Auch in der letzten Mitgliedsgemeinde der VG Baunach wurde während der November-Sitzung die Möglichkeit einer mobilen Klärschlammpresse diskutiert, welche für alle vier Kläranlagen gemeinsam zur Anwendung kommen könnte. Die bisher nur noch von wenigen Gemeinden praktizierte Ausbringung des Schlamms auf landwirtschaftlichen Flächen wird aufgrund strengerer Vorgaben keine Zukunft mehr haben.
Um die im Klärvorgang entstehende Masse verbrennen zu können, muss sie vorher mittels Schneckenpresse entwässert werden. In Gerach hatte man diesen Ablauf bisher extern vergeben, was mit hohen Kosten verbunden ist. Gleichzeitig störte dieser Vorgang den Betriebsaufwand der Kläranlage insofern, da in einem kurzen Zeitraum viel Wasser ausgepresst wurde. Diese große Menge an Presswasser darf jedoch der Klaranlage nur langsam wieder zugeführt werden, um den biologischen Reinigungsprozess nicht zu gefährden und zu überlasten.
Im Fall der Anschaffung einer mobilen Presse für alle könnte diese mehrere Tage an den jeweiligen Kläranlagen so lange arbeiten, bis dieser Pressvorgang und die Rückführung für die Anlage am effektivsten wirke. Eine solche Maschine, die mittels Anhänger von einem Standort zum anderen transportiert werden kann, wird mit Kosten in Höhe von ca. 295.000 Euro angesetzt.
Zur Berechnung der für jede VG-Gemeinde anfallenden Nutzungsanteile wurde die Klärschlammmenge der letzten fünf Jahre herangezogen. Somit ergibt sich im Falle, dass sich die Gemeinde Lauter zukünftig beteiligen wird, für Gerach ein Aufwand in Höhe von ungefähr 18.400 Euro (brutto). Entscheidet sich Lauter hingegen für eine alternative Entsorgungsmöglichkeit, dann müsse Baunach 149.000 Euro, Reckendorf 126.00 Euro sowie Gerach 19.550 Euro Kosten übernehmen. Die jeweilige Verantwortung, ihre Kläranlagen für den anschließenden Gebrauch der Presse umzurüsten, trägt bei Verwirklichung dieses Projektes jede Teilnehmergemeinde selbst. Da die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung nachvollziehbar war, stimmten alle anwesenden Gemeinderatsmitglieder der Anschaffung einer mobilen Gemeinschafts- Klärschlammpresse grundsätzlich zu.
3. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Gerach
Die 3. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemarkung Gerach betrifft die Grundstücke mit den Flurnummern 296 (teilweise), 296/22, 296/23 und 296/26, wobei die Fläche seines Geltungsbereichs 6.339 Quadratmeter beträgt. Südlich grenzt die Ausgleichsfläche Fl.-Nr. 296/27 an, östlich liegt die Kreisstraße BA 52, nördlich befindet sich das Mischgebiet mit betrieblicher Nutzung (Fl.-Nr. 296/2) und westlich das Allgemeinen Wohngebiet „Am Reckendorfer Weg“ (Fl.-Nr. 296/20 und 296/21).
Nach einheitlicher Beschlussfassung soll die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstiger Träger anhand des Vorentwurfs vom 5. November 2021 in die Wege geleitet werden.
Reckendorf – Gewerbegebiet-Erweiterung
Die Nachbargemeinde Reckendorf möchte am nördlichen Ortsausgang zwischen dem bisherigen Gewerbegebiet „Knockäcker“ und der Ziegelei Götz ein neues Gewerbegebiet ausweisen. Hierfür wurde ein neuer Bebauungsplan „Reckendorf Nord“, westlich der B 279, erstellt. Die Zufahrt soll durch das bestehende Gewerbegebiet parallel zur Bundesstraße erfolgen. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, muss auch zusätzlich der bisherige Flächennutzungsplan novelliert werden, der somit eine 8. Änderung erfahren soll. Die Geracher Gemeinderäte waren sich einig, dass bezüglich der beiden Anträge auf eine Beteiligung im weiteren Verlauf verzichtet werden kann.
Kurzbericht und Sonstiges
Schließlich informierte Erster Bürgermeister Sascha Günther (CSU) über folgende Punkte: Die Pflasterarbeiten an der Kirche und am Rathaus sind im Gang. Dabei wurde die Stufenanlage am Rathauseingang durch eine Niveauangleichung entfernt, so dass das Erdgeschoss schon jetzt barrierefrei zugängig ist.
Barrierefreier Zugang zum Rathauserdgeschoss in Gerach
Um den Bürger*innen innerhalb der VG-Baunach täglich ein Testangebot zu ermöglichen, ist die Teststation in der Geracher Laimbachtalhalle wieder jeden Samstag von 13 bis 15 Uhr geöffnet.
In Mauschendorf hat die Wiederaufforstung des Gemeindewaldes begonnen.
In der kommenden Januar-Sitzung werden die Mitarbeiter von JAM (JugendArbeitsModell der VG Baunach) die Organisation und Funktion eines Jugendparlaments vorstellen. Nach dem Vortrag könne man im Gremium diskutieren, ob die Errichtung eines solchen in nähere Erwägung gezogen werden soll.
Am 30. Oktober fand in der Laimbachtalhalle erstmals eine Informationsveranstaltung für die Neubürger der Gemeinde statt. Bei Kaffee und Kuchen erfuhren diejenigen, die hier jüngst ein Haus gebaut und gekauft haben, Wissenswertes über die nähere Umgebung und die ansässigen Vereine.
Bürgermeister Sascha Günther (CSU) stellte noch klar, dass die Verköstigung der Vereinsvorstände und ihrer Stellvertreter anlässlich der Einladung in die Laimbachtalhalle, von der er in der letzten Sitzung berichtet hatte, nicht der Gemeindekasse zu Lasten gefallen ist, sondern er von sich aus dafür aufgekommen sei.