ICE-Ausbau: Vorerst keine Nacht- und Sonntagsarbeit

Ohne Zweifel beschäftigt kein Thema die Region im Moment so sehr wie der ICE-Ausbau. Vor zwei Wochen ist der letzte Zug gefahren, die Strecke ist nun gesperrt und der Schienenersatzverkehr läuft. Auf den Tagesordnungen der Gemeinderäte findet sich nach wie vor das Thema Bahn. Der Gemeinderat in Breitengüßbach beschäftigte sich einmal mehr mit dem Lärmschutz. Daneben ging es aber unter anderen um eine überörtliche Rechnungsprüfung.

In der Gemeinderatssitzung vom 21. Januar 2016 wurden die Prüfungsergebnisse dieser überörtlichen Kassen- und Rechnungsprüfung bekanntgegeben. Die Rechnungsprüfung betraf die Haushaltsjahre 2001 bis 2012 der Gemeinde und wurde seit dem Oktober 2014 bis zum November 2015 vom Landratsamt Bamberg durchgeführt. Nun erhielt die Gemeinde im Januar den Prüfungsbericht. Die finanzielle Lage war im untersuchten Zeitraum demnach zufriedenstellend und nur im Jahr 2006 war die Situation angespannt, aber dennoch tragbar.

Der Prüfungsbericht vermerkt außerdem Punkte, bei denen noch Verbesserungsbedarf besteht. Diese angesprochenen Punkte können in einer bestimmten Frist aufgearbeitet werden, im Fall Breitengüßbachs endet diese Frist im Juli. Laut Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder (UBB) liegt noch einiges an Arbeit vor der Verwaltung, beispielsweise müssen Satzungen wie die Entwässerungs- oder Friedhofssatzung angepasst werden, um so den Deckungsgrad zu erhöhen.

Wie sollen die Lärmschutzwände aussehen?

Zur Sprache kam auch die Gestaltung der Lärmschutzwände in Breitengüßbach. Der Gemeinderat soll entscheiden, wie die Mittelschallschutzwände und Stützen aussehen werden. Die Mittelschutzwände sind in Breitengüßbach nur direkt vom Bahnsteig aus, aus dem Zug heraus oder von der Brücke in der Zückshuter Straße zu sehen, so Reinfelder. Für die Gestaltung wurden einige Möglichkeiten vorgestellt, grundsätzlich war sich der Gemeinderat aber einig, dass eher mit neutralen Farben wie Grautönen gearbeitet werden soll. Bei der Gestaltung der Außenschutzwände sollen dann die Bürger beteiligt werden, betonte Reinfelder. Hier könnten dann auch verschiedene Farben eingesetzt werden, eine Begrünung ist möglich.

Außerdem berichtete Reinfelder von einem Fachgespräch zum Thema VDE 8.1, zu dem der Bundestagsabgeordnete Thomas Silberhorn nach Berlin geladen hatte. Eingeladen waren Bürgermeister und Landräte aus den betroffenen Gemeinden der Landkreise Bamberg und Forchheim. Außerdem waren die Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Andreas Schwarz anwesend, ebenso wie der Projektleiter der Deutschen Bahn, Olaf Drescher. Und auch wenn die wirklich Verantwortlichen nicht dabei waren, so war es zumindest „eindrucksvoll, dass zwei betroffene Landkreise zusammen aufgetreten sind“, so Reinfelder. Die Bürgermeisterin nutzte das Gespräch, um noch einmal auf die besondere Lärmsituation Breitengüßbachs durch das Überwerfungsbauwerk in Unteroberndorf hinzuweisen, dessen erhöhte Stellung zu einer starken Lärmausbreitung für Breitengüßbach führt. Es sollen nun weitere Alternativen geprüft werden, die einen optimalen Schutz gewähren.

Bahnbaustelle 20.01.2016 (32)Die Stützen für das Überwerfungsbauwerk in Unteroberndorf sind bereits zu sehen.

Sonstiges aus dem Gemeinderat

Des Weiteren wurde der Terminplan für die kommenden Wochen in Sachen ICE-Ausbau und den dazugehörigen Bauarbeiten bekannt gegeben. So wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass die Brücke BA 16 in der Zückshuter Straße ab dem 8. Februar abgebaut werden soll und die Bauarbeiten für das Überwerfungsbauwerk bereits laufen. Außerdem ist für die nächsten vier Wochen keine Nacht- und Sonntagsarbeit auf den Baustellen geplant. Aktuelle Informationen zu dem Ausbau sollen aber auch immer auf der Homepage der Gemeinde abrufbar sein, zudem sollen Lärmmessungen online veröffentlicht werden.

Außerdem wurde nun ein Gebäude gefunden, dass zu einer Asylbewerberunterkunft mit bis zu 24 Plätzen umgebaut werden kann. Die Gemeinde wurde bereits vom Landratsamt aufgefordert zu prüfen, ob eine Unterkunft in Breitengüßbach möglich sei. Zu diesem Thema soll es am 16. Februar um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im Pfarrzentrum geben.

Foto: Johannes Michel. Titelbild: Deutsche Bahn
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