Im Titelbild: Bürgermeister, Einrichtungsleitung, Träger und Architekten vor dem neuen Gebäude entlang der Königshofstraße.
In der Region wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Kindertagesstätten erweitert. Und schon mehrfach stellte sich die Frage: Reicht das Grundstück für ein weiteres Gebäude aus? Ganz besonders beim St. Franziskus Haus für Kinder in Hallstadt …
Als im Januar 2020 die Pläne für den Erweiterungsbau an der Franziskus-Kita in der Königshofstraße im Stadtrat gezeigt wurden, gab es teilweise lange Gesichter zu sehen. Halbierung der Außenflächen? 50 Prozent mehr Kinder? Nicht allen gefielen die von Architekt Florian Göger und dem späteren Bauleiter Heiko Luthardt ausgebarbeiteten Pläne. Die sahen zwar eine große Spielfläche in Form einer Dachterrasse vor, das war aber nicht zur Zufriedenheit aller Stadträtinnen und Stadträte. Nichtsdestotrotz: Die Finanzmittel hatte die Stadt schon bereitgestellt – und rund zwei Millionen Euro sind jüngst in die Einrichtung geflossen, weitere 100.000 Euro des Trägers, der Dillinger Franziskanerinnen, kommen für die Gestaltung des Außenbereichs hinzu.
Der Umbau und die Erweiterung des St. Franziskus Haus für Kinder wurden bei laufendem Betrieb durchgeführt. Zunächst wurden neun Container über das Gebäude in den ehemaligen Krippenhof gesetzt, so dass darin Speise-, Krippen- und Ruheraum sowie ein Bad provisorisch zur Verfügung standen. Anschließend startete der Erweiterungsbau, ein eingeschossiger Baukörper entlang der Königshofstraße. Nach dessen Nutzungsfreigabe wurde dann der Bestand saniert, die Container wurden wieder entfernt. Nun steht noch die Fertigstellung der Außenanlagen inklusive Dachterrasse an.
99 Plätze stehen zur Verfügung
Der Öffentlichkeit gezeigt wurden die neuen und sanierten Räume am Samstag, 29. April. Nach einem Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Kilian zogen die Kinder mit ihren Eltern Richtung Kita – und dort konnten die Räumlichkeiten genau unter die Lupe genommen werden. Viele Spielstationen gab es, Tattoos für die Kinder, Verpflegung. Bürgermeister Thomas Söder verwies darauf, dass die Erweiterung auf nun insgesamt 99 Plätze (75 Kindergarten, 24 Krippe) ein wichtiger Baustein für die Kinderbetreuung in der Stadt sei. Es sei mit Weitblick gearbeitet worden, um keine Engpässe aufkommen zu lassen. „Die Container, die hier bis vor Kurzem standen, haben wir erst einmal im Bauhof eingelagert, da solche Module momentan schwer zu bekommen sind.“
Einrichtungsleitern Stefanie Lang erklärte das offene Konzept des Kinderhauses mit Werkstätten und den Spielfluren. Insbesondere die nun großzügigeren Platzverhältnisse seien für Kinder und Personal eine Freude. „In der offenen Arbeit wird den Kindern die Möglichkeit eingeräumt, sich in freigewählten Spielräumen und Werkstätten mit von ihnen ausgewählten und initiierten Aktivitäten zu befassen“, heißt es auch in der Konzeption des Kinderhauses.
Im Gebäude finden sich zahlreiche Werkstätten, in denen die Kinder kreativ werden können.
Kleine Design-Highlights
Noch einmal zurück zur Architektur. Jedem, der am langgezogenen Gebäude vorbeiläuft, werden schnell die kleinen Details auffallen, mit denen gearbeitet wurde. „Zur Straße wechseln sich die Fenster mit pulverbeschichteten weißen Blechen ab, in die ein florales Muster mit Vögeln eingelasert wurde“ so Architekt Göger. „Bei Dunkelheit ergibt sich, wenn man von außen auf diese Lochmuster schaut, ein reizvolles Licht- und Schattenspiel.“
Und, nicht zu vergessen: Das Kinderhaus ist nach Umbau und Erweiterung barrierefrei nutzbar. Dazu wurden zwei Treppenlifte und ein barrierefreies WC geschaffen.
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