Dumpf verhalte die Stimme von Erstem Bürgermeister Gerhard Ellner, als er Corona-bedingt in der großen Laimbachtalhalle seine letzte Sitzung in dieser Funktion eröffnete. Gedämpft war aber auch die Stimmung der zwölf anwesenden Gemeinderäte, von denen sechs Mitglieder aus ihrem Amt ausscheiden mussten.
Das Gemeindeoberhaupt begann mit seinem Kurzbericht. Die Reparatur der im Februar entstandene Sturmschäden am Hochbehälterdach konnten mit Kosten in Höhe von knappen 2.100 Euro abgeschlossen werden. Von den 19 am Reckendorfer Weg aufgeplanten Bauplätzen haben sich bereits acht Käufer gefunden, und zwar sechs Neubürger und zwei Einheimische. Am Tag des Baumes (25. April) konnte in Mauschendorf am Spielplatz unter Einhaltung des nötigen „Corona“-Abstandes von Thomas Kirchner ein Kastanienbaum gepflanzt werden; es handelte sich um eine Spende seines Neffen Oli Kirchner.
Für das Regionalbudget der Baunach-Allianz wurden von Gerach drei Projekte vorgelegt: der Bau eines barrierefreien WC in der Laimbachtalhalle, die Erweiterung des Spielplatzes davor und die Errichtung eines Kneippbeckens am Naturlehrpfad im Ortsteil Mauschendorf. Das Gremium, bestehend aus vier Bürgermeistern und vier Bürgern der Teilnehmergemeinden, entschied sich für letzteres Projekt in Höhe von fast 5.000 Euro, was bei einer maximalen Förderung mit 80 Prozent 4.000 Euro Zuwendungen in Aussicht stellt.
Am 8. April konnte die neue Notstromversorgung für das Geracher Pumpenhaus in Betrieb genommen werden, wobei die Kosten unter dem Voranschlag lagen.
Nachdem keine Bauanträge seit der letzten Sitzung eingegangen waren, sollten die Gemeinderäte eine Entscheidung über die Entwässerungsanlage am Reckendorfer Weg beim Feuerwehrhaus und dem Kindergarten treffen. Allerdings war allen Räten die Kostenschätzung, welche mit rund 73.000 Euro beziffert wurde, „für 170 Meter Rohr nicht schlüssig“. Für die kommende Sitzung sollte daher ein Plan vom zuständigen Ingenieurbüro Stubenrauch angefordert werden, um die Kalkulation genau nachvollziehen zu können.
Schließlich lieferte Sebastian Pleyer (Büro für Städtebau und Bauleitplanung Wittmann, Valier und Partner GBR, Bamberg) eine Korrektur zur 1. Änderung des Bebauungsplanes „Grubenäcker I“, welche laut Diskussion während der vorherigen Sitzung noch geklärt werden musste. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Sachbearbeiter des Landratsamtes Bamberg (Fachbereich Umweltschutz) konnte die Länge des entsprechenden Geltungsbereiches (gerodetes Feldgehölz) von 60 auf 20 Meter reduziert werden. Damit brachten die Gemeinderäte die Satzungsänderung einstimmig auf den Weg.
Sebastian Pleyer (Büro für Städtebau und Bauleitplanung Wittmann, Valier und Partner GBR, Bamberg) erklärt den Gemeinderäten in der Laimbachtalhalle die Korrektur zur 1. Änderung des Bebauungsplanes „Grubenäcker I“
Gemeinderäte wurden verabschiedet
So oblag dem Bürgermeister nur noch die Aufgabe, die Legislaturperiode 2014/2020 mit der Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderäte zu beenden. Gerhard Ellner (SPD) bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und das Engagement seiner Räte. „Wir konnten oft positive Entscheidungen treffen“, so resümierte er, „aber es gab auch unpopuläre Beschlüsse, die man am Gemeinwohl orientiert treffen musste“, denn man könne es nicht allen Recht machen.
