Gräben und ein zusätzlicher Damm?

Im Geracher Gemeinderat war erneut das Hochwasser von diesem Sommer Thema. Welche Möglichkeiten gäbe es, solche Ereignisse einzudämmen? Zudem ging es um Bauvorhaben, auch die Einweihung des neuen Kindergartens steht an.

Auch in Gerach war während des Starkregens am 9. Juli 2021 der Holzgraben (vormals „Teufelsgraben“) in kürzester Zeit über die Ufer getreten und hat in den Bereichen Untere Dorfstraße, Am Baumbrunnen, Seehofstraße und An der Ziegelhütte zu erheblichen Schäden geführt. Bereits in der vorhergegangenen Gemeinderatssitzung war es daher Top-Thema gewesen, wie man das niedriger gelegene Altdorf und das Neubaugebiet zukünftig vor Hochwasser schützen könne.

An den Techniker der Verwaltungsgemeinschaft war daher der Auftrag vergeben worden, Möglichkeiten zu eruieren, wie man vor diesen Elementarereignissen gewappnet sein könne. Als Ergebnis wurden vorgetragen: Die Anlage eines Grabensystems im Neubaugebiet, um das Wasser schon vorher abzufangen. Ein zusätzlicher Damm könnte das vom Wald herkommende Wasser abbremsen. Die bereits vorhandene Gräben könnten erweitert und verbreitert werden.

Ergänzende Vorschläge, wie die Einrichtung eines Regenrückhaltebeckens, die Erhöhung der Straßen, das Anlegen weiterer Dämme sowie die regelmäßige Reinigung der vorhandenen Gräben und Rohre, wurden aus dem Gemeindegremium in die Diskussion eingeworfen. Es erfolgte somit der Auftrag an die Sachbearbeiter der Verwaltungsgemeinschaft, entsprechende Angebote einzuholen. Zusätzlich solle auch geprüft werden, ob solche Hochwasserschutz-Maßnahmen gefördert werden könnten.

Wissenswertes zum Hochwasser in Gerach:

Der Teufelsgrabens (heute: Holzgraben) war im Bereich „Am Baumbrunnen“, Seehofstraße und der Unteren Dorfstraße vor seiner Verrohrung im Jahr 1969 häufig über die Ufer getreten und hatte dadurch die dort gelegenen Straßen und Häuser überschwemmt.

Das von Bürgermeister Sascha Günther aufgenommene Foto zeigt die Situation beim Hochwasser in Gerach diesen Sommer.

Mauschendorf – Grundstück am nordwestlichen Ringweg

Das bisher landwirtschaftlich genutzte Grundstück Fl.-Nr. 746 der Gemarkung Gerach soll in den Innenbereich des Ortsteils Mauschendorf einbezogen werden, so lautete ein Antrag auf der Tagesordnung, damit er zukünftig als Bauplatz diene. Dem Gemeinderat waren zwecks besserer Meinungsbildung im Vorfeld zwei Möglichkeiten vorgestellt worden, wie ein solches Bauvorhaben an dieser Stelle verwirklicht werden kann.

Zum einen könnte dies mit der Änderung des dort aufgestellten Bebauungsplanes und somit auch des gültigen Flächennutzungsplanes erwirkt werden. Das Vorgehen beziehe sich dann wieder nur auf dieses Grundstück oder auch auf die östlich daran angrenzenden Flächen. Allerdings wäre es ein aufwändiges und mit großen Kosten verbundenes Verfahren.

Zum anderen könnte der Erlass einer Einbeziehungssatzung in Betracht gezogen werden. Diese Methode hatte allerdings bereits im Bereich des Kindergartenwegs in Gerach bei der Fachbehörde im Landratsamt kritische Äußerungen hervorgerufen. Es sei damals nicht erkennbar gewesen, inwieweit sich das betreffende Grundstück als Außenbereichsfläche für eine derartige Einbeziehung aufdränge, so lautete seinerzeit die Antwort.

Der aktuelle Antrag der Bauwilligen lautet in Mauschendorf konkret auf „Einbeziehung“, was schließlich vom Gemeinderat mit sieben zu einer Stimme gutgeheißen wurde. Zusätzlich wäre jedoch noch eine externe Fachplanung hinsichtlich der naturschutzfachlichen Bewertung einzuholen, die wiederum eine Schaffung von Ausgleichsflächen nach sich zieht.

Mauschendorf – Lagerhalle als nicht privilegiert ausgewiesen

Ein bereits in der Januar-Sitzung gestellte Bauantrag für eine Lager- und Unterstellhalle auf der Flurnummer 795 („Leite“), Gemarkung Gerach,  nordöstlich des Ortskerns von Mauschendorf, hatte keine Privilegierung durch die Aufsichtsbehörde erhalten, indem grundsätzlich der Außenbereich von jeglicher Bebauung freizuhalten sei. Der damals konzipierte Hallenbau werde nicht als bauliche Erweiterung anerkannt, da die Grundfläche den vorhandenen Bestand sogar über fünf Quadratmeter überstiegen hatte. Auch für das aktuelle, jetzt als Tekturplan eingereichte Vorhaben kann trotz geplanter Verkleinerung nach Einschätzung der Fachbehörde keine Genehmigung erteilt werden. Mit vier zu vier Stimmen wurde das Bauvorhaben insofern abgelehnt, da es im Gremium eine Mehrheitsentscheidung gebraucht hätte. Man bezog die Ablehnung hauptsächlich auf das bereits im April eingegangene Schreiben des Landratsamtes Bamberg.

Weiteres aus der Sitzung

Nachdem schon Anfang Juli der Kindergartenneubau durch die Aufsichtsbehörde des Landratsamtes geprüft und letztendlich freigegeben worden war, durften die Räumlichkeiten ab 1. September in Betrieb genommen werden. Allen Eltern, die beim Umzug und auch bei der Renovierung der alten Spielgeräte tatkräftigt geholfen hatten, übermittelte Bürgermeister Sascha Günther (CSU) in der öffentlichen Sitzung seinen Dank. Die Einweihung findet auf Wunsch des Elternbeirats und des Kindergartenpersonals am 16. Oktober statt.

Die am 19. September durchgeführten Kommandanten-Wahlen der Freiwilligen Feuerwehr Gerach-Mauschendorf bestätigten Stefan Gröger in seiner Funktion als Erster Kommandant für die kommenden sechs Jahre. Steffen Bäuerlein und Matthias Staudenmayer wurden als sein erster und zweiter Stellvertreter gekürt.

An dem in den Sommerferien veranstalteten Theaterworkshop, der vom „Theater am Michaelsberg“ (TaM) durchgeführt worden war, hatten 20 Kinder teilgenommen.

Ende Juli fand eine Besprechung mit Mitarbeitern des Bayerischen Forstamtes in Scheßlitz statt. Die Wiederaufforstung des Gemeindewaldes soll im Herbst stattfinden und kann voraussichtlich zum größten Teil gefördert werden.

Die Anhörung öffentlicher Belange mit dem Amt für ländliche Entwicklung fand am 29.07.2021 in der Laimbachtalhalle statt. Somit wurde ein weiterer Meilenstein für die Umsetzung des Geracher Flurbereinigungsplans „Teil II“ in die Wege gesetzt.

Fotos: Sascha Günther

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