mit seinen Songs. Währenddessen tauchte auch Michael Schubert („Schubi“) auf der Bühne auf und übernahm die musikalische Begleitung. Begeisterung beim Publikum war die Folge, denn Schubi fehlte dieses Jahr auf der Bühne mit einem eigenen Vortrag.
Echte Highlights waren auch die Auftritte der verschiedenen Garden und Showtanzgruppen des United Dance Team vom TSV Breitengüßbach. Den Anfang machte die Juniorengarde, weiterhin waren der Jugendschautanz „Under the Sea“, die Boys, der Juniorenschautanz „Welcome to the Jungle – von Level zu Level“ sowie der Schautanz Ü15 zu sehen. Hier ging es um das Thema Gleichberechtigung und „Equal Pay“ – auch in einer lustigen Veranstaltung lassen sich, da hat der Fasching ja Tradition, gesellschaftsrelevante Themen unterbringen. Beim Publikum sorgten die Darbietungen für langanhaltenden Applaus – zu Recht. Denn die Tanzgruppen des Vereins waren jüngst wieder sehr erfolgreich. Die Boys erreichten beim bayerischen Tanzwettbewerb „Dance2u“ Platz 4, der Juniorenschautanz Platz 2 in der jeweiligen Kategorie.
Eine ganz besondere Nummer in der Prunksitzung ist immer der Auftritt eines Männerballetts. Nachdem Zückshut in diesem Jahr nicht bereitstand, sprang Zapfendorf ein. Mit akrobatischen Einlagen erzeugten die Jungs frenetischen Jubel – und Sitzungspräsident Andreas Laubsch war sich am Ende sicher, dass dies nicht der letzte Auftritt des Zapfendorfer Männerballetts hier war.
Kurz vor ein Uhr war dann Schluss – die 42. Elferratssitzung ging zu Ende. Die Hofkapelle „Güßband“ machte aber noch lange weiter, die Bar war geöffnet – und die Gäste können sich nun bereits auf die Prunksitzung im nächsten Jahr freuen. Einen Termin gibt es auch schon: Samstag, den 20. Januar 2024.
Viele Fotos von der 42. Elferratssitzung finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).