150 Jahre Geschichte als Chance für die Zukunft

Zum Auftakt der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen Bestehens des St. Kilian Vereins gedenken die Ortsvereine gemeinsam mit katholischen Männervereinen aus der Erzdiözese Bamberg der verstorbenen Vereinsmitglieder am Friedhof mit einem würdigen Totengedenken und einer Kranzniederlegung.

Begleitet von Marschmusikklängen der Stadtkapelle, unter der Leitung von Klaus Hittinger, formiert sich die Fahnenparade zur Pfarrkirche St. Kilian. Erwartet von vielen Gläubigen und von Erzbischof Dr. Ludwig Schick zieht die Festgemeinde im Gotteshaus unter Orgelklängen ein. Bei seiner Ansprache in der Pontifikalamt zum 150-jährigen Bestehen des Männervereins St. Kilian hebt der Erzbischof hervor „Katholische Männervereine ruhen traditionsgemäß auf fünf Säulen: Kirche, Familie, Beruf, Politik und Geselligkeit. Die Männervereine waren Schule für das christliche Leben und für kirchliche Aktivitäten in den Pfarreien, den Diözesen und der Weltkirche.“ Männervereine seien auch in Zukunft wichtig und könnten hilfreich sein. Sie sollten diese fünf Aufgaben im Blick behalten und erfüllen.

Auch eine neue Vereinsfahne wurde gesegnet.

Nach der Eucharistiefeier segnet Dr. Ludwig Schick die neue Vereinsfahne, ein emotionaler Moment für alle Vereinsmitglieder. Mit großer Wertschätzung nehmen die Vereinsmitglieder der katholischen Männerbewegung diesen Moment wahr, ganz besonders der Schirmherr Dr. Hans Partheimüller, Stifter dieses in besonderer Weise gelungenen Stickwerkes. Den feierlichen Akt begleiten die Fronleichnamschützen aus Hallstatt See mit traditionellen Salutschüssen aus ihren mitgebrachten Stutzen. Zur Seite steht der Patenverein, der Katholische Burschen- und Männerverein Dörfleins, an de Spitze mit dem ersten Vorsitzenden Thomas Datscheg.

Im Pfarrgarten trifft sich die versammelte Gemeinde nach dem Gottesdienst in geselliger Runde. Die Festrede des Ersten Vorsitzenden Markus Zirkel spannt einen Bogen aus Dank an die Leistungen der Vorväter über mahnende Worte zum gegenwärtigen Verhalten der Amtskirche hin zu einen zuversichtlichen Ausblick in die künftige Entwicklung. „Die neue Vereinsfahne ist für die kommenden Jahre ein mutiger Schritt vorwärts. Die Fahnen des Vereins bezeugen über all die Jahrzehnte für die Mitglieder ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft. Unsere Fahne zieren die vier Kardinaltugenden „Temperantia, Fortitudo, Sapientia und Iustitia“ als Leitmotiv für kommende Generationen, so Zirkel in seinen Ausführungen.

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Am nächsten Tag eröffnet der Zweite Vorsitzende Michael Diller den Festkommers mit einen Rückblick in das Jahr 1873, indem er einen Bericht zum Stiftungsfest aus dem Bamberger Volksblatt zitiert. Nach der Begrüßung leitet er gekonnt hin zu den Moderatoren des Abends Harald Werner, genannt „Fexer“ und Gerd Groh. Mit mühevoller und akribischer Detailarbeit werden die Besonderheiten des Vereins in mehreren Interviewrunden ins rechte Licht gerückt habt. Alle Patenvereine aus Bamberg, Hallstadt, Kemmern, Hallstatt See und Dörfleins geben Geschichte und Gschichtla, Fakten und Emotionen zum Besten. Ein Augenmerk liegt darauf, dass der Jubelverein nur das werden konnte, was er ist, weil menschliche Beziehungen im Mittelpunkt des Agierens stehen. Für die Kommunalpolitik treten Bürgermeister Thomas Söder und stellvertretender Landrat Bruno Kellner auf die Bühne, die Vereinsarbeit in das Zentrum des gesellschaftlichen Miteinanders heben.

Nach den Ehrungen für langjährige Vereinsmitgliedschaft ernennen die beiden Vorsitzenden Zirkel und Diller die Herren Dr. Hans Partheimüller und Gerd Groh für ihre langjährigen und umfassenden Bemühungen um den Verein zu Ehrenmitgliedern. Der Festgottesdienst mit der traditionellen Prozession und einem zünftigen Frühschoppen markieren die Eckpunkte des dritten Tages. Die neue Vereinsfahne des über die Festtage auf 380 Mitglieder angewachsenen Männervereins bereitet dem Allerheiligsten unter dem „Himmel“ den Weg durch Hallstadts Straßen. Fahnenabordnungen der ansässigen Ortsvereine und Männervereinigungen der Umgebung begleiten den Zug zur Ehre Gottes auf die Fürbitte des Vereinspatrons Kilian. Einem Grußwort des Bürgermeisters Söder folgt die Ansprache der bayerischen Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml, selbst in Hallstadt aufgewachsen. „Die traditionell dem christlichen Glauben entstammende Werte bilden das Fundament in der gegenseitigen Wertschätzung der europäischen Völker und im Zusammenleben in einer Europäischen Union.“ Neben ihren Glückwünschen an den Verein formuliert Huml ihr Ideal eines respektvollen Miteinander in einem zukunftsfähigen Europa. Zum Ende der Festtage sind die traditionsreichen Böller der Freunde aus Hallstatt See, angeleitet vom Obmann Josef Zauner zu hören.

Markus Zirkel

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