Gemeinderätin Susanne Veen (SPD) war sechs Jahre Mitglied des Gemeinderates und dem Rechnungsprüfungsausschuss unterstellt. Sie erhielt, wie alle anderen Ausscheidenden, ein kleines Geschenk.
Tobias Hawly (CSU) war ebenfalls sechs Jahre im Rechnungsprüfungsaussschuss, den er als Vorsitzender anführte, und war zugleich Mitglied des Finanzausschusses.
Ganze zwölf Jahre saß Franz Böhnlein (SPD) im Gremium und zeichnete sich damit aus, das Amt des Behindertenbeauftragten auszuüben, war er doch gleichzeitig Vorsitzender des VdK Gerach. In der nun schließenden Wahlperiode gehörte er zusätzlich dem Finanzausschuss an.
Seit 1. Mai 2002 beriet Ralf Gröger (UWG) den Gemeinderat, wobei er sich innerhalb der vergangenen 18 Jahre voll dem Rechnungsprüfungsausschuss widmete. 2002/08 sowie 2014/20 gehörte er zudem dem Finanzausschuss an und bekleidete das Amt des dritten Bürgermeisters von 2002 bis 2014. Mit Fachwissen und hohem Engagement brachte er viele Projekte voran, lobte ihn der Bürgermeister, und gestaltete das Ortsgeschehen zum Wohl der Gemeinde mit seinem Ideenreichtum.
Ganze 24 Jahre gehörte Michael Heusinger (UWG) dem Gremium an. „Bei Annahme eines Durchschnittalters von 75 Jahren sei dies fest ein Drittel seines Lebens gewesen, welches er der Kommune widmete“, so würdigte Bürgermeister Ellner diese Leistung. Von 1996 bis 2008 schenkte er seine ehrenamtliche Zeit der Schulverbandsversammlung. Zwischen 2008 und 2014 übte Heusinger das Amt des zweiten Bürgermeister aus und gehörte dem Finanzausschuss an.
Dieses Engagement wurde nur noch von Heinrich Förtsch (SPD) überboten, der insgesamt 32 Jahre dem Geracher Gemeinderat angehörte. Als Nachrücker für Adolf Schmitt begann seine Tätigkeit am 25. November 1982. In der Legislaturperiode 1984/90 bereicherte er mit seinen Ideen die Schulverbandsversammlung, 1990/96 die Gemeinschaftsversammlung der VG Baunach und 1996/2002 den Finanz- und Rechnungsprüfungsausschuss. Nach einer Pause wurde er für seine Partei 2008 wieder in den Gemeinderat gewählt, wo er weitere zwölf Jahre die Geschicke der Gemeinde mitgestaltete. „Mit insgesamt 32 Jahren verbrachtest Du mehr als ein Drittel deines Lebens im Gemeinderat“, so schloss Bürgermeister Ellner seine Laudatio, „es sei denn du wirst die 100 Jahre erreichen!“
Die ausscheidenden Gemeinderäte (v.l.): 1. Reihe v. l.: Susanne Veen (SPD), Heinrich Förtsch (SPD), Franz Böhnlein (SPD), 2. Reihe: Michael Heusinger (UWG), Tobias Hawly (CSU), Erster Bürgermeister Gerhard Ellner (SPD) sowie Ralf Gröger (UWG)
Nach diesem humorvollen Schlusswort, erhob sich zweiter Bürgermeister Thomas Motschenbacher (CSU) von seinem Sitz und bedankte sich kurz aber ergriffen bei Gerhard Ellner (SPD) für seine Tätigkeit als Gemeindeoberhaupt. Nachdem jener bereits 2002 in das Gremium gewählt wurde, bekleidete Ellner ganze zwölf Jahre das Amt des ersten Bürgermeister. „Es sei nicht immer einfach gewesen; die Versammlungen und die Arbeit mit dem Landratsamt war zeitaufwändig“, fügte Motschenbacher hinzu und bedankte sich für die gute Arbeit mit einem Präsent. Auf die Erfahrung Ellners kann der Gemeinderat hingegen weiter zählen, wurde er doch für die Legislaturperiode 2020/26 wieder in das Gremium gewählt.